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Kommentar
Ökumene  passiert

Von Renate Wähnelt

Wir leben fröhliche Ökumene, sagt seit Jahren die Superintendentin des Kirchenkreises Elbe-Fläming. Genauso präsentieren sich die Christen der Region seit April auf der Landesgartenschau an ihrem Kirchenpavillon. Fröhlich, gemeinsam einladend und organisierend, sodass auch die vielen nichtreligiösen Besucher gern verweilen, der täglichen Mittagsandacht lauschen.
In Köthen hat sich ein ökumenischer Gottesdienst im Sommer zu Ehren des Apostels Jakobus etabliert. Hier und in vielen anderen Orten gibt es ökumenische Kirchennächte. Fröhlich-ökumenisch sind seit Jahren die Christen in der Altmark unterwegs. Gerade haben sie wieder einen Kirchentag miteinander erlebt. Podiumsdiskussion, Stühle trockenwischen, Bibelarbeit, Informationsstände aufbauen, singen, Gottesdienst feiern.
Es gibt noch mehr Beispiele; Ökumene passiert einfach.
Die Akteure glauben an denselben Gott und vertrauen alle auf Jesus Christus. Dieses Gemeinsame zählt. Über unterschiedliche Meinungen lässt sich streiten. Sie auszuhalten ist anstrengend. Anstrengender aber ist, partout den eigenen Standpunkt durchsetzen zu wollen. Schmerzhaft, wenn Unterschiede dauerhaft ausgrenzen.
Wie beim Abendmahl, wenn einander Liebende nicht überall gemeinsam zum Tisch des Herrn gehen dürfen.
Dass die Ökumene an der Basis einfach gelebt wird, ist für mich ein deutliches Zeichen an Kirchenobere jeder Konfession: Nehmt die Theorie nicht zu wichtig. Jesu Nachfolge besteht im Handeln. Wenn freilich die Bedeutung der Theorie im tagtäglichen Tun schwindet, dann womöglich auch Macht und Einfluss der Leitenden. Ob hier die – sehr menschliche – Hürde für eine noch tiefere Ökumene liegt?

Autor:

Online-Redaktion

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