Nach Querdenker-Veranstaltung
Jüdischer Kulturverein distanziert sich von Theologen
Mit einem offenen Brief hat sich der Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen von seinem ehemaligen Vorstandsmitglied Ricklef Münnich distanziert. Anlass dafür sei, so heißt es in dem Brief, dass der ehemalige Landesjugendpfarrer mit einer Rede beim "Tag der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit" am Samstag auftrat. Es handele sich dabei um eine "unverantwortliche Inszenierung im Querdenkermilieu", schreibt der Vereinsvorsitzende Hubert Nekola.
In seiner Rede in Weimar verglich Ricklef Münnich die Demonstration gegen die Corona-Einschränkungen mit einer Demonstration gegen den chinesischen Politiker Li Peng, der als "Schlächter von Peking" bekannt wurde. Zwar leugnete Münnich die Existenz des Corona-Virus auf der Veranstaltung nicht, dennoch kritisierte er die Anticorona-Maßnahmen der Regierung scharf. So nannte er die freiwilligen, als auch die angeordneten Kontaktverbote eine "nicht hinnehmbare Einschränkung unserer Grundrechte".
Neben Münnich traten auch der aus Querdenker-Kreisen bekannte Rechtsanwalt Rald Ludwig sowie der Initiator der Thüringer Bewegung Clarsen Ratz auf.
Nach der Kundgebung auf dem Weimarer Theaterplatz, legten einige der Demonstrationsteilnehmer auf dem Weimarer Buchenwaldplatz Kränze und Gestecke nieder, um an die Opfer des Konzentrationslagers und der NS-Diktatur zu erinnern. Auf ihrer offiziellen Facebook-Seite distanzierte sich die Gedenkstätte Buchenwald davon. "Das Narrativ ist klar: Die Opfer der Konzentrationslager werden instrumentalisiert, um den eigenen Widerstand gegen eine vorgebliche „Corona-Diktatur“ zu legitimieren. Geschichtsrelativismus pur", heißt es in dem Posting der Gedenkstätte.
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