Evangelische Akademie Thüringen wird 75
Sturköpfe und Landeier

Foto: EAT/Zubarik

Unter dem Motto "Glauben und Wissenschaft" kamen vom 2. bis 4. August 1947 etwa 50 Teilnehmer zur ersten Tagung der Evangelischen Akademie Thüringen in Eisenach zusammen. Mit der Akademie sei es bis zum Bau der Mauer bergauf, bis zu deren Fall bergab und ab 1991 wieder bergan gegangen, fasst Akademiedirektor Sebastian Kranich die 75-jährige Historie der Einrichtung zusammen. Begangen werden soll das Jubiläum am 2. und 3. Juli mit einem Sommerfest in Neudietendorf. In seinem Vorwort zum Jahresprogramm 2022 wirft der Pfarrer aber nicht nur einen Blick zurück auf ein Dreivierteljahrhundert christliche Bildungsarbeit. Er erklärt auch: „Die Akademie hat noch eine Menge vor.“

Im Mittelpunkt der Workshops, Fachtage und Abendveranstaltungen, die pandemiebedingt auch in diesem Jahr zum großen Teil wieder online stattfinden sollen, stehen dabei wichtige Zeitfragen. So soll es vom 8. bis zum 11. April im Workshop „Unter Sturköpfen“ um Demokratie- und Diskursfähigkeit gehen. Behandelt werden soll die Frage, wie es gelingt, mit Menschen zu umstrittenen Themen wie Klimawandel, Impfpflicht oder Umgang mit Fremden im Gespräch zu bleiben – trotz unterschiedlicher politischer Überzeugungen. Wie sich der Klimawandel sozial verträglich gestalten lässt, soll am 19. Mai beim Augustinerdiskurs erörtert werden. Mit Fragen der Nachhaltigkeit und Gesundheit beschäftigt sich auch die Tagung „Hoffnung im Zeitalter der Krisen“ vom 23. bis 25. September.

Dem ländlichen Raum widmet die Akademie mit dem zweijährigen Projekt „Rangezoomt und ver-(w)ortet“ einen besonderen Schwerpunkt. Die Werkstatt wird gefördert durch ein Qualifizierungsprogramm der politischen Bildung, das bundesweit 100 Projekte in ländlichen Räumen unterstützt. Ziel ist es, mit Interessierten auf die Suche zu gehen nach Punkten, an denen Ortsgeschichte und eigene Biografie zusammentreffen. Angedacht ist, dass die Teilnehmer über Fotografie und Text ihre Perspektiven äußern und sich mit den unterschiedlichen Erfahrungen auseinandersetzen.

In der politischen Jugendbildung wird ein Schwerpunkt auf das sogenannte Game-based Learning gelegt. Hier soll es unter anderem Liverollenspiele und einen Theaterworkshop mit dem Titel „Hurra, die Welt geht unter“ geben.

Darüber hinaus sollen bewährte Formate, die sich in den vergangenen Jahren gut etabliert haben, mit aktuellen Inhalten bestückt fortgeführt werden. Darunter die Internationale Sommerakademie für Plurale Ökonomik, von der es im August die bereits sechste Auflage geben soll. Geplant ist, dass dazu mehr als 100 junge Menschen aus über 40 Ländern zusammenkommen. Auch die Thüringer Arbeitszeitkonferenz, dieses Mal unter dem Titel „Geld oder Leben?“, findet im März schon zum achten Mal statt.
Neu in diesem Akademiejahr ist die Reihe des Augustinerfilms, bei der mehrmals im Jahr zu Filmgesprächen über „Weltinnenpolitik“ eingeladen wird.

Eröffnet wird das Akademiejahr bereits am 4. und 5. März unter der Überschrift „Mein Umgang mit der (Un-)Endlichkeit“. Die Tagung unter Anleitung der Psychotherapeutin und Theologin Jutta Kranich-Rittweger beschäftigt sich mit dem eigenen Sterben.

(red)

Informationen und Anmeldung
 ev-akademie-thueringen.de 

Autor:

Online-Redaktion

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