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»Wittenberg wird Kraft als Zukunftsort tanken«

Ulrich Schneider ist als Geschäftsführer des Vereins Reformationsjubiläum 2017 für die Organisation der Großereignisse zuständig. Mit ihm sprach Christina Özlem Geisler.

Nach welchen Kriterien hat das Vorbereitungsteam der Weltausstellung Reformation die »Torräume der Freiheit« unter den Ausstellern aufgeteilt?
Schneider:
Mehr als 80 Landeskirchen, zivilgesellschaftliche Gruppen, ökumenische Partner und viele andere sind der Einladung gefolgt, den Reformationssommer in Wittenberg mitzugestalten. Damit begann das Puzzeln: Inhaltliche Schwerpunkte, Platzbedarf und Gestaltungswünsche wurden gesammelt, diskutiert und skizziert. Am Ende stand im vergangenen März ein Stadtplan der Wittenberger Altstadt und der Wallanlagen, auf den wir stolz sind: Installationen, Pavillons und Veranstaltungsräume sind so platziert, dass sich überall spannende und interessante Wege durch Wittenberg entwickeln, denen die Besucher folgen und auf denen sie ihre eigene individuelle Weltausstellung Reformation zusammenstellen können.
Welche Orte erinnern auch in ein paar Jahren noch an den Reforma­tionssommer, wenn große Teile wieder zurückgebaut werden?
Schneider:
Nachhaltigkeit stand von Anfang an im Zentrum unserer Planungen. Wir wollten nicht als Ufo für vier Monate in Wittenberg Station machen. Das Panorama des Künstlers Yadegar Asisi wird mindestens für fünf Jahre zu sehen sein. Und mit dem ehemaligen Gefängnis hinterlassen wir hier den speziellsten Ausstellungsraum Deutschlands. Am Bunkerberg entstehen im Torraum »Spiritualität« Stege unter dem Titel »Die Suche nach
mir selbst«. Sie bleiben als Beitrag der evangelischen Kirche dauerhaft.
Darüber hinaus wird Wittenberg in diesem Sommer Kraft als Zukunftsort tanken. In den nächsten Jahren werden viele Touristen und Christen hier Station machen und die Welt hinterfragen – so wie Martin und Katharina Luther, Philipp Melanchthon und viele andere vor 500 Jahren. 2017 wird Wittenberg verändern, das steht fest. Und wenn am Ende auch der Bibelturm am Hauptbahnhof länger stehen bleibt, dann freue ich mich. (epd)

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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