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Glaube und Alltag

Beiträge zur Rubrik Glaube und Alltag

Patenkind begegnet nach 53 Jahren zum ersten Mal seiner Taufpatin
Einheitsfeier einer besonderen Art

Am 9. November 2019 jährt sich zum 30. Mal der Fall der Mauer. Ein Ereignis, das große nationale Euphorie bei den Menschen damals in weiten Teilen der geteilten Nation hervorrief. Endlich konnten, hüben wie drüben, die Menschen sich nach vier Jahrzehnten glücklich in die Arme schließen. Nicht so ein 13-jähriger Junge in der südthüringischen kleinen Gemeinde Schlechtsart, Kirchenkreis Hildburghausen-Eisfeld. Gelegentlich kamen seine Eltern auf die Angelegenheit zu sprechen. Doch dann geriet sie...

  • 14.07.19

Predigttext
Nicht Tugend, Geschenk

Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Lukas 6, Vers 36 Barmherzigkeit: ein altes und im täglichen Sprachgebrauch selten benutztes Wort. Der Begriff war im deutschen Sprachschatz nicht schon immer vorhanden. Die vorchristlichen Germanen kannten anscheinend eine solche Eigenschaft nicht. De-ren Ideal war wohl ein ganz an-deres. Im Nibelungenlied heißt es: „Hart sein und ein Hasser“. Die alten Germanen hatten weder mit dem Begriff noch mit dem, was er umschreibt, irgendetwas am Hut....

  • 14.07.19
  • 1
Foto: privat

Wort zur Woche
Nicht nur für Brautpaare ein guter Rat: Lasten teilen entlastet

Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. Galater 6, Vers 2 Einer trage des andern Last“, klingt es durch die festlich geschmückte Kirche. Das Hochzeitspaar hat sich, wie damals die Eltern und die Großeltern, dieses Bibelwort als Trauspruch gewählt. Nun sitzen sie da vorn. Mit dem Rücken zur Familie und zu Freunden. Wie gut! Denn die Jungen beginnen zu grinsen: Last? Lust muss es heißen! Glück und Freude! Die Liebe ist doch keine Last. Schon gar nicht, wenn sich...

  • 13.07.19
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Ansteckendes Abendmahl

Hygiene: Wir sind stolz auf unsere gestiegene Abendmahlsfrömmigkeit. Aber oftmals wird die Oblate nur mehr zaghaft in den Kelch getaucht. Von Arndt Haubold In manchen Gemeinden wird aller zwei Wochen der Gottesdienst mit Abendmahl gefeiert – vor zwei Generationen war es oft nur zweimal im Jahr. In vielen Gemeinden nehmen jetzt auch Kinder am Abendmahl teil. Wie aber steht es um unsere Hygiene beim Abendmahl? Das gemeinsame Trinken aus einem Kelch ist für viele Christen ein heimliches Hemmnis,...

  • 13.07.19
Sebastian Kircheis, Pfarrer in Weimar | Foto: privat

Gewissheit nach Paulus

Predigttext Christus Jesus ist in die Welt gekommen, die Sünder selig zu machen, unter denen ich der erste bin. 1. Timotheus 1, Vers 15b Was uns Paulus erzählt, ist keine Theorie über die Sünde, sondern gebündelte Erfahrung aus seinem Leben. Mich beeindruckt seine klare Selbsterkenntnis: Er spricht ohne Beschönigungen von seiner Vergangenheit als Frevler, Lästerer, Verfolger. Er kann die Sünden klar benennen. Dabei verknüpft er die Selbsterkenntnis mit einem Schuldbekenntnis. Er zieht keine...

  • 07.07.19
  • 1
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Wort zur Woche
Die Suche hat ein Ende: Marion ist am Rettungsturm

Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. Lukas 19, Vers 10 Achtung, Achtung! Eine Durchsage! Die kleine Marion sucht ihre Eltern. Bitte melden Sie sich am Rettungsturm!“ Ich bin fünf Jahre alt. Meine Eltern sind mit uns an der Ostsee im Urlaub. Ich genieße es, direkt am Wasser zu sitzen und Burgen zu bauen. Ich horche auf. Da hat ein Kind seine Eltern verloren. Ich erschrecke: Ob mir das auch passieren kann? Schnell suche ich mit meinen Augen den Strand...

  • 06.07.19
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Berggottesdienst: Zu den Angeboten der Urlauberseelsorge gehören Andachten an besonderen, eindrucksvollen Orten, hier auf dem Gipfel des Hündle im Allgäu bei Oberstaufen. | Foto: epd-bild/Simon P. Laufer
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Urlauberseelsorge: Die Kirche ist dort, wo Menschen sich erholen
Die Seele baumeln lassen

Vielleicht ist es übertrieben, den Urlaub als die schönste Zeit des Jahres zu bezeichnen. Aber eine wichtige Auszeit vom Alltag ist er auf jeden Fall. Die Gedanken an den Urlaub erfüllen die meisten Menschen mit Vorfreude. Oft wird schon zu Beginn des Jahres überlegt, wohin es gehen soll und ob der Wunschtermin sich beruflich vereinbaren lässt. Gemessen an der langen Zeitspanne eines Jahres, in der wir unseren Pflichten nachgehen, sind die Ferientage kurz, umso mehr jedoch mit Träumen, Wünschen...

  • 06.07.19
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Aleida Assmann erhielt 2018 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

Unglaubliches Vertrauen

Bibelarbeit: Auf dem Evangelischen Kirchentag in Dortmund legte die Anglistin und Literaturwissenschaftlerin Aleida Assmann die Erzählung von Abrahams Prüfung in 1. Mose 22 aus. In dieser Geschichte zwischen Gott und Abraham ist Isaak kein Protagonist, sondern nur ein Medium, ein Mittel der Prüfung. Nicht Isaak ist das große Thema, wie wir heute meinen, sondern der Bund des Vertrauens zwischen Gott und Abraham. Die voraussetzungslose Gabe des Segens Gottes bedarf einer Gegengabe. Erst wenn...

  • 30.06.19

Wort zur Woche
Blick in den Garten – so muss der Himmel sein

Christus spricht: Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Matthäus 11, Vers 28 Menschen in ihrem Alter haben meist Heimweh nach Erinnerungen, Frau M. aber würde das Haus ihrer Vergangenheit gern verlassen. Das Geschehene wegwischen, die „schlimmen Dinge“ vergessen. Jetzt, da sie ihren Garten nur noch vom Bett aus durchs Fenster sehen kann, holen sie die alten Bilder ein: der Hunger, der Frost, der Krieg. Als die Welt ihrer Kindheit zerbrach, musste...

  • 29.06.19
  • 3
Ralf-Peter Fuchs, Superintendent im Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen

Predigttext
Umsonst

Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt her, kauft und esst! Kommt her und kauft ohne Geld und umsonst Wein und Milch! Jesaja 55, Vers 1 Wie viel ist es Ihrer Meinung nach wert, dass Sie leben und noch hier sein können auf Erden? Wenn Sie das auspreisen müssten, wie viel Euro wäre das wert? Und wenn Ihr Augenlicht noch leidlich ist und Sie die Blumen und die Wolken sehen können, was wäre Ihnen das wert? Und wenn Sie die Vögel singen und den...

  • 29.06.19
  • 1

das Kind mit dem Bade ausschütten
zum Leserbrief "Kirche schafft sich ab" in Nr. 26/2019

Also ich kann Herrn Pusch nicht ganz verstehen, G+H ist ja nun nicht das "Organ der EKM", sondern ein eigenständiges Blatt, dass, wie ich finde, ganz ordentlich vielfältige Informationen rund um Kirche v.a. in Mittel-DL bietet. Dazwischen gibt es auch immer wieder gute Impulse für den Glauben und die eigene Spiritualität.  Soviel dazu. Desweiteren bin ich der Meinung, dass es nicht daum gehen kann, eine Monopolstellung der Kirche in der Gesellschaft zu sichern. Das betrifft die...

  • Eisenberg
  • 28.06.19
  • 3
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Gemeinsames Abendmahl? Die evangelische Präses von Westfalen, Annette Kurschus (l.), segnet den katholischen Limburger Bischof Georg Bätzing (Mitte), der nicht am Abendmahl teilgenommen hat. Daneben der evangelische Kirchenpräsident von Hessen-Nassau, Volker Jung. Der 3. Ökumenische Kirchentag ist 2021 in Frankfurt am Main.

Kirchentag: Auch kritische Themen gehörten zu dem evangelischen Glaubensfest
Gottes geliebte Gurkentruppe

Posaunenklänge schallen durch das Westfalenstadion. Wo sonst die Fans von Borussia Dortmund ihre Schlachtgesänge ertönen lassen, hatten mehrere tausend Bläser Aufstellung genommen. Erstmals seit 18 Jahren wurde ein Kirchentagsabschluss wieder in einem Stadion gefeiert. Rund 32000 Besucher waren zum Abschlussgottesdienst gekommen, deutlich weniger als erwartet. Sie erlebten einen eindringlichen Aufruf zur Unterstützung der Bootsflüchtlinge im Mittelmeer und der „Fridays for...

  • 27.06.19
Ralf-Peter Fuchs, Superintendent im Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen | Foto: privat

Predigttext
Vergessene Lebenskunst

Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen! Matthäus 3, Vers 2a Es gibt eine weit verbreitete Lebenslüge: Wenn in meinem Leben etwas gut läuft, dann war ich das. Wenn etwas schief läuft, waren es die anderen. Schuld ist dann die verzwickte Familiengeschichte, die verkehrte Politik, die miesen Rahmenbedingungen, eine Kette unglücklicher Umstände, der Nachbar, der unmögliche Chef oder der andere, der mal wieder angefangen hat. All diese Erklärungen und Begründungen mögen entlastend...

  • 23.06.19
2 Bilder

Wort zur Woche
Ganz einfach: So einfach ist es nicht

Christus spricht zu seinen Jüngern: Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich. Lukas 10, Vers 16 Nein, so kann er es nicht gemeint haben. Dass da kein Unterschied ist. Dass, wer seinen Jüngern begegnet, ihm begegnet. Dass ihre Worte seine Worte sind. Wie merkwürdig, dieser Gedanke: Der Bote ist identisch mit dem, der ihn sendet. Vielleicht meint er es ja so: Weist man die Jünger ab, weist man auch das ab, wofür er steht. Das Reich, das kommt. Die Liebe, die das...

  • 22.06.19
  • 1
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Als Einstiegsübung in die Naturmystik empfahl der Philosoph Jakob Böhme eine blühende Wiese. | Foto: GIS – stock.adobe.com

Spuren des verborgenen Gottes

Erfahrung: Viele christliche Mystiker waren sich darüber einig: Es gibt keine bessere Lehrmeisterin am Anfang des mystischen Weges als die Natur. Von Marion Küstenmacher Einer der klügsten Mystiker des Abendlands schrieb 1125 an einen Mönch: »Glaube einem Erfahrenen. Du wirst einiges mehr in den Wäldern finden als in den Büchern. Holz und Steine werden dich lehren, was du bei deinen Lehrern nicht hören kannst.« Für unzählige christliche Mystiker war die sorgsame Wahrnehmung von Naturphänomenen...

  • 22.06.19
Bärbel Spieker, Pfarrerin in Oranienbaum | Foto: privat

Predigttext
Ein Wort für den Weg

Zuletzt, Brüder und Schwestern, … lasst euch mahnen, habt einerlei Sinn, haltet Frieden! 2. Korinther 13, Vers 11 Viel Spaß, sei schön lieb und mach immer das, was man dir sagt!“ „Jaaaa, weiß ich doch.“ Und dazu ein genervtes Augenrollen als Antwort des Kindes auf diese Abschiedsworte der Eltern, bevor es dann endlich ohne Eltern losgeht. „Jaaaa, weiß ich doch.“ Das kann ich mir auch gut als innerliche Antwort des einen oder anderen Christen in Korinth auf Paulus Brief vorstellen. Paulus hatte...

  • 16.06.19
  • 1
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2 Bilder

Seid Freunde des Lebens

Wie wirkt sich der Glaube von Christen auf ihr Leben aus? Darum geht es in unserem Glaubenskurs „Glauben und Handeln“. Zum Beispiel: Was hat Jesus genau gemeint, als er die Menschen aufge-fordert hat, einander zu lieben? Ein neugieriger Blick in das Johannesevangelium. Von Fabian Vogt Am Gründonnerstagabend fasst Jesus für die Jünger seine Kernbotschaft noch einmal zusammen. Kurz und bündig: „Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch liebe.“ Nicht zehn Gebote, nicht hundert oder...

  • 16.06.19
Foto: privat

Wort zur Woche
Gottes Gnade: So groß, dass man sich darüber ärgern kann

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. 2. Korinther 13, Vers 13 Aus dieser Grußformel leuchtet mir ein Wort besonders entgegen: Gnade. In der säkularen Welt ist es selten zu hören, es kommt aus einer anderen Zeit zu uns herüber und klingt fremd. Was verstehen Sie, liebe Leser, unter Gnade? Dass Sie leben, das Geschenk des Lebens erhalten haben? Oder dass Sie mit allen Sinnen wahrnehmen, wie es Sommer wird? Eine...

  • Weimar
  • 15.06.19
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Petra Hohn: "Wir sind für Eltern und Geschwister in ihrem großen Leid das Geländer, an dem sie sich festhalten können.“  | Foto: Elke Lier

Ausgezeichnet: Petra Hohn setzt sich für trauernde Eltern und Geschwister ein
Wenn das Leben stillsteht

Der 27. November 1998 brachte für Petra Hohn und ihren Mann völlig unerwartet unsägliches Leid. Ihr Sohn hatte sich an diesem Tag das Leben genommen. Verzweifelte Fragen danach: Warum? Was haben wir verkehrt gemacht? Warum haben wir nichts gemerkt? „Durch Weiterbildung weiß ich heute manches besser“, sagt sie. „Dass ich ihm nicht helfen konnte, als er mich gebraucht hat, das schmerzt mich am meisten.“ Praktische Hilfe kam von Freunden und Nachbarn. Seelische vor allem von den Freunden ihres...

  • 15.06.19
  • 1
Bärbel Spieker, Pfarrerin in Oranienbaum | Foto: privat

Predigttext
Begleitung

Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch. Johannes 14, Vers 18 Ich ruf gleich meinen großen Bruder!“, brüllt Paul mit wutverzerrter Stimme und Tränen in den Augen. Angst, Verzweiflung, Wut, alles schreit er heraus. Und tatsächlich: Die großen Kinder aus der Nachbarschaft ziehen ab. Paul atmet auf. „Großer Bruder, das wirkt sogar, wenn der gar nicht da ist“, denkt Paul. Er wischt sich die Tränen mit dem Handrücken aus den Augen, hat das Gefühl, dass sein älterer Bruder...

  • 09.06.19
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Reformationsaltar in der Wittenberger Stadtkirche St. Marien von Lucas Cranach dem Älteren (1472–1553). Das untere Bild, die Predella zeigt Martin Luther predigend und auf Christus zeigend. | Foto: epd-bild/Jens Schlueter

Der Heilige Geist ist die geheimnisvollste Person der göttlichen Dreifaltigkeit
Der Baumeister der Gemeinde

Auf dem von Lucas Cranach d. Ä. 1547 geschaffenen Altar der Wittenberger Stadtkirche ist der predigende Martin Luther zu sehen: Auf der Kanzel stehend, die linke Hand auf der Bibel ruhend, weist Luther mit der rechten Hand auf den Gekreuzigten. Doch befindet sich auf dem Bild auch irgendwo der Heilige Geist? Und wenn ja, wie hat der Maler ihn dargestellt? Vielleicht in Gestalt von Feuerzungen oder als Taube? Mitnichten – der Heilige Geist wird erkennbar am Linnen: der Christi um die Hüften...

  • 08.06.19

Schawuot: Das jüdische Wochenfest erinnert an die Verkündigung der Zehn Gebote
Manifest der Menschenwürde

Das jüdische „Wochenfest“ wird in diesem Jahr am 9. und 10. Juni gefeiert. Es erinnert an die Zehn Gebote vom Sinai. Schawuot wirkt auf den ersten Blick wie ein ganz normales fröhliches Frühlingsfest: Synagogen, Schulen und Kindergärten, Häuser und Wohnungen sind mit Blumen und Zweigen, buntem Gemüse und Weizenähren geschmückt. Und der Name des Festes klingt eher langweilig: Das hebräische „Schawuot“ heißt schlicht „Wochen“. Denn zwischen Pessach, dem Beginn der Gerstenernte, und Schawuot, dem...

  • 07.06.19
2 Bilder

Wort zur Woche
Die andere Seite der Medaille

Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth. Sacharja 4, Vers 6 Was hier nicht durch Heer oder Kraft geschehen soll, darüber gibt der Kontext, in dem dieser Bibelvers steht, Auskunft. Es geht um den Wiederaufbau des zerstörten Tempels in Jerusalem. Wie wir wissen, hat sich die Verheißung um 515 v. Chr. erfüllt. Sollte dieses an jüdische Adressaten gerichtete Wort für uns Christen im 21. Jahrhundert Gültigkeit haben? In Bezug auf...

  • 06.06.19
  • 1

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