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ZIGARREN
Heute rauche ich absolut nicht mehr!

Seit meiner Jugendzeit rauchte ich gelegentlich ein Zigarre. Das hatte mit meinem Vater zu tun, der sich als
Soldat das Rauchen angewöhnt hatte und bis zu seinem Lebensende regelmäßig Zigarre geraucht hat. Und das hatte damit zu tun, dass es in Gebesee eine Zigarrenfabrik gab, die "Jünemann und Nachfolger" hieß. Unser
Freund Wolfgang war Enkel bzw. Sohn der Besitzer dieser Fabrik, und er brachte immer mal einige Zigarren mit, die wir heimlich rauchten.

In meiner Studentenzeit rauchte ich nicht. Dazu fehlte das Geld. Doch als ich dann "im Amt" war, gehörte es zu den Sonn- und Feiertagen. Ich ging nach dem Gottesdienst durch den Garten, betrachtete, was gewachsen war oder auch nicht, freute mich an Bäumen und Sträuchern, Himmel und Wolken und rauchte eine Zigarre. Beim Doppelkopf unter Freunden war es lange Zeit geradezu Kult.

Zu meinem 50. Geburtstag bekam ich unter anderen Geschenken eine kleine Kiste kubanischer Zigarren, von denen ich mir in einer stillen Stunde eine ansteckte. Weit bin ich nicht gekommen damit: mir wurde übel wie einem Anfänger, mein Puls raste, und ich legte sie noch vor der Mitte beiseite. Als unser Vater dann eines Tages zu Besuch kam, gab ich ihm die Zigarren mit. "Ich bin gespannte, wie sie dir bekommen!", sagte ich dazu. "Mir haben sie nicht geschmeckt!"  Bei unserem nächsten Treffen fragte ich Vater, ob er sie aufgeraucht habe? "Na klar", sagte er. "Und", fragte ich weiter,  "wie haben sie dir geschmeckt?" "Och, nicht schlecht", sagte er: "ein bisschen grob!"

Autor:

Martin Steiger

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