Bereicherung
Ehrenamtliche in der Verkündigung
Die Prädikantinnen und Prädikanten der EKM haben sich auf der Huysburg bei Halberstadt getroffen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter im Verkündigungsdienst hatten dazu mit Propst Christian Stawenow, Oberkirchenrat Michael Lehmann und Kirchenrat Thomas Schlegel Vertreter der Kirchenleitung eingeladen. Dietlind Steinhöfel sprach mit Prädikantin Cornelia Gebhardt (Greiz) über das Treffen.
Wer oder was sind die Prädikanten in der EKM?
Gebhardt: Das sind Gemeindeglieder, die sich für den ehrenamtlichen Predigtdienst in unserer Landeskirche qualifiziert haben. Der Titel »Prädikant« kommt vom lateinischen »predicare«, was predigen bedeutet. Dafür absolvieren wir eine umfangreiche Ausbildung: 400 theologische Theoriestunden – meist im kirchlichen Fernunterricht – und Gemeindepraxis mit Begleitung durch einen Mentor. Danach leiten diese Ehrenamtlichen selbstständig Gottesdienste. Wenn sie ordiniert wurden, die Erlaubnis, das Abendmahl einzusetzen und zu taufen. Eine berufliche Anstellung ist jedoch ausgeschlossen.
Welche Erfahrungen gibt es von den Prädikanten an der Basis?
Gebhardt: Im Idealfall bilden Pfarrer und Prädikant ein Tandem-Team. Wenn aber kein freundliches Einvernehmen zwischen beiden besteht, was leider auch vorkommt, gestaltet sich die Arbeit sehr schwierig. Es gibt unter Ehrenamtlichen, die aufgegeben haben, auch Prädikanten. Das finde ich ziemlich traurig.
Was wünschen sich Prädikanten?
Gebhardt: Einen guten Austausch unter den Mitarbeitern. Gemeinschaft, gemeinsames Gestalten und Gebet kommen oft zu kurz. Für manche Pfarrerinnen und Pfarrer ist es auch schwierig, den Prädikanten mit all ihren Rechten, Pflichten und Gaben neben sich Raum zu geben. Prädikanten wünschen sich, dass sie nicht als Belastung oder Bedrohung, sondern als Bereicherung verstanden werden.
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