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Ins Gebet nehmen

Willi Wild | Foto: Maik Schuck

Kommentar von Willi Wild

Neulich beim Italiener: »Alle guten Gaben, alles was wir haben …« – ein Tischgebet in der Öffentlichkeit ist irritierend. Damit können viele nichts anfangen. Kein Wunder. Außerhalb der Kirche gehört das Gebet nicht dazu. Einer Umfrage zufolge geben 41 Prozent der Befragten an, nie zu beten. Immerhin wollen es noch 10 Prozent angeblich täglich tun. Vermutlich im stillen Kämmerlein. Das Gebet scheint, zumindest im öffentlichen Raum, aus der Mode gekommen. Woran mag das liegen? Fehlen Anlass und Anleitung? Der Theologe Karl Barth hatte es auf eine einfache Formel gebracht: »Wie man beten soll, das steht in der Bibel, und was man beten soll, das steht in der Zeitung.«
Von der Wirkung des Gebets überzeugt scheint ein Ilmenauer Internist. Auf seiner Internetseite zitiert Dr. Gunter Müller eine US-amerikanische Studie, nach der Herzpatienten, für die im Krankenhaus gebetet worden war, weniger Rückfälle und Komplikationen hatten als die, die nicht »umbetet« wurden. Gebete seien keine Alternativ-Medizin, aber sie könnten die ärztliche Hilfe ergänzen, so der Mediziner weiter.
Können Gebete die Welt verändern? Mehr als 10 000 evangelische und katholische Schüler in Hamburg wollen es ausprobieren. Sie haben vor, dreimal an Donnerstagen vor, während und nach dem G-20-
Gipfeltreffen morgens gemeinsam zu beten. Sie wollen Gott bitten, dass er die Herzen der Regierenden berühre, sodass sie entschieden für die Rechte aller eintreten. Sie beten für Frieden und Umwelt, gegen Armut und Ausgrenzung. Dabei machen sie vor der eigenen Verantwortung nicht halt: »Verändere unser Denken und lass uns mutige Boten deines Friedens sein.«
Dazu fällt mir nur noch ein Wort ein: Amen!

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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