In guter Gemeinschaft
Kommentar von Willi Wild
Ich treffe ihn nach dem Trauergottesdienst für die ermordete maltesische Journalistin Daphne Caruana Galizia im Dom von Mosta. Für Pater John Sammut, früher selbst Journalist, ein Herzensanliegen, der regierungskritischen Bloggerin das letzte Geleit zu geben. Pater John leitet die deutsche katholische St. Barbara Gemeinde in Maltas Hauptstadt Valetta, der Kulturstadt Europas 2018. Er erzählt vom Schatz der Kirchen, die sie in diesem Jahr öffnen wollen. Malta hat eine größere Kirchendichte als Rom, aber kein Geld für die Sanierung.
Der Pater kann viele Geschichten erzählen. Vom Kulturstreit, der bis heute andauert, von der Pauluslegende, die nur im Norden der Insel eine Rolle spielt, bis zur aktuellen Flüchtlingssituation. Seit Jahren pflegen seine kleine Gemeinde und die deutsche evangelische Andreas-Gemeinde engen Kontakt. Man kann es auch gelebte Ökumene nennen. Nach dem Gottesdienst am Sonntag gehen Kirchenältester Noel Cauchi und die Besucher der Andreas-Gemeinde in der Altstadt Valettas noch auf einen Kaffee um die Ecke in die katholische Kirche.
Gemeinsam sitzt man am Tisch bei Integrationsprojekten, den ökumenischen Gesprächen oder zum Literaturcafé. Daneben gibt es Ausflüge, Wanderungen oder Gottesdienste im Freien. Noel Cauchi kam einst mit seiner deutschen Frau zur Andreas-Gemeinde. Nach deren Tod fand er hier Trost und Hilfe. Die Andreas-Gemeinde versteht sich als ökumenische Gemeinschaft, die das Verbindende und nicht das Trennende betont.
Das können Sie vor Ort erleben, Pater John und Noel Cauchi kennenlernen, begleitet vom früheren Seelsorger der Andreas-Gemeinde, Oberkirchenrat i.R. Wilfried Steen. Reisen in guter Gemeinschaft, eben.
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Autor:Online-Redaktion |
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