Fit fürs Kulturprogramm
Paarlauf: Kultur und Sport auf eine völlig neue Art zu verbinden, ist das Ziel eines Marathonlaufes, der anlässlich des Jubiläums »100 Jahre Bauhaus« am 28. April vor dem neuen Bauhaus-Museum in Weimar startet.
Von Michael von Hintzenstern
Die Idee hierzu hatte Helmut Krauß, der beruflich als Steckfigurenrepräsentant einer traditionsreichen Holzspielzeugfirma tätig ist und seit drei Jahren das Kulturnetzwerk der EKM betreut. Engagiert für das Kleinkunstfestival »Grenzgänger«, liegt ihm viel daran, »dass gerade die kleinen Dorfkirchen nicht verwaisen«.
Beim »Bauhaus-Marathon« gehe es »vordergründig nicht um einen neuen persönlichen Streckenrekord eines jeden Teilnehmers, sondern um sportlich-kulturellen Genuss in und um Weimar«, erläutert er im Gespräch mit der Kirchenzeitung. Dazu sollen all jene ermutigt werden, »die neben läuferischen Ambitionen eben auch für die Kultur ticken«. Hierfür sind neun »Kulturauszeiten« im Angebot, deren Veranstaltungsorte auf der Strecke liegen und inhaltliche Bezüge zum Bauhaus haben. Das sind die Häuser Am Horn und Hohe Pappeln ebenso wie die Bauhaus-Universität Weimar und einige der zahlreichen Dorfkirchen, die Lyonel Feininger radelnd durchs Weimarer Land festgehalten hat – jene in Gelmeroda, Mellingen, Niedergrunstedt, Vollersroda oder Possendorf. Dazu gehört aber auch der Neubau des Musikgymnasiums Belvedere, sozusagen als Vertreter einer »Nach-Bauhaus-Architektur«.
Dank eines intelligenten Zeitmess-Systems können sich die Teilnehmer an besagten Kulturauszeiten von der Strecke ausklinken – zum Beispiel in der Kirche Gelmeroda einem Jazzkonzert lauschen, sich einer Führung durch das Haus Hohe Pappeln anschließen, das Gropius-Direktorenzimmer in der Bauhaus-Universität besichtigen oder einfach selbst zum Pinsel greifen, um eine der Kirchen zu malen, oder sogar ein Ganzkörpertraining nach der Pilates-Methode absolvieren, wobei einzelne Muskeln oder Muskelpartien gezielt aktiviert, entspannt oder gedehnt werden. »Und sich danach wieder mit der zuvor gestoppten Zeit auf den Weg machen«, erläutert Helmut Krauß seine Idee.
Viele musikalische Initiativen sollen an der Strecke dazu beitragen, dass Läufer die berühmte Gänsehaut spüren. »Als passionierter Marathonläufer mit 16 Teilnahmen am Berlin-Marathon weiß ich aus eigenem Erleben, welche Inspiration gerade von Musik ausgeht«, verweist der Initiator auf seine Erfahrungen. Natürlich seien die Kulturangebote kein Muss! »Es sind auch Teilnehmer willkommen, die ohne Stopps die 42 km in einer möglichst schnellen Zeit rennen möchten!«
Die Idee habe er als sport- und kulturaffiner Zeitgenosse schon viele Jahre mit sich herumgetragen, berichtet Helmut Krauß weiter. »Unzählige Anfragen bei potenziellen Veranstaltern verliefen im Sande, ein Kontakt zu den SCC Events in Berlin brachte dann 2017 den Durchbruch.« Als Ausrichter des Berlin-Marathons verfügten sie über genügend Erfahrung für so ein Großereignis.
28. April, Start: 9 Uhr, Bauhaus Museum. Anmeldungen für die Formate Marathon, Halbmarathon oder Staffel möglich.
Autor:Online-Redaktion |
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