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Resignation ist keine Lösung

Klaus Töpfer in Eisenach | Foto: Susanne Sobko

Investmenttag: Umweltminister a. D. für Investitionen in Entwicklung

Von Susanne Sobko

Zum 17. Mal trafen sich letzte Woche Finanz- und Kapitalmarktverantwortliche der evangelischen und katholischen Kirche, um über nachhaltiges und gesellschaftlich verantwortungsvolles Anlegen zu diskutieren. Veranstaltet wurde der Kirchliche Investmenttag von der Schweizer Vermögensverwaltung Vontobel Asset Management gemeinsam mit der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. Zum Auftakt referierte der ehemalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer über »Gesellschaftliche und politische Herausforderungen für Natur und Menschheit«.
Deutschland mit einem Export-Überschuss von 350 Milliarden Dollar müsse ein vitales Interesse an stabilen Strukturen in der Welt haben. Diese seien nur durch Investitionen in Entwicklung zu erreichen; dazu müsse Energie erzeugt werden, und dies müsse mit dem Klimaschutz vereinbar sein. Wir dürften jedoch den armen Ländern nicht nur vorschreiben, was nicht erlaubt sei, sondern müssten Alternativen aufzeigen. Als wichtigste Maßnahme müssten alternative Energien wettbewerbsfähig und weltweit einsetzbar sein, um allen Ländern Wirtschaftswachstum und damit Stabilität zu ermöglichen. »Die Investition in Solarenergie ist eine friedenssichernde Maßnahme.« Und zwar nicht nur, indem wir Technik exportieren, sondern auch in Forschung und Produktion vor Ort investieren. Gleichzeitig hält Töpfer Forschung zur Speicherung von Energie, zu dezen­tralen und intelligenten Netzen sowie zur E-Mobilität für notwendig; neben der Energieerzeugung müssten auch für Landwirtschaft, Handel, Ernährung und Entsorgung Alternativen gefunden werden. Beispielsweise könne eine Welt für neun Milliarden Menschen nicht als Wegwerfgesellschaft, sondern nur mit geschlossenen Kreisläufen funktionieren. Nie dürfe das »Diktat der Kurzfristigkeit« für langfristig wirkende Prozesse gelten: »Wir bezahlen heute viel Geld für Fehler vorangegangenen Wachstums.«
Die Zukunfts-Szenarien machten depressiv, beklagte ein Zuhörer. Töpfer: »Ein Problem wurde noch nie durch Resignation gelöst.« Er sieht in seinen Forderungen keine »wirtschaftsferne Spinnerei«, sagt, »das muss alles nur Business werden« und verweist auf Erfolge wie Geothermie-Kraftwerke in Kenia. Risiko müsse immer einkalkuliert werden, »das kennen sie ja von der Börse«. Langer Beifall.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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