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Ökumene
Gewachsenes Vertrauen

Ökumenetag in Halle: Im Altarraum der katholischen Propsteikirche St. Franziskus und St. Elisabeth sind bunte Kartons, beschriftet mit Träumen und Wünschen für die Ökumene, abgelegt.  | Foto: Archiv/privat
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  • Ökumenetag in Halle: Im Altarraum der katholischen Propsteikirche St. Franziskus und St. Elisabeth sind bunte Kartons, beschriftet mit Träumen und Wünschen für die Ökumene, abgelegt.
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Das Jahr 2017 war ein gutes Jahr für die Ökumene. Diese Bilanz des Reformationsjahres hat die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK)
in Deutschland gezogen.
Von Jürgen Dittrich

Denn was zuerst als inner-evangelische Geburtstagsfeier geplant war, entwickelte sich zu einem Ereignis, das Christus als den Ursprung des Glaubens in den Blick genommen hat. Repräsentanten der Kirchen verpflichteten sich öffentlich dazu, weitere Schritte hin auf die sichtbare Einheit der Kirche zu wagen, so dass wir dankbar für die vielen Zeichen der tiefen Verbundenheit der verschiedenen Christen im Land Martin Luthers sind.
Die ACK Sachsen-Anhalt als eine von 14 nach Bundesländern organisierten Ökumenevertretungen in Deutschland stand nicht zuletzt durch den Reformationssommer in Lutherstadt Wittenberg mitten in diesem Prozess. Davon zu sprechen, dass das Jahr 2017 die Ökumene verändert hat, hängt eng mit der Frage zusammen, ob für die Gläubigen aller Kirchen konkrete ökumenische Fortschritte spürbar werden.
Dies muss nicht als neue Entwicklung im Miteinander der Kirchen betrachtet werden, da sich die christlichen Kirchen in Europa bereits im Jahr 2001 in der Charta Oecumenica zu verbindlichen ökumenischen Schritten verpflichtet haben. Seitdem steht alles kirchliche Handeln unter dem Ökumenevorbehalt. Die Verpflichtung, »auf allen Ebenen des kirchlichen Lebens gemeinsam zu handeln, wo die Voraussetzungen dafür gegeben sind und nicht Gründe des Glaubens oder größere Zweckmäßigkeit dem entgegenstehen« (wie in Leitlinie 4 der Charta Oecumenica formuliert), zwingt die Gemeinden geradezu, sich immer wieder die Frage zu stellen: Warum handeln wir in einem speziellen kirchlichen Handlungsfeld nicht gemeinsam mit den anderen an unserem Ort vertretenen Kirchen? Bisher ist diese Selbstverpflichtung noch nicht an allen Orten im Blick.
Die Aktivitäten der ACK Sachsen-Anhalt machen Mut, dass gewachsenes Vertrauen und wirkliche geistliche Gemeinschaft weit über eine formale Ökumene hinaus Wurzeln geschlagen haben.
So hat eine Gruppe von Christen aus verschiedenen Kirchen in den Jahren 2013 und 2014 katholische, methodistische, adventistische, baptistische und Herrnhuter Taufgottesdienste besucht, die Schätze anderer Kirchen für den eigenen Glauben fruchtbar machen konnten und gleichzeitig die besuchten Gemeinden mit der ökumenischen Vielfalt beeindruckt haben. In den Jahren 2016 und 2017 fanden intensive theologische Gespräche zwischen der ACK Sachsen-Anhalt und der Neuapostolischen Kirche (NAK) statt, die mit der feierlichen Unterzeichnung einer Erklärung über das gemeinsame Verständnis der Auslegung des Evangeliums am 23. März dieses Jahres zum Abschluss kamen. Gleichzeitig wurde die NAK als Gastmitglied in die ACK Sachsen-Anhalt aufgenommen, zu der damit 13 Mitglieder und fünf Gastmitglieder gehören.
Damit ist eine in der Kirchengeschichte bisher einmalige Entwicklung beschrieben, weil sich mit der NAK eine Kirche um gleichsam 180 Grad gewandelt hat. Aus einer mit Blick auf andere Christen völlig auf sich selbst bezogenen Gemeinschaft wurde im Laufe der letzten zehn Jahre eine Kirche, die sich zu einem verlässlichen
Partner in der Ökumene entwickelt hat.

Der Autor (Foto) ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Sachsen-Anhalt und Pfarrer in Calvörde (Landkreis Börde), das zur Landeskirche in Braunschweig gehört.

Ökumenetag in Halle: Im Altarraum der katholischen Propsteikirche St. Franziskus und St. Elisabeth sind bunte Kartons, beschriftet mit Träumen und Wünschen für die Ökumene, abgelegt.  | Foto: Archiv/privat
 Jürgen Dittrich | Foto: privat
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Kirchenzeitungsredaktion EKM Nord

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