Freitags vor eins
Eine Mischung aus Schweitzer, Brontë und Bonhoeffer
Hand auf’s Herz. Wie evangelisch, wie protestantisch sind Sie? Eine einfache Frage, die es in sich hat. Ich wette, die häufigste Antwort lautet: „Ich bin doch ganz normal evangelisch.“ Wie vielfältig das scheinbar ganz Normale sein kann, wurde mir wieder einmal bewusst, als ich vorgestern beim Durchscrollen auf Facebook auf den Link zum „Protestant-O-Mat“ gestoßen bin.
Was das nun wieder sein soll, kam mir zunächst in den Sinn. Reicht nicht schon der Wahl-O-Mat vor Bundestags- oder Landtagswahlen, um meine Präferenz für politische Parteien und ihre Programme zu testen? Muss ich nun auch noch die Ausprägung meines Glaubens durchspielen? Doch war meine Neugier geweckt.
Klare Fragen, klare Antworten: Beim Protestant-O-Mat wurde ich durch 22 Fragen zu verschiedenen Themen geführt– von Bildung über Gerechtigkeit und Verantwortung bis hin zum eigenen Standpunkt bei Glauben, Bibel und Frömmigkeit. Aus mehreren Möglichkeiten konnte ich jeweils eine Antwort auswählen. Keine Gewichtung, sondern eine Entscheidung musste ich treffen, welchen Standpunkt ich habe. Zum Beispiel bei Frage 17: „Wenn in einem Witz erzählt wird, dass Jesus an einem Joint zieht …“ – uff, was wäre Ihre Antwort?
Schon die Diskussion mit meinen Kolleginnen am Mittagstisch über die Fragen und Antworten verdeutlichte, wie vielfältig eine „ganz normale“ evangelische Grundhaltung sein kann. Oder wie sinnvoll bzw. sinnfrei die vorgegebenen Antwortmöglichkeiten empfunden werden.
Hat man sich durch die Fragen geklickt und seinen Standpunkt mehr oder weniger gut definiert, erhält man seine Auswertung. Hinter dem Protestant-O-Mat steht die Idee, dass seit 500 Jahren Menschen die evangelischen Kirchen mit ihren Themen besonders geprägt haben. Welch „ganz normale“ Vielfalt formte unsere Kirchen?
Für den Protestant-O-Mat wurden 16 berühmte Protestanten von Johann Sebastian Bach, Katharina von Bora oder Immanuel Kant bis hin zu Dietrich Bonhoeffer, Martin Luther King oder Dorothee Sölle ausgewählt. Über Links erhält man gleich Informationen zu ihrem Leben und Wirken.
Mit meinen Antworten konnte ich testen, welchem der Promis ich in meinen Glaubensstandpunkten ähnlich bin. Das Resultat: Ich bin wohl eine Mischung aus Albert Schweitzer, Charlotte Brontë und Dietrich Bonhoeffer. Toll!
Über die Vielfalt des Evangelischen Glaubens in Mitteldeutschland lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Glaube und Heimat.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der aktuellen Ausgabe und Testen des Protestant-O-Mat
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Autor:André Poppowitsch |
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