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Der Frieden im Kleinen

Kommentar von Sabine Kuschel

Der Frieden ist ein schwieriges Geschäft. Umstritten ist, welche Wege zum Frieden führen oder mit welchen Mitteln er erreicht werden kann. Für Unfrieden in der Friedensbewegung sorgt die Personalie Uwe Steimle. Der prominente Dresdener Kabarettist und Schauspieler sollte Schirmherr der diesjährigen Ökumenischen Friedensdekade werden. Doch wenige Tage nach seiner Ernennung hatten die Initiatoren der Friedensdekade die Zusammenarbeit mit dem Humoristen aufgekündigt. Als Grund führen sie an, Steimle lasse keine eindeutige Distanz zu rechtspopulistischen Positionen beziehungsweise zur Pegida-Bewegung erkennen.
Ich vermag nicht einzuschätzen, ob Steimle, der als Kabarettist hohe Popularität genießt, die richtige Persönlichkeit für die Friedensdekade wäre. Was mir aber an dem Vorgang aufstößt, ist die Intoleranz. Hier beansprucht eine kleine Gruppe innerhalb der Friedensbewegung die Meinungshoheit. Nur weil Steimle, der von sich selbst sagt, er sei nicht rechts und habe mit beiden Stimmen links gewählt, im Verdacht steht, Sympathien für Pegida zu hegen, disqualifiziert ihn das für ein Friedensengagement.
So ist es also bestellt um die christliche Friedensbewegung in Deutschland. Nur wer hundertprozentig in das Schema passt, darf mitmachen. Wer jedoch eine Position vertritt, die nicht dem vermeintlichen Mainstream entspricht, wird ausgegrenzt. Diejenigen, die unter dem Deckmantel des Christlichen von anderen Toleranz einfordern, sind es selbst am wenigsten. Darüber sind zu Recht viele empört und üben harsche Kritik an der Friedensdekade. Der Vorgang zeigt einmal mehr – und das ist das Fatale an der Sache – dass die Toleranz auf der Strecke geblieben ist.

Autor:

Online-Redaktion

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