Judika 2024
VOM DIENEN
Jakobus und Johannes - beides Brüder
- der Fischer Zebedaios zeugte die,
sie knieten damals vor dem Meister nieder
und baten Dinge. Etwa so wie die:
„Rabbuni - höre nun, was wir dich fragen,
und gib uns für die Zukunft Garantie.“
Er sprach zu ihnen: „Wollt es tapfer sagen!
Was soll ich tun, Gefährten, bitte sehr?“
Da riefen sie: „Gib, dass in jenen Tagen,
wenn Herrlichkeit wird sein rings um uns her,
Jakobus rechts und ich, Johann, zur Linken
zwei Stühle für uns finden. Das gewähr!“
Der Meister Jesus ließ den Mut nicht sinken
und sprach zu ihnen: „Hört zwei Fragen jetzt:
Könnt jenen bittern Kelch ihr beide trinken -
und meine Taufe leiden ganz zuletzt?“
Sie lachten keck und riefen: „Ja, wir können!“
Sprach Jesus: „Bis euch meine Taufe netzt,
will ich euch beiden kleine Kelche gönnen -
zum Löschen, wenn vor Durst die Kehlen brennen …
Indes, den Platz zur Linken und zur Rechten,
die weist ein größerer euch zu - nicht ich.
Von meinen Nachbarplätzen aus zu fechten,
wer dies bestimmt, das ahnt ihr sicherlich.“
Als das die Jünger hörten, ward mit Streiten
das Brüderpaar getadelt fürchterlich.
Doch Jesus wollt‘ sie neue Wege leiten,
Er sagt: „Ein Herrscher zwar übt stets Gewalt.
Auf euch, o Freunde, warten andre Zeiten:
Wer groß sein will, sei ohne Hinterhalt -
am besten Diener sei er von euch allen!
Des Menschen Sohn kam auch in Knechtsgestalt,
bedient zu werden wollt’ ihm nicht gefallen.
Im Gegenteil - sein Leben setzt er ein,
so reißt er viele aus des Satans Krallen!“
Und schon verließen sie den grünen Hain -
von ferne hört man einen Bettler Flehen,
der schrie um seiner beiden Augen Schein:
„Sohn Davids, wollest nicht vorüber gehen!”
Und Jesus heilte seiner Augen Sehen …
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