Warme Mahlzeit mit Abstand und Zuversicht
Saisonabschluss im „Restaurant des Herzens“
Ein letzter Plausch hinter der Maske, ein letztes Dankeschön für zwei Monate leckeres Essen. Ende Januar schloss das Restaurant des Herzens der Evangelischen Stadtmission und Gemeindedienst Erfurt gGmbH für diese Saison seine Pforten.
Vom 6. Dezember an konnten bedürftige Menschen sich wochentäglich eine warme Mahlzeit holen. Rund 120 Essen reichten Restaurantleiterin Jana Keil und ihr Team pro Tag über die Theke. Die Ev. Stadtmission hatte dafür in den ersten Tagen der Ausgabe Isolierbeutel verteilt, in denen die Besucher ihr Essen nach Hause tragen konnten.
Das gemeinsame Beisammensein im großen Saal des Restaurants fiel in diesem Jahr coronabedingt aus und wurde durch Essen zum Mitnehmen ersetzt. „Ein Wagnis, doch wir sind froh, dass dieses Angebot trotz der fehlenden Geselligkeit so gut angenommen wurde“ sagt Stadtmissions-Geschäftsführerin Petra Hegt.
Durch den Mehraufwand u. a. für Einweggeschirr war erheblicher finanzieller Mehraufwand nötig. „Diesen konnten wir durch die erhöhte Spendenbereitschaft der Erfurter ausgleichen“, freut sich Petra Hegt. Auch zahlreiche Sachspenden gingen ein und halfen, den Bedarf des Restaurant-Betriebs zu decken.
Viele der Spender sind der Stadtmission seit Jahren treu, doch gerade im Corona-Jahr durfte sich das Restaurant über zahlreiche neue Spender freuen. Darunter Privatleute, Sportvereine und deren Fans, Restaurants und Firmen. „Durch Corona ist offenbar die Bereitschaft zur Spende gestiegen , um anderen zu helfen“, sagt Petra Hegt, die normalerweise zwischen 70.000 € und 80.000€ für den Betrieb des Restaurants veranschlagt, durch die Mehrausgaben in diesem Jahr aber etwa 90.000 € benötigte.
Was fehlte: Die Gemeinschaft, das Treffen der Menschen, die sich oft mit ähnlichen Problemen Jahr für Jahr im „Restaurant des Herzens“ einfinden. „Wie viel Wert neben der Essensausgabe auch dieses Zusammensein hat, das haben wir in diesem Jahr besonders erfahren, in dem wir viel zurückhaltender sein und Abstand zu einander halten müssen.“
Und dennoch waren alle froh, dass das Projekt stattfinden konnte: Das Team, die Köche des Hauses Zuflucht, die ehrenamtlichen Helfer und vor allem die Gäste, die sich besonders am letzten Tag herzlich bei allen bedankten.
Autor:Daniela Klose |
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