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Weitere Nazi-Glocken in Sachsen bekannt

Glockenspiel: Die 23 Bronzeglocken enthalten unter anderen folgende Inschriften: »Ein Volk«, »Ein Reich«, »Ein Führer«, »Im Jahr 1938, als unter Adolf Hitlers Führung Österreich die Ostmark Großdeutschlands wurde und Sudetenland heimkehrte ins Reich, gegossen von Franz Schilling Söhne, Apolda«, sowie ein Hitler-Zitat. | Foto: Stadt Lößnitz
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  • Glockenspiel: Die 23 Bronzeglocken enthalten unter anderen folgende Inschriften: »Ein Volk«, »Ein Reich«, »Ein Führer«, »Im Jahr 1938, als unter Adolf Hitlers Führung Österreich die Ostmark Großdeutschlands wurde und Sudetenland heimkehrte ins Reich, gegossen von Franz Schilling Söhne, Apolda«, sowie ein Hitler-Zitat.
  • Foto: Stadt Lößnitz
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Dresden/Weimar (epd) - In Sachsen soll es neben einem Glockenspiel im erzgebirgischen Lößnitz noch drei weitere Kirchen mit sogenannten Nazi-Glocken geben. Das berichtet die in Weimar erscheinende mitteldeutsche Kirchenzeitung "Glaube+Heimat" (Ausgabe zum 9. Juni) und beruft sich auf den Beauftragten der evangelischen Landeskirchen beim Freistaat Sachsen, Oberkirchenrat Christoph Seele.
Lößnitz sei im Augenblick der einzige klar zu benennende Ort, erklärte Seele der Zeitung. Ob es sich bei drei weiteren "Fällen" um vergleichbare Glocken mit NS-Symbolik handelt, werde derzeit noch geprüft. Die Orte nannte der Oberkirchenrat nicht. Ihm sei wichtig zu betonen, dass der weitaus größere Teil der im Vergleichszeitraum entstandenen Glocken ohne eine solche Symbolik gegossen worden sei, sagte Seele.
Wie die Kirchenzeitung bereits im April berichtet hatte, hängen im erzgebirgischen Lößnitz insgesamt 23 Bronzeglocken in einem Kirchturm, die nationalsozialistische Inschriften und Glockenzier sowie ein Hitler-Zitat tragen. Sowohl der Pressesprecher der sächsischen Landeskirche als auch der Glockensachverständige hatten in der Vergangenheit auf Nachfrage der Zeitung erklärt, dass es nach ihrer Kenntnis keine Nazi-Glocken in sächsischen Kirchtürmen gebe.
Ursprünglich war das Lößnitzer Glockenspiel für den Rathausturm vorgesehen. Es wurde aber aus statischen Gründen im Turm der evangelischen Kirche St. Johannis montiert, heißt es auf der Internetseite der Stadt Lößnitz (Erzgebirgskreis). Eigentümerin der 23 Glocken ist die Stadt, gepflegt werden sie von einem Verein.
Der sächsische Landeskirchensprecher Matthias Oelke hatte dem Evangelischen Pressedienst (epd) erklärt, es sei bekannt, dass das Glockenspiel 1939 im Kirchturm montiert wurde. "Welche Glocken welche Inschriften haben, wissen wir nicht", sagte Oelke vor wenigen Wochen. Das Glockenspiel liege räumlich getrennt in der Turmlaterne und sei schwer einsehbar.
Die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde in Lößnitz hat außerdem drei eigene Glocken, die in der Johanniskirche zu den Gottesdiensten erklingen. Diese wurden Oelke zufolge neu gegossen und 2012 in den Dienst genommen.
Auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) hatte es über Wochen eine Diskussion zu Glocken mit Nazi-Symbolik gegeben. Nach einem Beschluss der Kirchenleitung mit den betroffenen Gemeinden vom 12. April sollen diese nicht mehr geläutet werden. Über das Schicksal der Glocken in Thüringen befinden nun die jeweiligen Gemeinden.

Glockenspiel: Die 23 Bronzeglocken enthalten unter anderen folgende Inschriften: »Ein Volk«, »Ein Reich«, »Ein Führer«, »Im Jahr 1938, als unter Adolf Hitlers Führung Österreich die Ostmark Großdeutschlands wurde und Sudetenland heimkehrte ins Reich, gegossen von Franz Schilling Söhne, Apolda«, sowie ein Hitler-Zitat. | Foto: Stadt Lößnitz
Glockenspiel | Foto: Stadt Lößnitz
Autor:

Willi Wild

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