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Freitags vor 1
Mein allererstes Mal

Glaube+Heimat Nummer 23/2022 vom 5. Juni 2022 | Foto: G+H

Ich gebe es zu: Ich bin ein wenig aufgeregt. Die Tage verfliegen in diesen Sommermonaten noch schneller als eh schon und der große Moment rückt immer näher. Während ich diesen Text schreibe, sind es keine 48 Stunden mehr, bis es mich zum ersten Mal erwischt hat.
Zum ersten Mal im Leben bekomme ich so etwas wie eine dauerhafte große Verantwortung übertragen. Zum ersten Mal im Leben werde ich ein Kind an meiner Seite haben und das nicht nur für einen kurzen Zeitpunkt, sondern ein Leben lang. So ist es zumindest angedacht, wenn es um die Taufpatenschaft geht.

Nun werde ich fairerweise und streng genommen gar kein richtiger Pate, sondern nur Zeuge; Taufzeuge. So heißt es, erläuterte mir erst kürzlich die Mutter des Täuflings, wenn ein Nicht-Katholik das Patenamt für einen neues Mitglied der katholischen Kirche übernehmen soll. Aber ganz im Sonne der Ökumene gilt: Ich will Pate sein. Und ich werde Pate sein. 
Ich werde dem Kind - sie heißt im Übrigen Sonja - an der Seite stehen und ihr von Gott oder wie wir Religionswissenschaftler sagen, der Transzendenz, erzählen. Ob sie dann von der Mutter, von Gott, von Jhw, von Allah oder Vorhersehung spricht, das überlasse ich ihr.
Ich will ihr helfen, sich im Leben zurecht zu finden und auch bei kleineren und größeren Schwierigkeiten da sein. Ich möchte, dass es Sonja gut geht und dass es nicht nur bei einem bisschen Wasser über dem Kopf bleibt, sondern sie Werte wie bedingungslose Nächstenliebe, Friedfertigkeit (heute wichtiger als lange zuvor) und Dialogbereitschaft annimmt und in ihrem Herzen bewegt.

Ja, ich bin aufgeregt. Nicht nur, weil es mein erstes Mal ist, sondern weil das Fest der Taufe an diesem Pfingstwochenende eben etwas ganz Besonderes ist. Ich freue mich schon sehr darauf. 

Die Lektüre unserer Zeitung hat mich, meine ich, schon ganz gut auf alles dies vorbereitet und unterstützt es weiterhin. Lassen auch Sie sich durch unsere Beiträge inspirieren, nutzen Sie das Pfingstwochenende und beten Sie doch vielleicht auch für die kleine Sonja; verdient hat sie es (und ich doch wohl auch).

Ich wünsche eine gute und pfingstliche Lektüre!

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Autor:

Paul-Philipp Braun

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