Auftakt der Motorradsaison in Anhalt
Gottesdienste sind freie Angebote

- hochgeladen von Susanne Reh
Mit einem Gottesdienst in der Martinskirche in Bernburg eröffnen die evangelischen Motorradfahrerinnen und -fahrer Anhalts am Samstag (10:00) die Saison. Diesen Zusammenschluss von Bikern gibt es seit 2001. Sie treffen sich zwanglos einige Male im Jahr. Den Hut - oder besser Helm - hat Pfarrer Lambrecht Kuhn auf. Im Interview spricht er über die Saison 2025, die Faszination das Motorradfahrens und darüber, was ihn als Biker auf der Straße nervt.
Welches Motorrad fahren Sie zurzeit? Eine 64 Jahre alte Touren-AWO und eine 29 Jahre alte BMW K 1100 RS.
Wie sind Sie zum Motorradfahrer geworden: Gab es Impulse aus der Familie von Freunden? Zu DDR-Zeiten fuhr man mit 15 Moped, mit 16 Motorrad. Das war üblich, schon weil die Autos so übermäßig teuer waren. Aber ja: Des Vaters erstes Dienstfahrzeug war ein Motorrad und die Brüder fuhren auch.
Was fasziniert Sie daran, mit dem Motorrad unterwegs zu sein?
Mit der AWO: langsam durch die Landschaft zu rollen und den Blick nach links und rechts schweifen zu lassen, mit der BMW: die Kräfte zu spüren: Beschleunigung, Fliehkräfte, den Fahrtwind, und dabei zügig größere Entfernungen zurücklegen zu können.
Was nervt sie als Biker auf den Straßen? Recht wenig. Vielleicht Radfahrer, die nicht die Radwege benutzen.
Wie wichtig ist Ihnen dabei die Gemeinschaft?
Mal mehr, mal weniger wichtig. Motorradfahrer sitzen zunächst meist alleine auf dem „Feuerstuhl“. Aber abends am Lagerfeuer ist es zusammen schon gemütlicher.
Wie viele Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer sind Teil der „Motorradarbeit“ der Landeskirche?
Das ist nicht definierbar. Wir sind keine feste Gruppe, sondern wer kommt, ist da. Gottesdienste sind immer freie Angebote. Die Ausfahrten der letzten Jahre waren wetterabhängig, bei strömenden Regen mußten sie gelegentlich ausfallen. Für die Planung ist das gruselig! Die Arbeit mit Motorradfahrern ist immer überregional. Viele Jahre lang sind Motorradfahrer aus Essen, aus Berlin oder der Uckermark bei unserem Saisonauftakt dabei gewesen.
Wie viele von ihnen erwarten Sie zum Gottesdienst in Bernburg?
In den letzten Jahren hat sich die Zahl bei etwa 100 bis 120 Motorrädern bewegt. Aber es kommen ja auch andere Gemeindeglieder zu dem Gottesdienst – der eben ein besonderer ist. In diesem Jahr spielt eine Band – mit befreundeten Motorradfahrern aus der Börde.
Welche Saisonhöhepunkte gibt es?
Neben dem Saisonauftakt am Sonnabend fahren wir im Mai zu einer Motorradrüstzeit nach Sternhagen in die Uckermark, im September dann zu einem Motorradgottesdienst im Kloster Drübeck.
Autor:Susanne Reh |
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