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Festhalten am Pfingstmontag
Kirchenpräsident: Feiertage mit Inhalten füllen

Joachim Liebig, Kirchenpräsident der Evangelischen Landeskirche Anhalts | Foto: Doreen Ritzau
  • Joachim Liebig, Kirchenpräsident der Evangelischen Landeskirche Anhalts
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Weimar (epd) - Der anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig hat sich gegen eine Aufgabe oder Umwidmung kirchlicher Feiertage ausgesprochen. Davon halte er nichts, sagte Liebig der in Weimar erscheinenden Mitteldeutschen Kirchenzeitung "Glaube + Heimat" (Ausgabe zum 9. Juni). Pfingstmontag oder den Himmelfahrtstag zugunsten eines muslimischen oder jüdischen Feiertags aufzugeben, hält der anhaltische Kirchenpräsident laut Zeitung für falsch.
Es müsse vielmehr das Interesse der Kirche sein, diese Feiertage immer wieder neu mit den Inhalten zu füllen, "zu denen sie ins Leben gerufen wurden", erklärte der Leitende Geistliche der Evangelischen Landeskirche Anhalts. Gerade der Pfingstmontag könne als kirchlicher Feiertag einen Anlass bieten, mit ökumenischen Partnern, Nicht-Christen oder anderen Religionen ins Gespräch zu kommen.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hält es laut der Zeitung für nicht zielführend, religiöse Feiertage gegeneinander aufzurechnen. "Die Debatte über eine religiöse Anerkennungskultur ist meines Erachtens weiterzufassen. Mir ist vor allem wichtig, andere Religionen als kulturelle Bereicherung unserer Gesellschaft zu verstehen und für die Ausweitung und Intensivierung des interreligiösen Dialoges zu werben", sagte der bekennende Protestant "Glaube + Heimat". Hinzu komme, dass in Thüringen nur rund 25 Prozent der Bevölkerung überhaupt religiös oder kirchlich gebunden seien, so dass auch unter diesem Aspekt kein Handlungsbedarf abzuleiten sei.
Hintergrund ist ein Vorstoß der Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer. Schwaetzer hatte auf einer Podiumsdiskussion gesagt, dass in Deutschland über die Einführung von muslimischen Feiertagen nachgedacht werden sollte. Es müsse hinterfragt werden, welche der Traditionen noch für die ganze Gesellschaft von Bedeutung seien, sagte Schwaetzer. Bei der Festlegung neuer arbeitsfreier Tage wäre es naheliegender, sich an den religiösen Traditionen von Islam oder Judentum zu orientieren als an weltlichen Anlässen, sagte die Präses laut der Kirchenzeitung.

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