Freitag, vor eins ...
Schräge Vögel
Der Naturschutzbund (Nabu) lädt am Wochenende wieder zur bundesweiten Vogelzählung ein. Naturfreunde sind dazu aufgerufen, im Zeitraum zwischen gestern, dem Dreikönigstag und Sonntag eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und dem Nabu zu melden.
Je mehr Menschen mitmachten, desto aussagekräftiger würden die Ergebnisse. Also, habe ich es auch versucht. Leider bin ich immer wieder durcheinander gekommen, weil mir ständig ein schräger Vogel in die Quere kam. Vielleicht bin aber nur ich der schräge Vogel, der nicht zählen kann.
Auch die Bibel weiß von schrägen Vögeln zu berichten: Johannes, der Heuschrecken isst und in seinem Kamelhaarmantel Leute übel beschimpft. Damit riskiert er Kopf und Kragen, ist unbequem. Ein schräger Vogel eben. Ein anderer ist Elia. Er hat im Gegensatz zum Täufer einen, sagen wir mal, "trockenen" Auftrag. "Schönen Gruß vom Gott Israels", lässt er dem verdutzten König Ahab sagen, "in den nächsten Jahren wird weder Tau noch Regen fallen, bis ich es befehle!" Klar, dass man sich nach so einer Ansage erst mal verstecken muss. Die Versorgung in Elias Versteck übernehmen Vögel. Keine schrägen, sondern Raben. Sie bringen ihm in ihren Schnäbeln Brot und Fleisch.
Schräge Vögel, diese Christen, werden sich manche denken. Seit 176 Jahren widmen sie eine ganze Woche zu Anfang des Jahres Gebeten. Die Allianz-Gebetswoche ist, wie der Name vermuten lässt, eine Versicherung. Christen versichern sich im Gebet der Gegenwart Gottes, hören auf sein Wort in der Bibel und antworten mit ihren Anliegen, Fürbitten und Dankgebeten. Das klingt ziemlich schräg, erfreut sich aber zunehmender Beliebtheit auf der ganzen Welt.
Unsere Themen
- Weniger schräg, eher gradlinig verläuft das Leben im Kloster, wie uns Schwester Susanne Schmidt über ihr Leben im Rhythmus schreibt.
- "Nicht Bullerbü, nicht Bahnhof Zoo, aber ein roter Faden" ist die Überschrift beim Wort zur Woche von Bernd Prigge. Klingt schräg, ist es aber gar nicht.
- Eine besondere Begegnung hat Doris Weilandt im Kunsthaus Apolda Avantgarde mit Werken, die man den Künstlern gar nicht zugeordnet hätte.
- Und, das ist echt schräg, jetzt wo die Reformationsdekade vorbei ist, geht sie eigentlich erst richtig los , meint Michael Haspel.
Übrigens: Bei der bislang letzten «Stunde der Wintervögel» im Januar 2021 wurde der Spatz am häufigsten gesichtet. Auf Platz zwei und drei folgten Kohlmeise und Feldsperling. Laut Nabu beteiligten sich an der Vogelzählung vor einem Jahr mehr als 236000 Menschen, von den Vögeln - auch den schrägen - ganz zu schweigen.
Nachsatz: Ich habe gerade mal unsere Abonnements gezählt. Wir könnten durchaus noch ein paar mehr vertragen. Gern auch schräge Vögel. Je mehr Menschen mitmachen, desto …
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Autor:Willi Wild |
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