Trauer über Tod Romantschenkos
Holocaust-Überlebender im Krieg getötet
Der Tod des Holocaust-Überlebenden Boris Romantschenko im Ukraine-Krieg schockiert.
In Erinnerung an den 96-Jährigen legte das Parlament am Dienstag eine Schweigeminute ein.
Gedenkstunde am 22. März um 17 Uhr in Weimar
Berlin (epd). Mit einer Schweigeminute hat der Bundestag am Dienstag des im Ukraine-Krieg getöteten Holocaust-Überlebenden Boris Romantschenko gedacht. Vor dem Beginn der Haushaltsberatungen würdigte Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt den 96-Jährigen, der am Freitag beim Beschuss seines Wohnhauses in Charkiw getötet worden war. «Jedes einzelne Leben, das genommen wurde, mahnt uns: Alles uns Mögliche zu tun, um diesen grausamen Krieg zu stoppen und den Menschen in der Ukraine zu helfen», sagte sie.
Sein Tod erinnere daran, dass Deutschland eine besondere historische Verantwortung auch für die Ukraine habe, sagte Göring-Eckardt weiter. Romantschenko hat vier Konzentrationslager überlebt. Er war Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora.
Auch andere Redner äußerten in der anschließenden Debatte ihre Empörung über den Tod Romantschenkos. Sein Schicksal zeige «den verbrecherischen Charakter der russischen Politik und warum Deutschland solidarisch mit der Ukraine ist», sagte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP). Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe, Alexander Dobrindt, sagte, der Tod Romantschenkos stehe stellvertretend für das Leid und den Terror, den die Menschen in der Ukraine erführen.
Die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora hatte am Montag ihre Bestürzung über den Tod Romantschenkos zum Ausdruck gebracht. Nach ihren Angaben starb er in seinem Wohnhaus, nachdem das Gebäude von einem Geschoss getroffen worden war.
Das Großportrait von Boris Romantschenko ist seit 2020 Bestandteil der Open-Air-Ausstelung DIE ZEUGEN im Weimarer Stadtraum.
Gemeinsam mit der Stiftung Gedenkstätte Buchenwald und Mittelbau-Dora, der Stadt Weimar, dem Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus und der Initiative für Frieden und Solidarität mit der Ukraine laden die ACHAVA Festspiele zur Gedenkstunde für Boris Romantshenko und alle Opfer des Ukrainekrieges wie folgt ein:
PROGRAMM
Martin Kranz - Intendant ACHAVA Festspiele - Begrüßung
Nataliia Puschniak - Ukraine/Deutschland - singt das ukrainische Volkslied „Meine liebe Mutter"
Bodo Ramelow - Ministerpräsident Freistaat Thüringen
Ralf Kirsten - Bürgermeister der Stadt Weimar
Prof. Dr. Jens-Christian Wagner - Direktor Gedenkstätte Buchenwald und Mittelbau-Dora
Norman Heydenreich - Initiative für Frieden und Solidarität mit der Ukraine
Autor:Willi Wild |
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