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Geschichte

Beiträge zum Thema Geschichte

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BlickpunktPremium
35 Jahre danach versammelten sich einige Akteure von damals am gleichen Ort in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin: Christine Lieberknecht, Werner Krätschell, Konrad Elmer-Herzig und Joachim Heise | Foto: Willi Wild

Bewegende Doku
Eine bessere DDR

Am 9. November 1989 trafen sich Vertreter von SED, Blockparteien, Bürgerbewegung und evangelischer Kirche, um über eine andere DDR nachzudenken. Von Willi Wild Es war fast wie damals: Ein vollbesetzter Französischer Dom. Stühle mussten noch dazugestellt werden, so groß war das Interesse. Vor 35 Jahren gab es an gleicher Stelle eine Debatte mit dem Thema „Die Kirchen, die Parteien und die Zukunft dieses Landes“. Es sollte die letzte Veranstaltung dieser Art werden, denn noch am selben Abend fiel...

  • 03.11.24
FeuilletonPremium
Der Geschlossene Jugendwerkhof wurde 1964 im sächsischen Torgau bei Leipzig eröffnet. Das Ziel: "Verhaltensauffällige" Jugendliche umzuerziehen. Heute ist in den Räumen eine Gedenkstätte untergebracht, in der die Geschichte der Betroffenen erzählt wird. | Foto:  epd-bild/Andreas Matthes
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Tipp
Drei Tage, um sie zu brechen

Jugendwerkhof Torgau: Demütigungen, Gewalt und militärischer Drill – für viele ehemalige Insassen ist „Torgau“ bis heute ein Synonym für die Hölle. Frank Philipp aus Neckartenzlingen war ein halbes Jahr im einzigen Geschlossenen Jugendwerkhof der DDR eingesperrt. Von Matthias Pankau Eine Sache hat Frank Philipp früh in seinem Leben gelernt: Wer Schwäche zeigt, verliert. Mit acht Jahren kam er in ein Kinderheim. „Dort musste man sich beweisen“, erzählt der 52-Jährige, der in...

  • 03.11.24
Aktuelles
2 Bilder

Kommentiert
Kirche kann das!

Der Journalist und Politologe Christian Walther hat ein erstaunliches Dokument zu Tage gefördert. Das Filmmaterial, das fast 35 Jahre unentdeckt im Archiv des NDR schlummerte, zeigt eine Veranstaltung im Französischen Dom am 9. November 1989, dem Abend des Mauerfalls. Von Willi Wild Die Besonderheit ist nicht, dass sich in der Ostberliner Kirche Menschen getroffen haben, während andere auf dem Weg in den Westteil der Stadt waren. Hier begegneten sich ganz unterschiedliche Gruppen, SED,...

  • 30.10.24
BlickpunktPremium
Austausch: Die Journalisten Bettina Röder und Willi Wild sprachen auf dem Wittenberger Marktplatz über ihre Ost-West-Erfahrungen.  | Foto: H.-J. Röder

Interview
Die Nacht des Friedens

Der Mauerfall am 9. November ’89 – Träume, Visionen und Enttäuschungen. Bettina Röder und Willi Wild erinnern sich und fragen, was daraus geworden ist. Bettina Röder: In der Nacht der Maueröffnung bin ich in Berlin – wie so viele – zur Grenze gefahren. Wildfremde Menschen sind sich in die Arme gefallen, ich erinnere mich an die fröhlichen Gesichter. Es war eine Nacht des Friedens. Irgendwann habe ich dann spät abends mit meinem Mann eng umschlungen unter dem Brandenburger Tor gestanden. Wir...

  • 30.10.24
Service + Familie
Foto: „Junge Welt“, 1953. Quelle: Archiv und Bibliothek der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland

Tagung
"Wer die Jugend hat, …" - Staat kontra Kirche in der frühen DDR

Wer jung war in der frühen DDR, der sollte sich entscheiden: Stehst Du rückständig zur Kirche? Oder marschierst Du mit voran zu Atheismus, Sozialismus, Kommunismus? Die SED zettelte einen antibürgerlichen und antichristlichen Machtkampf an, der theologisch in einer Diskussion um Obrigkeit mündete. Lebensweltlich und im Bildungsalltag aber war besonders die Jugend betroffen. Viele junge Menschen wurden aufgrund ihres Glaubens bzw. ihrer Kirchenzugehörigkeit drangsaliert, verfolgt und inhaftiert....

  • Gotha
  • 17.09.24
Aktuelles

Freitag vor 1
Unsere Seite 1 - Gedanken zum Israelsonntag

Wissen Sie, welchen Sonntag die EKD-Gliedkirchen übermorgen begehen? Der 10. Sonntag nach Trinitatis ist traditionell der „Israelsonntag“. Vielen wird er kein Begriff mehr sein. Hatte er in früheren Jahrhunderten eine antijüdische Schlagseite, erinnert er inzwischen an die Verbundenheit zwischen Christen und Juden. Das scheint in diesen Monaten umso mehr geboten zu sein. Denn während sich unsere Gesellschaft sonst permanent für ihre vermeintlich große Toleranz und Offenheit feiert, ist der...

  • 02.08.24
  • 3
Service + Familie
Foto: pixabay.com/ zapCulture

Geschichtsunterricht
Immer mehr "Fake Facts" über DDR-Zeit

Schülerinnen und Schüler tragen Kappen mit der Aufschrift "ostdeutsch", manche Lehrkräfte behandeln die SED-Vergangenheit nach eigener Aussage "kurz und pflichtgemäß" - aufgrund von Druck aus Elternkreisen. Die beiden Beobachtungen, die Niko Lamprecht nach einer Tagung schildert, lassen aufhorchen. "Bei so einer Mützenaufschrift denkt man sich zunächst nicht viel", sagt der Bundesvorsitzende des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und Geschichtslehrer. "Aber in manchen Fällen steckt dahinter...

  • 30.07.24
  • 1
FeuilletonPremium
Vor 45 Jahren wurde die erste Bluesmesse in der Berliner Samariterkirche gefeiert. Weil die mit ihren 2000 Plätzen schnell zu eng wurde, wich man zunächst auf die nahe gelegene Auferstehungskirche aus und zog später in die Erlöserkirche (Foto). Bis zu 7000 Besucher wurden hier im Jahr 1986 gezählt. | Foto: Bundesstiftung Aufarbeitung - Eastblockworld
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Gottesdienst als Widerstand
Gierig nach Worten

Die Bluesmessen in Ost-Berliner Kirchen sind ein legendäres Kapitel der DDR-Geschichte. Zehntausende besuchten sie. Aus dem ganzen Land reisten sie dafür an – und veränderten es. Von Bettina Röder Ralf Hirsch kann diese Momente sein Leben lang nicht vergessen: Wenn der damals 19-jährige Schlosser bei den Konzerten von der Empore auf die Tausende junger Leute in der Erlöserkirche sah, blickte er in „unglaublich viele“ glückliche Gesichter. „Vor allem waren sie gierig nach Worten“, sagt er. Auch...

  • 05.06.24
BlickpunktPremium
Protestmarsch vor 35 Jahren: Am 10. Oktober 1988 sollte eine Demonstration kirchlicher Mitarbeiter und Leser der evangelischen Wochenzeitung "Die Kirche" vom Ost-Berliner Konsistorium zum Presseamt beim Ministerrat führen. Die etwa 200 Teilnehmer wollten damit gegen die Zensurmaßnahmen bei den evangelischen Kirchenzeitungen in der DDR protestieren. Nach rund hundert Metern wurde der Marsch gewaltsam aufgelöst und mehr als 50 Personen festgenommen.   | Foto: epd-bild/Bernd Bohm
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Pressefreiheit gewaltfrei erstritten
Entweder alle oder keiner

Am 10. Oktober 1988 gingen 200 Menschen in Ost-Berlin für Pressefreiheit auf die Straße. Der Grund war die Zensur der Kirchenzeitungen. Über ein Ereignis, das bis heute nachwirkt. Von Bettina Röder Die Tage waren herbstlich kühl. Am 7. Oktober 1988 hatte in der „Hauptstadt der DDR“ die alljährliche Militärparade stattgefunden. Resignation lag über dem Land, weit über 100 000 Menschen hatten einen Antrag auf Ausreise gestellt. Die blieben, wurden immer mutiger. Da tauchten in Berlin...

  • 12.10.23
FeuilletonPremium
Mauer im Kopf: Auch nach mehr als 30 Jahren hätten Ostdeutsche das Gefühl, dass die eigene Geschichte nicht Teil der deutschen Geschichte ist, erklärt die Historikerin. | Foto: epd-bild/Christian Ditsch
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Buchtipp
Hybride Identität

Die DDR und ihr Erbe: Katja Hoyer, geboren im Brandenburgischen, lehrt und forscht in London und hat mit "Diesseits der Mauer" eine "Neue Geschichte der DDR 1949–1990" vorgelegt. Im Gespräch mit Joachim Heinz erklärt die 37-jährige Historikerin, warum es gerade im Osten eine gewisse Grundskepsis gegenüber dem Staat gibt. Ihr Buch zur Geschichte der DDR steht seit Wochen oben auf der Bestsellerliste – wie erklären Sie sich das? Katja Hoyer: Ich denke, es gibt ein grundsätzliches Interesse an der...

  • 07.09.23
  • 1
FeuilletonPremium
Foto: psychosozial-verlag.de

Buchtipp
Heimat ohne Land

Wie wirkt die DDR im Leben der Ostdeutschen bis heute nach? Zwei französische Historikerinnen sind dieser Frage nachgegangen – mit interessantem Ergebnis. Von Sebastian Kranich Ende 2021 twitterte der Religionssoziologe Detlef Pollack: „Frage im Seminar über die DDR an der Uni Münster: Können Sie einen DDR-Maler nennen? Schweigen. Kennen Sie einen Film, der in der DDR gedreht wurde? Schweigen. Eine Schriftstellerin? Jetzt fällt der Name Bertolt Brecht mit einem Fragezeichen in der Stimme. Dann...

  • 26.04.23
AktuellesPremium
DDR-Aufarbeitung  Lothar Rochau ist als Mensch wie als Marathonläufer einer, der durch den Schmerz hindurch muss. In seinem 70. Lebensjahr streitet er für die Anerkennung des erlittenen Unrechts.
 | Foto: Katja Schmidtke

Christen in der DDR
"Ich bin Täter des Wortes"

Die Zahl 40 steht im Christentum für Buße und Neubeginn. Lothar Rochau hofft, dass diese Verheißung auch für ihn gilt. Von Katja Schmidtke Manchmal rollen die Leute mit den Augen, atmen laut aus, fragen: Ist es nicht langsam mal gut? Was willst du noch? Lothar Rochau strafft die Schultern, ein Lächeln umspielt die Lippen, die dunklen Augen leuchten. "Seelenfrieden", antwortet er. Rochau ist einer, der für seine Überzeugung kämpft. Das war schon 1977 so, als er als Diakon in Halle-Neustadt die...

  • 30.03.23
FeuilletonPremium
Mission mit Aussicht: Die Bronze-Skulptur "Schwerter zu Pflugscharen" des russischen Bildhauers Jewgeni Wiktorowith Wutschetisch war ein Geschenk, das die Sowjetunion den Vereinten Nationen 1959 machte. Seitdem steht sie im Garten des UN-Hauptgebäudes in New York. | Foto:  commons.wikimedia.org/Colin W
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Schwerter zu Pflugscharen
Vom Schmieden des Friedens

Ausgerechnet ein sowjetisches Bildmotiv verbunden mit einem Bibelzitat wird zum Symbol der Friedensbewegung der DDR. Um einen Zufall handelt es sich hierbei allerdings nicht. Von Annalena Baasch Schwerter zu Pflugscharen“ ist das Symbol der Friedensbewegung der DDR. Das Motiv, das sich ab 1980 auf Lesezeichen, Aufnähern oder Plakaten fand, geht auf eine Bronze-Skulptur des russischen Bildhauers Jewgeni Wiktorowith Wutschetisch zurück. Zu sehen ist ein Mann, der ein Schwert zu einem Pflug...

  • 08.02.23
Blickpunkt
Foto: Foto © EKMD

Akademie-Tagung
Lernen von den Gruppen der DDR-Opposition?

Sie waren ein Ärgernis. Der SED-Staat fühlte sich durch sie bedroht. In der Kirche gingen die oppositionellen Gruppen vielen zu weit. Zu politisch, zu radikal, zu wenig fromm: so lauteten die Vorwürfe. Nach 1989 hatten sie dann kaum eine Chance im Politikbetrieb. Ihre Ideen von Gemeinschaft, von Frieden, Gerechtigkeit und Umwelt: Waren das nicht christliche Utopien? Doch gerade ihr religiös-politischer Doppelcharakter sowie ihre Basisstruktur und ihre Netzwerke machen die Gruppen interessant:...

  • Gotha
  • 16.09.22
Aktuelles
Pastor Oliver Meißner in seiner Küche in Wienrode, Sachsen-Anhalt | Foto:  Lothar Veit
Video

Video
Die DDR in der Pfarrerwohnung

Vor 60 Jahren errichtete die DDR-Regierung die Berliner Mauer, Deutschland war endgültig geteilt. Pastor Oliver Meißner ist im Westen mit Blick auf die Grenze aufgewachsen und rechnete nicht damit, dass Deutschland je wieder vereint sein würde. Doch es kam anders. Vor 20 Jahren übernahm er seine erste Pfarrstelle bei Blankenburg und ist bis heute dort geblieben. Aufgewachsen als Wessi im Zonenrandgebiet, heute ein Liebhaber nostalgischer Ossi-Produkte. Meißners Wohnung sieht aus wie ein...

  • 05.08.21
Aktuelles
Blick in das Gefängnis "Roter Ochse" in Halle, das das MfS ab 1952 als Haftanstalt nutzte. Nach dem 17. Juni 1953 wurden auch in Halle zahlreiche Menschen verhaftet und vor Gericht gestellt.   | Foto: epd-Bild/Steffen Schellhorn

DDR-Volksaufstand
Mehr Beachtung für 17. Juni 1953 gefordert

Magdeburg (epd) - Sachsen-Anhalts Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Birgit Neumann-Becker, sieht in dem DDR-Volksaufstand vom 17. Juni 1953 ein entscheidendes Ereignis für die Demokratieentwicklung in Deutschland. „Dieser Tag gehört ins Zentrum der Demokratiegeschichte Deutschlands und ist ein besonderer Tag auf dem langen Weg zur Deutschen Einheit“, erklärte sie am 15. Juni in Magdeburg. Dies müsse „viel aufmerksamer berücksichtigt und gewürdigt werden“. „Unsere Freiheitsrechte...

  • Magdeburg
  • 15.06.21
Feuilleton
Foto: Evangelische Akademie Thüringen
Video

100 Jahre Thüringer ev. Kirche
Moritz Mitzenheim - Raum für die Kirche

Wer sich mit Moritz Mitzenheim befasst, gerät in ein emotionales bergauf und bergab. Das schickte Dr. Ehrhart Neubert seinem Vortrag über diesen Landesbischof auf der Akademie-Tagung „100 Jahre evangelische Landeskirche in Thüringen“ im November in Neudietendorf voraus. Tatsächlich wird Mitzenheim als lutherisch-treuer Kämpfer für seine Kirche ebenso erinnert wie als „roter Moritz“, der sich mit Walter Ulbricht traf. Wie also würde Neubert über ihn sprechen? Diese Frage stand nicht erst von da...

  • Gotha
  • 16.12.20
Aktuelles
Das war einmal: »Umkehr führt weiter« lautete das Motto des Kirchentags 1988 in Erfurt. Das Foto zeigt einen Wartburg mit dem Leitthema der Veranstaltung auf der Kofferraumtür. Kirchentage gab es im selben Jahr auch in Halle, Görlitz und Rostock. | Foto: epd-bild/Bernd Bohm

Zu früh für einen Schlussstrich

Aufarbeitung der Geschichte von Christen in der DDR: Endlich Schlussstrich, fordern die einen, endlich intensive Beschäftigung mit diesem Kapitel die anderen. Von Diana Steinbauer Bis Ende der 1980er-Jahre hatte es mehrere Phasen im Umgang der SED-Führung mit den Kirchen gegeben; harter Kirchenkampf in den 1950er-Jahren und später zeitweise Annäherung und relative Ruhe. Dennoch waren die Christen bis zuletzt die größte Gruppe Verfolgter in der DDR. Ein Umstand, der bis heute nachwirkt. Wie...

  • Weimar
  • 10.08.17
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