Ein besonderes Amt
Warum Jesus keine Taufpaten hatte

Die Taufkerze anzuzünden ist oft die erste Aufgabe für Paten.  | Foto: epd-bild/Gustavo Alabiso
  • Die Taufkerze anzuzünden ist oft die erste Aufgabe für Paten.
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Die Berichte über die Taufe Jesu in den Evangelien nach Matthäus, Markus und Lukas umfassen nur wenige Verse.

Von André Poppowitsch

Das Setting ist überschaubar: Jesus wird von Johannes dem Täufer im Jordan getauft. Nachdem Jesus aus dem Wasser steigt, kommt der Heilige Geist "wie eine Taube" vom Himmel herab. Schließlich spricht eine Stimme "Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe." (Matthäus 3, Verse 13-17.)

Vermutlich werden Menschen dabei gestanden und das Geschehen verfolgt haben. Explizit nicht erwähnt werden Paten, die heute bei Taufen von Kindern nicht fehlen sollten. Taufpate zu sein, bedeutet mehr, als regelmäßig Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenke für das Patenkind zu besorgen. Nicht umsonst werden ihre Aufgaben in den Leitlinien kirchlichen Lebens der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und in der Ordnung kirchlichen Lebens der Evangelischen Kirche der Union (EKU) beschrieben.

Taufpaten sind nicht nur Zeugen der Taufe. Sie bekennen gemeinsam mit den Eltern im Taufgottesdienst stellvertretend für das Kind den christlichen Glauben. Eltern und Paten versprechen, die christliche Erziehung des Kindes zu übernehmen.

Das Patenamt endet, wenn das Kind im Alter von 14 Jahren religionsmündig ist und konfirmiert werden kann. In der Praxis übernehmen meist Menschen aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis der Tauffamilien die Patenschaft für ein Kind. Jedoch können Paten auch in der Kirchengemeinde gefunden werden. Alle, die Mitglied der evangelischen Kirche, konfirmiert und mindestens 14 Jahre alt sind, können Paten werden. Aber auch Angehörige einer der christlichen Kirchen, die der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen angehören, können das Patenamt übernehmen.

Eine besondere Verantwortung tragen Paten, wenn die Eltern des Täuflings keiner Kirche angehören. Denn hier übernehmen sie gemeinsam mit der Kirchengemeinde die Aufgabe, die Kinder an den Glauben heranzuführen. In manchen christlichen Familien werden Kinder nicht in den ersten Lebensjahren getauft. Die Eltern überlassen es den Kindern, sich für die Taufe oder dagegen zu entscheiden. Kirchengemeinden haben hier die Aufgabe, potenzielle Taufkandidaten zu Gottesdiensten, Christenlehre oder Angeboten einzuladen, durch die sie auf die Entscheidung zur Taufe vorbereitet werden.

Bei der Taufe von Erwachsenen ist das Patenamt nicht vorgesehen. Im Glaubenskurs oder Taufunterricht werden die Täuflinge vorbereitet. Umso wichtiger ist es, dass die Kirchengemeinden die Getauften in ihren Gemeinden aufnehmen und sie geistlich begleiten.  "Eltern und Paten versprechen, die christliche Erziehung des Kindes zu übernehmen"

Autor:

André Poppowitsch

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