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»Achava«-Festspiele gehen in dritte Saison

»Achava«-Festival 2016: Veranstaltung im Erfurter Heizwerk | Foto: Stefan Kranz

Jüdisches Festival: Auf dem Programm stehen Konzerte, Ausstellungen und Filme

Mit einem erweiterten Programm starten die Thüringer »Achava«- Festspiele am 31. August in ihre dritte Saison. Bei dem Festival mit jüdischem Schwerpunkt seien Konzerte, Ausstellungen, Filmvorführungen und Diskussionsveranstaltungen geplant, sagte Intendant Martin Kranz in Erfurt. Bei den in die Festspiele integrierten »Erfurter Religionsgesprächen« stünden zudem ausgewählte Texte Martin Luthers im Fokus.
Das Motto der diesjährigen »Achava«-Festspiele – das hebräische Wort bedeutet in deutscher Übersetzung Brüderlichkeit – steht unter einem Wort, das dem Buch des Propheten Micha entnommen sei, erklärte der Intendant. »Ein jeder wird unter seinem Weinstock und Feigenbaum wohnen, und niemand wird sie schrecken«, beschreibe eine Friedensvision, die einfach erscheine. Diese Vision sei aber »anscheinend nicht selbstverständlich« in einer Welt, in der ständig versucht werde, »einander seinen Glauben, seine Meinung und seine Lebensweise als einzig richtige aufzuzwingen«, sagte Kranz.
Zu den künstlerischen Höhepunkten der Festspiele zählen die Aufführung von Verdis Requiem im Erfurter Dom, das Tanzprojekt der Holocaust-Überlebenden Eva Pusztai, der Auftritt des Mönch-Chors aus dem Kasaner Gottesmutter-Kloster und das Gesprächskonzert »Geige von Buchenwald«, bei der das Instrument des früheren KZ-Häftlings und Schriftstellers Bruno Apitz erstmalig seit der Befreiung des Lagers 1945 erklingen soll.
Zudem werde die Wanderausstellung »Musik. Widerstand. Vernichtung.« an drei Orten Station machen. Die Ausstellung berichtet vom Schicksal jüdischer Musiker im nationalsozialistischen Weimar und wird erstmalig am Eröffnungsabend der »Achava«-Festspiele im Heizwerk gezeigt. Danach soll sie am »Erinnerungsort Topf & Söhne – die Ofenbauer von Auschwitz« und abschließend in der Weimarhalle präsentiert werden.
Als weitere Neuerungen kündigte Intendant Kranz die Preisverleihung des »Achava« Jazz Awards an. Die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung geht an das brasilianisch-armenische Duo »Fractal Limit«, das zusammen mit dem in Deutschland ansässigen Trio Nadishana auch im Konzert zu erleben sein wird. Eine weitere Premiere im Programm ist zudem die »Lange Nacht der Synagogen«.
Ausgebaut wurde auch die Zusammenarbeit der Festspiele mit der Evangelischen Schulstiftung. So soll am 4. September im Thüringer Landtag ein großes Schülerforum stattfinden. In den folgenden Tagen beschäftigten sich junge Leute in Erfurt, Meiningen und Mühlhausen mit dem Thema »Gespräche über gestern, heute und morgen«.
Die »Achava«-Festspiele verfügen nach Aussage des Intendanten über ein Budget in Höhe von 500 000 Euro. Die Hälfte davon werde aus Mitteln des Landes finanziert. Im vergangenen Jahr hatten rund 9 000 Gäste das Festival besucht. (epd)
www.achava-festspiele.de

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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