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Weimar - Glaube und Alltag

Beiträge zur Rubrik Glaube und Alltag

ER IST DES TODES
Überlegungen zu König David

-Dessen Findung fast schief gegangen wäre (Sind das der Knäblein alle?) -Der Hirtenjunge, über den Samuels Salböl sich ergoss: Erwählt. Erwählt! -Der junge Mann mir der Schleuder gegen Hohn und Übermacht. Schon hielt er   das Blut tropfende Haupt Goliaths in die Höhe. -Der mit der Harfe gegen Sauls Depressionen anspielte und dessen Speer   ihn fast getroffen hätte. -Der Räuberhauptmann, der sich auf den Thron putschte. -Der Stratege, der Jerusalem zur Hauptstadt machte, die Lade heimholte und...

  • Weimar
  • 19.11.24
Premium
"Die Mantelspende des heiligen Martin von Tours" italienisches Fresko um 1320/25. Das Werk stammt von Simone Martini, um 1280/85 - 1344 und befindet sich in der Kirche Santo Francesco (Unterkirche, Martinskapelle) in Assisi. | Foto: epd-bild/akg-images/Stefan

Martinstag
Das Licht in die Welt tragen

Nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen fällt das Teilen mitunter schwer. Wer aber teilt, ist solidarisch und überwindet Grenzen. So wie der heilige Martin, Bischof von Tours. Von Fabian Brand Teilen kann echt nerven“: So heißt eine Liedzeile aus einem Kinderlied, in dem ein kleines Kind sein Leid klagt. Wenn es Spielzeug bekommt, dann muss es das mit dem Geschwisterkind teilen. Wenn es etwas besonderes zum Essen bekommt, müssen andere auch davon probieren. Das alles sind Momente des...

  • Weimar
  • 06.11.24
Foto: pixabay.com/GoranH

Kurz erklärt
Allerheiligen und Allerseelen

Frankfurt a.M. (epd). Allerheiligen und Allerseelen sind katholische Gedenk- und Trauertage im November. Während die römisch-katholische Kirche an Allerheiligen wortwörtlich all ihrer Heiligen gedenkt, ist Allerseelen der Tag, an dem durch Fürbitte und Gebet an die Verstorbenen erinnert wird. Die Gedenktage am Ende des Kirchenjahres sollen die Menschen trösten, etwa wenn der Verlust eines Angehörigen zu beklagen war. Zugleich rücken die christlichen Trauertage mit ihrer vielfältigen Symbolik...

  • Weimar
  • 01.11.24
Foto: pixabay.com/garten-gg

Praxistest
Gib dem, der dich bittet

Auf die große Poststelle in Weimar gehe ich selten. Sie ist mir immer zu voll. Dafür gehe ich gern in die Heinrich-Heine-Straße. Da muss man in der Regel nicht lange warten. Aber denkste! Da war auch mächtig was los. Als ich die Reihe der Wartenden durchsah, fiel mir ein junger Mann auf: groß, markantes Gesicht, volle dunkle Haare, mit einem hellen Übergangsmantel (Wer trägt heutzutage einen Übergangsmantel!?). Als er an der Reihe war, fingerte er ohne Erfolg in Mantel- und Hosentaschen herum,...

  • Weimar
  • 23.10.24
  • 2
Premium
Franziska Göppel, Lehrerin für Religion und Latein, Weimar | Foto: F. Göppel

Nachgefragt
Glauben und Wissen im Unterricht

Religionsunterricht ist ein normales Schulfach wie Deutsch, Mathemathik oder Biologie, das in Grundschulen wie weiterführenden Schulen angeboten wird. André Poppowitsch sprach mit Franziska Göppel darüber, was den Unterricht ausmacht. Sie ist Lehrerin für Religion und Latein am Goethe-Gymnasium Weimar. Warum braucht es überhaupt Religionsunterricht? Franziska Göppel: Ich glaube, Religionsunterricht ist wichtig für unsere Gesellschaft und Demokratie. Dass das Fach an Schulen unterrichtet werden...

  • Weimar
  • 10.10.24
2 Bilder

Wort zur Woche
In der Garage mit der Superheldin

Dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe. 1. Johannes 4, Vers 21 Pørni hat Stress. Sie kümmert sich allein um ihre zwei Töchter. Die zehnjährige Sigrid wird in der Schule gemobbt, und die 18-jährige Hanna will ein Auslandsjahr in Argentinien machen und hat ihr gespartes Geld soeben beim Poker verzockt. Von Katharina Freudenberg Da fällt das ruhige Durchatmen nicht leicht. Auch ihr Arbeitsleben beim Kinderschutz ist voller Herausforderungen: Sie...

  • Weimar
  • 28.09.24

Kleine Liturgie
Zur Heiligsprechung unseres Bruders M.

Einer: So lasset uns endlich kommen zur Heiligsprechung unseres Bruders Martin. Alle:    Wir warten sehnlich darauf. Einer: Denkt an seine historischen Leistungen auf dem Gebiet des Doppelkopf-Spiels. Alle:     Wir wissen sie zu schätzen. Einer: Denkt an seine Erfahrungen auf dem Gebiet der menschlichen Vermehrung. Alle:    Wir staunen darüber. Einer: Denkt an seine menschenfreundliche Art und seine musikalischen Fähigkeiten. Alle:     Wir leben davon. Einer: Denkt an seine kritische Haltung...

  • Weimar
  • 30.08.24
Foto: pixabay.com/ jplenio

Angemerkt
Weise mir, Herr, deinen Weg!

Weise mir, Herr, deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit; erhalte mein Herz bei dem einen ,dass ich deinen Namen fürchte (Ps 86,11). Einen Weg gehen. Mit Anfang, Unterwegssein und Ankommen. Viele Wege gehen wir. Von den ersten, unsicheren Schritte bis zu denen, die wir nicht mehr allein gehen können. Dazwischen und in allem mein Leben unwiederholbar und unverwechselbar. Und ohne die Möglichkeit der Korrektur in der Strecke, die gelebt und abgelaufen ist.  In meinem Leben und auf meinen...

  • Weimar
  • 13.08.24
Foto: epd-bild/ Friedrich Stark

UNSER VATER
"Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden...!"

Nach sechs Jahren Krieg als Ausbilder und Frontsoldat kehrte er am 1. Juli 1945, 16 Uhr, einem Mittwoch, als Unteroffizier nach Gebesee zurück. Unsere Mutter hätte sich, Jahre zuvor, über weitere Beförderung gefreut. Erst galten sie als Helden, dann als Kriegsverbrecher. Dabei waren sie einfach nur um Lebensjahre und Ideale Betrogene. Beinahe  wäre er auf dem Heimweg, als er bei Limlingerode die grüne Grenze überschritt, von einem Iwan noch erschossen worden: "Machorka?" Tags zuvor, am 31....

  • Weimar
  • 20.07.24

Versuch einer Rehabilitierung
JOHANNES BOLTE

Kennen Sie die Löffel-Liste? Es ist die Liste der Dinge, die einer unbedingt noch tun möchte, bevor er "die Löffel abgibt", d,h, bevor er stirbt. Zu meiner Löffel-Liste gehört ein Büchlein über Johannes Bolte. Denn als wir 2001 in das alte Pfarrhaus von Hemleben einzogen, hatte ich beschlossen, über meinen legendären Vorgänger im Haus zu arbeiten  und etwas zu veröffentlichen, damit sein Name nicht vergessen wird. Das entsprach ganz den Intensionen der Frauen aus dem Gemeindekreis, welche...

  • Weimar
  • 01.05.24
  • 1
Fundstück aus dem Jahr 2010:  Margot Käßmann (M.), seinerzeit EKD-Ratsvorsitzende, richtet dem schaumburg-lippischen Landesbischof Karl-Hinrich Manzke (l.) im Anschluss an dessen Einführungsgottesdienst das Beffchen.  | Foto: epd-bild/Jens Schulze

Solche braven Pfarrersleut gibt's nicht mehr
DIE ALTEN PFARRERSLEUT

Refrain: Ja so warn's, ja so warn's, ja so warn's die alten Pfarrersleut.                    Ja so warn's, ja so warn's die alten Pfarrersleut.                    Melodie: Ja so warn's, die alten Rittersleut 1. In der guten, alten Zeit, gab es brave Pfarrersleut.      Ganz von altem Korn und Schrot. Leider sind die meisten tot. 2. Und das Kleid des Pfarrers war schwarzer Rock nur immerdar.      Trug ihn draußen und zu haus, zog ihn nur zum schlafen aus. 3. Niemals gab es Spott und Hohn. Pfarrer...

  • Weimar
  • 19.02.24
  • 1
2 Bilder

Wort zur Woche
Gott ist auch im Schlimmsten da

Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre. 1. Johannes 3, Vers 8b Welch ein kraftvolles Wort! Allein, es fällt schwer zu glauben angesichts der teuflischen Mächte und Gewalten, die wir rundum erleben. Wenn im Heiligen Land gefoltert und gemordet wird, sitzt da nicht der Teufel auf der Zinne? Von Ingrid Sobottka-Wermke Wenn in der Mitte unserer Gesellschaft über Deportationen von migrantischen Menschen schwadroniert wird, versprüht sich nicht das teuflische Gift...

  • Weimar
  • 17.02.24
  • 1

Andere zieren sich noch. Ich ziere mich auch.
NÄHER DER TOD

Der Tod kommt näher.  Die Einschläge rücken auf. Einer nach dem Anderen geht, macht sich davon, folgt dem Mann mit der Sense: Rainer und Hans-Jörg, Jochen, Detlef und wie sie alle hießen. Eine nach der Anderen ebenso. Auch Evelyn und Käthe, Hannelore und Sigrid. Kein Halten mehr, wenn der Sensenmann winkt. Andere zieren sich noch. Ich ziere mich auch. Immer noch einmal eine Frist: vor Jahren die Mandeln, dann das rechte Knie, dann die Prostata, dann die linke Schulter, dann Darmverlegung, dann...

  • Weimar
  • 17.01.24
  • 1
Foto: commons.wikimedia.org/Jochen Teufel

JOCHEN KLEPPER
So konnten (wollten) sie nicht mehr leben

"Die Nacht ist vorgedrungen" ist eines der beliebtesten Adventslieder des Evangelischen Gesangbuches. Der Text ist vom Jochen Klepper. Die Melodie von Johannes Petzold, dem späteren Dozenten an der Kirchenmusik-schule Eisenach, der zuvor Kantor in Bad Berka war. Jochen Klepper war Pfarrerssohn, hat einige Jahre Theologie studiert, sich dann aber dem Journalismus und der Schriftstellerei zugewandt und sich da einen Namen gemacht. "Der Kahn der fröhlichen Leute" war sein erster Roman, der auch...

  • Weimar
  • 22.11.23
  • 1

Manche haben keinen blassen Schimmer
KEINE HERAUSGEHOBENE OPFERGRUPPE

Eine deutsche Politikerin, ihr Name sei einmal dahin gestellt, erklärt, dass Christen in der DDR "keine heraus- gehobene Opfergruppe" gewesen seien. Wenn das so ist, dann hat sie die 40 Jahre DDR-Diktatur geschlossen verpennt, oder sie ist zu jung, um dazu etwas sagen zu können! Ich zähle einmal auf, was da allein in meiner Familie alles zusammen kommt. -Bruder Friedemann, EOS Heinrich-Mann in Erfurt, wurde 1953 relegiert, weil er sich nicht von der Jungen Gemeinde distanzieren wollte, die seit...

  • Weimar
  • 10.11.23
  • 1

Eine Oster-Predigt (1 Kor 15,15-20)
ÜBER OSTERN LIEGT GOTTES GEHEIMNIS

Ihr Lieben! Der HERR ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja! Anfang 2015 musste sich ein beliebter, dänischer Pfarrer aus Kopenhagen in den Medien dafür verantworten,  dass er eingeräumt hatte, Auferstehung nicht "leiblich" zu denken, also auf der Basis einer stofflichen Kontinui-tät. Der Streit spitzte sich derart zu, dass er "widerrufen" musste, um nicht sein Amt und seine Pensions-Ansprüche zu verlieren. Auf der anderen Seite hat im selben Jahr ein katholischer Kollege...

  • Weimar
  • 20.10.23
  • 1

Ja, Gottes Wesen ist Barmherzigkeit
ELISABETH UND MARIA

Elisabeth soll zuerst genannt sein, obwohl Maria die deutlich bedeutendere der beiden Frauen ist. Aber die Elisabeth hat ihren Sohn zuerst geboren, und das war ein Wunder besonderer Art, weil Elisabeth als unfrucht-bar galt; und das war in der Zeit des Alten Testaments ein schwerer Makel. "Übers Gebirg Maria geht zu ihrer Bas Elisabeth" ist ein gern gesungener Chorsatz der Adventszeit. Der Text stammt von Ludwig Helmbold; die Vertonung von Johann Eccard (1553-1611), beide Thüringer, da aus...

  • Weimar
  • 17.10.23

Da waren wir sehr erleichtert
ER LEBT NOCH!

Das Ereignis ist lange verjährt. Wir waren im Weinberg von Gorsleben gewesen, hatten mit Freunden gefeiert und nicht nur Wasser getrunken. Dann waren wir im Halbdunkel durch Gestrüpp und unwegsames Gelände den Hang hinab gestolpert und hatten tatsächlich unseren PKW wieder gefunden, den wir unterhalb des Hanges abgestellt hatten. Auf eine öffentliche Straße konnten wir in dem Zustand nicht, und so fuhren  wir den alten LPG-Weg Richtung Autobahn und Hemleben, was auch problemlos gelang. Ich...

  • Weimar
  • 01.10.23

Was ist los mit uns Alten?
ZIEMLICH ZUCHTLOS

Wir spielen seit Jahren Doppelkopf miteinander. Das hat sich seit Jahren durchgehalten über die Zeit unseres Dienstes und wechselnder Orte hinweg. Und nun, da wir alle Rentner bzw. Pensionäre sind. Spielen wir natürlich weiter. Wir, das sind fünf Pfarrerehepaare aus Thüringen, wobei eine der Pfarrfrauen nicht spielt, und es auch nicht lernen will, und einer der Pfarrer aus der Runde nicht mehr dabei ist, weil er uns auf dem Weg in die Ewigkeit vorausgegangen ist.  Wir spielen nicht nur unser...

  • Weimar
  • 06.09.23
2 Bilder

Predigttext
Die Bibel tratscht nicht

Dir sind deine Sünden vergeben. Lukas 7, Vers 48 Wie? Hier geht’s doch nicht etwa um deine und meine Sünden? Eigentlich reden wir über Sünden ja ganz gern, am liebsten jedoch über die Sünden anderer. Wir tun das im Privaten, in der politischen Debatte, auch in unserer Kirche. Denk dir mal: Eine Frau salbt Jesus die Füße; dabei ist sie eine Sünderin. Welcher Art ihre Sünde wohl sein mag? Liebe Freunde des Herrenwitzes, in dieser Szene kommt ihr nicht auf eure Kosten, obschon sich die Exegeten...

  • Weimar
  • 20.08.23
2 Bilder

Wort zur Woche
Wenn sich Gott verliebt

Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat! Psalm 33, Vers 12Dazugehören – wer will das nicht? Ausgewählt oder erwählt sein, wie es im Wochenspruch heißt. Das fängt schon in der Schule an: Werde ich in die starke Fußballmannschaft gewählt? Werde ich überhaupt gewählt oder bleibe ich am Ende übrig und lande gerade mal auf der Ersatzbank? Ich kann es mir nicht aussuchen. Im Psalm 33 geht es um das Volk Israel, das Gottesvolk. Dieser Titel lässt sich nicht...

  • Weimar
  • 11.08.23

Gott erfüllt alle seine Verheißungen
ES MUSS ERBETEN SEIN

Ein kleines Rätsel könnte so lauten: "Was ist das? Es kostet nichts. Es bewirkt viel. Und jeder kann es lernen." Die Lösung lautet: das Gebet. Zu einer christlichen Existenz gehört es unbedingt dazu. Auf den Punkt gebracht könnte man sagen: "Wer nicht betet, ist kein Christ!" Da hat jeder seine Erfahrungen; seine Erfolge und seine Einbrüche. Mir fällt da folgende Episode ein: Im Halbdunkel eines Internatszimmers mit sechs Betten hat Horst, ein Mitschüler aus dem Eichsfeld, seine Hände gefaltet,...

  • Weimar
  • 08.08.23
  • 1
2 Bilder

Wort zur Woche
Jetzt ist die Zeit – für Korrekturen

Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern. Lukas 12, Vers 48bOb sehr vermögende Menschen in Deutschland stärker besteuert werden sollten, ist umstritten. Laut einer Umfrage des Münchner ifo-Instituts befürworten Ökonomen mehrheitlich eine Steuererhöhung für Spitzenverdiener. Rund 56 Prozent begrüßen eine Anhebung der Reichensteuer auf Jahreseinkommen ab 278 000 Euro. Das betrifft etwa 0,5 Prozent der arbeitenden...

  • Weimar
  • 04.08.23
  • 1

Was geht mich mein Bruder an?
BLEIBT ALLES OHNE FOLGEN?

Es kann vorkommen, dass am 13. Sonntag nach Trinitatis auf tausenden von Kanzeln in Europa über die Geschichte vom Mord des Kain an seinem Bruder Abel gepredigt wird. Wobei es, denke ich, tatsächlich um ein geplantes Geschehen gegangen ist, also um Mord.  Eine alte Geschichte. Gleich am Anfang der Bibel, nach Schöpfung und Sündenfall, wird sie berichtet, damit sich keiner Illusionen macht über die Gattung Mensch. Nicht aktuell? Nun, wenn man mit aktuell das Tagesgeschehen meint, auf welches...

  • Weimar
  • 15.07.23
  • 1
  • 2

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