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25 Jahre Hospizarbeit in Eisenach
Hospizgruppe feiert Jubiläum mit einem Konzert der Band Stilbruch

Foto vom Trauertreff der Ökumenischen Hospizgruppe Eisenach. 
 | Foto: Ökumenische Hospizgruppe Eisenach
  • Foto vom Trauertreff der Ökumenischen Hospizgruppe Eisenach.
  • Foto: Ökumenische Hospizgruppe Eisenach
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Mit einem Familien- & Kinder-Hospiz-Tag begeht die Ökumenische Hospizgruppe Eisenach am kommenden Samstag (17. Juni) ihr 25-jähriges Bestehen. Ab 13 Uhr wird zu Aktionen für Groß und Klein an der Eisenacher Wandelhalle eingeladen. Höhepunkt ist ein Benefizkonzert der Band Stilbruch aus Leipzig, die akustische Pop- und Rockmusik auf klassischen Instrumenten spielt. Danach wird zur After-Show-Party eingeladen. Andre Löffler und Eric Leischner aus Eisenach haben Freunde, Vereine und Musiker für das Fest mobilisiert. Es wird vor allem für die vier Kinder organisiert, die aktuell von dem Ambulanten Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst betreut werden. Die Einnahmen sind für entspannte Urlaubstage der Kinder mit ihren Betreuern und für ein rollstuhlgerechtes Auto vorgesehen. Außerdem sind Projekttage mit Schülern geplant und ein Kinderhospizdienst soll gegründet werden.

Die 75 Ehrenamtlichen der Gruppe werden von drei Koordinatorinnen geführt. Sie begleiten Schwerkranke, Sterbende und deren Angehörige, unterstützen Trauernde, verbreiten Informationen, vermitteln Hilfeangebote und wollen die Themen Sterben, Tod und Trauer öffentlich bewusster machen. 15 Mitarbeiterinnen haben eine Zusatzausbildung als Familienbegleiter absolviert. Die ehrenamtlich tätigen Hospizbegleiter werden in Befähigungskursen gründlich auf ihren Dienst vorbereitet, unterliegen der Schweigepflicht und nehmen regelmäßig an Weiterbildungen und Supervisionen teil. Sie leiten ein Trauer-Café, ein Trauerfrühstück und einen Trauertreff.

„Die würdevolle Begleitung gibt Sterbenskranken Ansehen bis zuletzt und fragt nach ihren Bedürfnissen: körperlich, spirituell und im sozialen Umfeld. Tod und Trauer gehören zum Leben und dürfen nicht tabuisiert beziehungsweise nur an Institutionen delegiert werden“, sagt Dorothea Karsten, Leiterin der Hospizgruppe. „Im Mittelpunkt steht der sterbende und trauernde Mensch mit seinen Bedürfnissen, unabhängig von sozialer Stellung und konfessioneller Zugehörigkeit“, betont sie und zitiert Cicely Saunders (1918-2005): „Hospizliche Begleitung kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber den Tagen mehr Leben“.

In der Hospizarbeit entstünden vertraute Beziehungen, in denen auch über die Erkrankung, den Tod sowie die damit verbundenen Sorgen und Ängste gesprochen werde. „Manchmal ist es leichter mit einem neutralen Menschen darüber zu reden als mit nahen Angehörigen, die durch die eigene Betroffenheit diesen Themen ausweichen“, sagt Karsten. „Andere Ehrenamtliche sitzen im Krankenhaus am Bett und hören zu, wenn eine schwierige Diagnose verarbeitet werden muss oder halten einfach die Hand, wenn es ans Sterben geht.“

Die Ökumenische Hospizgruppe wurde 1998 aus den Eisenacher Kirchengemeinden heraus gegründet. Die ehrenamtliche Leitung übernahm die pensionierte Lehrerin Ingeborg Dachmann. Als Anfang der 2000er Jahre die Hospizbegleitung gesetzlich geregelt wurde, gab es Anforderungen wie eine hauptamtliche Fachkraft als Koordinatorin, die Ausbildung der Ehrenamtlichen nach einem Curriculum, die Dokumentation und Weiterbildungen. Susanne Krebs übernahm die Gruppe. Sie baute den Hospizdienst aus, schulte immer neue ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und schloss Kooperationsverträge mit dem St. Georgklinikum, dem Diako Pflegedienst und Altenpflegeheimen. 2022 übergab sie die Leitung an Dorothea Karsten. Träger der Gruppe ist die Christliche Krankenhaus Eisenach gGmbH, sie ist Mitglied des Thüringer Hospiz- und Palliativverbandes sowie im Palliativ Netzwerk Thüringen.

Hintergrund:

Der Begriff „Hospiz“ (lat. hospitum) bedeutet Gast, Gastgeber, Herberge und steht heute für eine weltweite Bewegung, die sich der Begleitung von Schwerkranken und Sterbenden widmet, damit sie in der letzten Zeit ihres Lebens so bewusst, umsorgt und geborgen wie möglich in der von ihnen gewünschten Umgebung leben können. Dazu gehört auch, Angehörigen und Hinterbliebenen beizustehen.

Weitere Informationen im Internet: https://www.hospiz-eisenach.com

Autor:

susanne sobko

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