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2017 war ein Segen

Von Margot Käßmann
Wer über die Reformationsjubiläen früherer Jahrhunderte liest, weiß, sie waren immer Spiegel ihrer Zeit. Was also wird bleiben von 2017? Sicher war nicht alles perfekt. Aber ich bin überzeugt, vier Punkte werden es schaffen in die Memoiren. Zum einen war da die ausgestreckte ökumenische Hand. 500 Jahre nach den trennenden Auseinandersetzungen haben die Christen in Deutschland sehr klar gemacht, wie bewusst ihnen ist, dass sie mehr verbindet als sie trennt. Die Formel kommt so glatt daher, aber im Jahr des Reformationsjubiläums hat sie ihre Lebendigkeit bewiesen. Hier wurde nicht abgegrenzt und gegeneinander gefeiert, sondern, wie Kardinal Lehmann sagte: »Das war ein Kairos der ökumenischen Bewegung!«
Zum anderen: Dieses Fest war international. Wir haben in Wittenberg mit Menschen aus aller Welt gefeiert. Themen der Welt waren auf der Tagesordnung. Und in aller Welt haben Christen mit uns bedacht, was Reformation heute bedeutet. Dabei wurde die Hand auch ausgestreckt zu anderen Religionen: Nie mehr Krieg im Namen von Religion!
Die große Beteiligung junger Leute war ein wichtiges Hoffnungssignal. 15 000 Konfirmanden kamen nach Wittenberg, dazu 4 200 Pfadfinder. Und am »500 schools day« haben sich evangelische Schulen in aller Welt vernetzt. Das war zukunftsweisend, so können wir die Medien unserer Zeit nutzen, um das Evangelium weiterzugeben.
Schließlich: Dies war ein Reformationsjubiläum im säkularen Kontext. Wir haben neue Formen erprobt. Wie rede ich vom Glauben in einem Umfeld, das keinen Glauben kennt? Dabei haben auch die Kirchen aus dem Westen Deutschlands viele wichtige Erfahrungen machen können. 2017 war ein Segen – wir dürfen dafür dankbar sein!

Autor:

Online-Redaktion

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