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Rezension

Beiträge zum Thema Rezension

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Feuilleton
Filmszene mit Ella (Helen Mirren) und John (Donald Sutherland). | Foto: Concorde  Filmverleih

Eine letzte Reise Film: »Das Leuchten der Erinnerung«

Als der Film beginnt, haben Ella (Helen Mirren) und John (Donald Sutherland) ihre Entscheidung schon getroffen – hinter dem Rücken ihres besorgten Sohnes Will (Christian McKay). Der pensionierte Lehrer und seine willensstarke Frau erfüllen sich den Wunsch, in ihrem alten Wohnmobil zu Hemingways Haus nach Key West in Florida zu fahren. Sie wollen sich ihre Erinnerungen zurückerobern, was indes ein schwerer Kampf ist, denn John leidet an Alzheimer. Aber Ella beharrt unnachgiebig darauf, dass er...

  • Weimar
  • 08.01.18
Feuilleton

»Gott lebt. Gott helfe uns!«

In dem Jahr, in dem an Heinrich Böll erinnert wird, der am 21. Dezember 2017 hundert Jahre alt geworden wäre, erschienen seine Kriegstagebücher aus den Jahren 1943–1945. Von Christoph Kuhn Böll hat den Krieg wie Unzählige seiner Generation am eigenen Leibe durchleben müssen – durstend, hungernd, in Kälte und Hitze, von Ungeziefer geplagt, verdreckt, verzweifelt, verwundet, dem Tode nah, in Gefangenschaft am Ende, davongekommen – deshalb hatte und hat er uns viel zu sagen. Als Klartext in...

  • Weimar
  • 08.01.18
Feuilleton
Foto: Verlag

Theologe, Reformator und Revolutionär

Neuerscheinung: »Thomas Müntzer – keine Randbemerkung der Geschichte« Von Steffi Rohland Nein, Thomas Müntzer ist keine Randbemerkung der Geschichte. Das zeigt das jüngste Werk aus dem Verlag Janos Stekovics. Herausgeber des voluminösen Buches sind der Landkreis Mansfeld-Südharz und die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt. Zwölf renommierte Müntzer-Forscher nehmen den Leser mit auf eine Zeitreise und stellen den Theologen, Reformator und Revolutionär in den Mittelpunkt. Sie...

  • Südharz
  • 08.01.18
Eine Welt

Zwischen allen Stühlen: Christen im Heiligen Land

Bethlehem – auch zu diesem Weihnachtsfest ist die Geburtsstadt Jesu von Nazareth weltweit in aller christlicher Munde. Blickwechsel von Stefan Seidel Jeder weiß, dass der Erlöser dort geboren wurde und sich ein Welten bewegendes Ereignis zwischen Himmel und Erde abgespielt hat. Aber kaum einer weiß, wie es den Christen dort heute geht. Beim Blick auf das von Israelis und Palästinensern bewohnte Heilige Land werden oft nur zwei Parteien wahrgenommen: Juden und Muslime. Doch seit Anbeginn leben...

  • Weimar
  • 29.12.17
Blickpunkt
Was wären Advent und Weihnachten ohne Noten … | Foto: bidaya – Fotolia.com
2 Bilder

Frische Melodien, flotte Texte

Rezension: CD mit neuen Kinderliedern für die Winter- und Weihnachtszeit Von Mirjam Petermann Wer auf der Suche nach neuen Weihnachts- und Winterliedern ist, wird bei Mike Müllerbauer fündig. Der beliebte Kinderliederschreiber und -sänger präsentiert sein erstes Weihnachtsalbum. Weihnachten sei ein Fest, das ihn seit jeher fasziniert, schreibt der Musiker im Booklet der CD. Als Kind habe er monatelang darauf gewartet, und »heute genieße ich das alles immer noch, aber fast sogar noch mehr«....

  • Weimar
  • 19.12.17
Feuilleton
Foto: Verlag

Ein anderes Bild vom Islam

»Schützt den Islam vor den Fanatikern, sonst müsst ihr die Welt vor dem Islam schützen.« Dieses türkische Sprichwort aus dem 13. Jahrhundert scheint mittlerweile Wahrheit geworden zu sein. Von Diana Steinbauer Terror, Gewaltakte, Krieg im Nahen Osten: Oftmals wird der Islam damit in einem Atemzug genannt. Eine Religion, die gewalttätig und wie ein Bollwerk erscheint, mit unzähligen Anhängern, die ihre Glaubenslehren unter allen Umständen verteidigen und weiterverbreiten. Auch in Deutschland....

  • Weimar
  • 30.11.17
Feuilleton

Luther hat die Wörter zum Tanzen gebracht – und tut es noch heute

Goldene Regeln fürs Schreiben: Vom Reformator lernen, verständlich zu sprechen Martin Luther hat unsere Sprache geprägt, neue Wörter und Wendungen erdacht, Bilder in Worte übertragen und gleichzeitig die Regeln gesetzt für einen Stil, der verständlich sein soll und attraktiv. Leider hat er keine Stil-Lehre verfasst, aber aus seinen Schriften, Briefen und Tischgesprächen hat Paul-Josef Raue die goldenen Regeln gefiltert, die heute gelten wie vor fünfhundert Jahren. In seinem »Sendbrief vom...

  • Weimar
  • 20.10.17
Feuilleton

Wie der angstgeplagte Luther zu einer neuen Gotteserkenntnis kam

Lesenswert: Die Biografie macht verständlich, dass die Reformation von einem Menschen ausgehen musste, der kompromisslos glaubte Von Jürgen Israel Die meisten neueren Lutherbiografien legen Wert darauf, den Reformator als Teil einer Bewegung darzustellen, die die Kirche als reformbedürftig erkannte. In dem schwungvoll geschriebenen Buch von Joachim Köhler werden besonders die seelischen Voraussetzungen Luthers gründlich herausgearbeitet. Ohne unangemessen zu psychologisieren, erklärt der...

  • Weimar
  • 08.10.17
Feuilleton
Vor Jahren verschwand Macks (Sam Worthington) jüngste Tochter, ihre letzte Spur fand man in einer Schutzhütte im Wald. Vier Jahre später erhält Mack eine rätselhafte Einladung in diese Hütte. 
Ihr Absender ist Gott. | Foto: Concorde

Die Hütte – ein Wochenende mit Gott

Von Nicole Marten Über die Verfilmung eines Buches, das 70 Wochen auf Platz 1 der »New York Times«-Bestsellerliste stand Warum lässt Gott Leid und Böses zu? Der Film »Die Hütte – ein Wochenende mit Gott« bietet Antworten auf diese Frage. Im Film verlor der Familienvater Mackenzie »Mack« Phillips vor ein paar Jahren seine jüngste Tochter. Gefunden wurden letzte Spuren des Mädchens in einer Hütte im Wald. Seither hadert Mack mit sich selbst, mit Gott, mit seinen Mitmenschen. Noch immer ist er...

  • Weimar
  • 04.08.17
Kirche vor Ort
Christa Spilling-Nöker/Johannes Wulff-Woesten: Heiliges Licht und himmlische Klänge (Buch mit CD), Verlag Herder, 64 S., ISBN 978-3-451-37734-1, 16 Euro
Bezug über den Buchhandel oder den Bestellservice Ihrer Kirchen­zeitung: Telefon (0 36 43) 24 61 61 | Foto: Herder

Einheit von Bildern, Sprache und Musik

Neuerscheinung: Buch und CD eröffnen beim Sehen, Lesen und Hören spirituelle Erfahrungen Von Michael von Hintzenstern Soeben ist im Herder-Verlag das Geschenkbuch mit eingelegter CD »Heiliges Licht und himmlische Klänge« erschienen, das poetische Texte von Christa Spilling-Nöker, stimmungsvolle Fotos französischer Kirchenglasfenster und die symbolträchtige Klangsprache von Johannes Wulff-Woesten zu einer Art »Gesamtkunstwerk« vereint. Die Autoren setzen damit ihre Zusammenarbeit fort, die mit...

  • Weimar
  • 03.08.17
Feuilleton
Wolf, Notker: Läuft. Pessimisten stehen im Regen. Optimisten duschen unter Wolken, adeo Verlag, 160 S., ISBN 978-3-863341169,
10 Euro.
Bezug über den Buchhandel oder den Bestellservice Ihrer Kirchenzeitung: Telefon (0 36 43) 24 61 61 | Foto: adeo Verlag

Beherzigenswerte Worte

»Ich bin ein Freund klarer Worte, ich liebe es, die Dinge zuzuspitzen. Und manches, was uns täglich begegnet, kann man nur mit Humor ertragen. Meine Empfehlung lautet deshalb: Lächeln Sie dem Leben entgegen. Und nehmen Sie es dennoch nicht zu leicht.« In seinem Buch mit dem Titel »Läuft« hat Notker Wolf, oberster Repräsentant des Benediktinerordens, mehr als 100 Texte gesammelt, pointierte, humorvolle, geistreiche. Beherzigenswert sind sie alle, wie zum Beispiel dieser Spruch: »Am besten...

  • Weimar
  • 28.07.17
Kirche vor Ort

Theologe und Dichter

Herder-Biografie von Marie-Elisabeth Lüdde Von Dietlind Steinhöfel Wer durch Weimars Innenstadt bummelt und auf der Suche nach Sehenswürdigkeiten ist, der kommt an ihm nicht vorbei: Generalsuperintendent Johann Gottfried Herder. Hoch aufgerichtet steht er auf seinem Sockel vor der Stadtkirche St. Peter und Paul, die Weimars Bürger nach seinem Tod 1803 »Herderkirche« nannten. Welchen bedeutenden Einfluss der Theologe, Philosoph und Dichter auf die Literatur der Klassiker hatte, wie er, der...

  • Weimar
  • 28.07.17
Feuilleton
Foto: Verlag

Lutherausgabe begründet

Biografie über Karl Knaake Von Constanze Matthes Es ist sowohl eine Familien- als auch ein Stück Literaturgeschichte. Drei Jahre hat sich Ilse Zelle mit dem Leben und Wirken ihres Urgroßvaters Karl Knaake beschäftigt und über ihn ein Buch geschrieben, das pünktlich zum Reformationsjubiläum im Lit Verlag erschienen ist. Er war Mitbegründer der kritischen Luther-Gesamtausgabe, die 1883 mit dem ersten Band ihren Anfang nahm und erst 2009 abgeschlossen werden konnte. »Ursprünglich wollte ich ja nur...

  • Weimar
  • 27.07.17
Glaube und Alltag
Küstenmacher, Marion: Der Seele einen Garten schenken. Vom Zauber der Blumen und einfachen Dinge, Gütersloher Verlagshaus, ISBN 978-3-579-08658-3, 17,99 Euro
Bezug über den Buchhandel oder den Bestellservice Ihrer Kirchen­zeitung: Telefon (0 36 43) 24 61 61 | Foto: Gütersloher Verlagshaus

Gott in allen Dingen finden

Ein Buch für alle, die Gott suchen und für die Option offen sind, ihn im Garten zu finden Von Felix Leibrock Wie bekomme ich einen gnädigen Gott? Die Frage der Reformation stellt niemand mehr. Heute treibt viele eine andere Frage um: Gibt es Gott? Wo ist er? Vielleicht würde Luther heute mit der mittelalterlichen Mystik antworten. Die hat zwei Wohnorte Gottes ausgemacht. Erstens wohnt Gott in mir drin, in meinem Herzen, meiner Seele. Zweitens: Gott wohnt in der Natur, in allen Dingen. Von dort...

  • Weimar
  • 21.07.17
Feuilleton
Siemon-Netto, Uwe: Luther. Lehrmeister des Widerstands. Fontis-Verlag, 234 S., ISBN 978-3-03848-092-1, 15,99 Euro | Foto: Fontis-Verlag

Journalist: Evangelische Kirche biedert sich an

Verriss: Ein kirchenkritisches Lutherbuch von Uwe Siemon-Netto Von Uwe Birnstein Die Lutheraner sind obrigkeitshörig und die Reformierten demokratisch gesinnt. Diese Ansicht wird in verschiedenen Varianten gerne gepflegt. Die »Deutschen Christen« hingegen hingen mit Luthers Zwei-Reiche-Lehre unterm Arm ihrem vermeintlich gottgesandten Führer an den Lippen und vergaßen vor lauter Obrigkeitshörigkeit, wie unchristlich und -menschlich dessen krude Ideologie war. So war es wohl – wenn man denn...

  • Weimar
  • 20.07.17
Feuilleton
Foto: aufbau

Glück und Leid

Ulrich Schacht ist ein grandioser Erzähler. In seinem Roman »Notre Dame« verwebt er eine Liebesgeschichte mit den politischen Ereignissen der Nachwendezeit. Von Sabine Kuschel Der deutsche Journalist Torben Berg ist mit dem Flugzeug unterwegs nach Paris. So beginnt der Roman, der viele autobiografische Elemente enthält. Anderthalb Jahre zuvor war Berg schon einmal in Paris – gemeinsam mit seiner Geliebten Rike. Auf dieser neuerlichen Reise lässt er in der Erinnerung auf Schritt und Tritt die...

  • Weimar
  • 20.07.17
Feuilleton
Kuijer, Guus: Die Bibel für Ungläubige. Erster Band: Der Anfang. Genesis. Reclam-Verlag, 317 S., ISBN 978-3-15-020391-0, 9,95 Euro | Foto: Reclam-Verlag

Die Bibel für Ungläubige

Von Jürgen Israel Seit Jahren werden immer wieder Versuche unternommen, die biblischen Geschichten als große Texte der Weltliteratur nachzuerzählen. Einer der erfolgreichsten Versuche aus den letzten Jahren stammt von dem niederländischen Schriftsteller Guus Kuijer. Der erste Band mit Geschichten aus dem 1. Buch Mose auf Deutsch ist als Taschenbuch erschienen. Alle Geschichten werden in der Ich-Form vorgetragen. Neben Adam, Sara, Isaak und Benjamin erzählen Noahs Sohn Ham und Schelach, der den...

  • Weimar
  • 20.07.17
Glaube und Alltag
Knauss, Sibylle: Der Gott der letzten Tage. Roman. Verlag Klöpfer & Meyer, 182 S., ISBN 978-3-86351-440-2, 20 Euro | Foto: Verlag Klöpfer und Meyer

Intimes Gespräch eines Sterbenden mit Gott

Roman: »Der Gott der letzten Tage« von Sibylle Knauss Von Christoph Kuhn Ein Mann, Pfarrer von Beruf, liegt im Sterben. Wiedererwacht aus komatösen Phasen, durch einen Sichtschirm von der übrigen Welt getrennt, »lahmgelegt« mit medikamentös eingenebeltem Geist – aber wie vom Tod erstanden. Sein Gehirn denkt, begreift, erinnert sich – wieder. Wie lange noch? Weil er besonders gut an Gräbern predigte, war der Tod, »das große Nein«, sein Hauptthema. Nun ist er mit Gott im Gespräch über den Tod und...

  • Weimar
  • 20.07.17
Feuilleton
Foto: Suhrkamp

Ein exemplarisches deutsches Schicksal des 20. Jahrhunderts

Eine Rezension von Jürgen Israel Christa Wolf schreibt 1952 an die Redaktion des »Neuen Deutschland«, der wichtigsten Zeitung der SED, und bietet ihre Mitarbeit für den Literaturbereich an. Es geht ihr um die »Durchsetzung des sozialistischen Realismus«. Sie wolle die Schriftsteller »bei der intensiven Beschäftigung mit der marxistischen Literaturtheorie« anleiten. Aber schon 1957 fragt sie in einem Brief an Lotte und Louis Fürnberg, ob die »ethische Grundidee, die man doch zu gerne hinter...

  • Weimar
  • 18.07.17
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