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Rechtsextremismus
Drohmails für Handwerker bei Moschee-Neubau

Erfurt (epd) - Der Moschee-Neubau der Erfurter Ahmadiyya-Gemeinde soll bis Jahresende weitgehend fertiggestellt sein. Geplant sei, das Haus ab Dezember oder Januar für Gebete nutzen zu können, sagte Gemeindesprecher Suleman Malik. Die offizielle Eröffnung werde dann im kommenden Jahr stattfinden.

Noch sei der Moschee-Neubau eine Baustelle, sagte Malik. Deshalb werde die Erfurter Gemeinde auch nicht am Tag der Offenen Moschee am Dienstag teilnehmen. Die gesellschaftlichen Verwerfungen der vergangenen Jahre wie Corona oder der Ukraine-Krieg seien auch für das Bauvorhaben spürbar gewesen. Handwerksbetriebe seien in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Die Baupreise seien gestiegen. Trotzdem befinde man sich weiter im Zeitplan.

Als „wirtschaftsschädigend“ bezeichnete Malik Anfeindungen und Drohmails, die einige Auftragnehmer regelmäßig erhielten, da sie Aufträge für den Moscheebau angenommen haben. Das Verhalten zeige deutlich, dass rechtsextreme Hetze dem Standort Thüringen schade.

Die Ahmadiyya-Gemeinschaft versteht sich als Reformbewegung innerhalb des Islams. Sie entstand 1889 im damals britisch regierten Indien. Ihr Gründer Mirza Ghulam Ahmad (1835-1908) beanspruchte für sich, der Messias zu sein. Wegen ihres Verständnisses von Prophetie und ihres Jesusbildes werden sie von anderen muslimischen Strömungen als unislamisch abgelehnt. Gegen den Bau der Erfurter Moschee richten sich seit Jahren Attacken und Straftaten von rechtsextremistischen Kreisen.

Autor:

Katja Schmidtke

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