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Polen: LWB unterstützt Flüchtlingshilfe

Jerzy Samiec, Bischof der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen   | Foto: LWB/Albin Hillert
  • Jerzy Samiec, Bischof der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen
  • Foto: LWB/Albin Hillert
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In der Frage des russischen Kriegs gegen die Ukraine erlebten die Delegierten der LWB-Vollversammlung mit Polen ein Land, das sich von Anfang an festgelegt hat – mit Waffenlieferungen, politischer Solidarität, mit Sanktionen gegen Russland und der Unterstützung von Geflüchteten aus der Ukraine.

Von Wolfgang Thielmann

„Der Zustand mit Russland ist ein Krieg“, sagt Jerzy Samiec, der leitende Bischof der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen. „Wer ehrlich sein will, soll sagen, wer der Angreifer ist und wer sich verteidigt. Ich sehe keine Rechtfertigung dafür, dass Russland ein unabhängiges Land angreift, dem es Sicherheit garantiert hat.“

Die Diakonie der Lutherischen Kirche in Polen hilft den Flüchtlingen. Schon in den vergangenen Jahren hat sie zum Missfallen ihrer Regierung Erstversorgungspakete unter syrischen Flüchtlingen verteilt, die der belarussische Diktator Lukaschenko an die polnische Grenze schaffen ließ und gegen die der polnische Grenzschutz rüde vorging, berichtet Diakoniechefin Wanda Falk. Die Flüchtlinge aus der Ukraine waren sofort willkommen. Zwischen April und Oktober 2022 hat die Diakonie 15 Busse für Transporte nach Deutschland aufgetrieben und begleitet.

Dann beteiligte sich die Diakonie am Bargeldprogramm des UN-Flüchtlingskommissariats. Ukrainische Geflüchtete erhalten in den ersten Monaten neben materiellen Hilfen umgerechnet 150 Euro pro Haushalt und zusätzlich 130 Euro pro Mitglied. Die Diakonie hat Geld an fast 35 000 Menschen in rund 13 000 Haushalten ausgegeben. Insgesamt hat die Diakonie 93 Projekte für Geflüchtete organisiert, darunter Feriencamps für Kinder und ein Integrationsfrühstück. Schon aus der Zeit der russischen Besetzung des Donbass sind eine Millionen Ukrainer in Polen geblieben. Jetzt leben noch zwei weitere Millionen im Land, vor allem in den großen Städten. Damit ist die Einwohnerzahl Polens zum ersten Mal auf mehr als 40 Millionen gestiegen.

Schwierig bleibt die Integration von Roma. „Der kulturelle Unterschied ist riesig“, sagt Falk. „Sie haben eine andere Idee von Freiheit“. Daneben strömen immer noch Syrer über den fünf Meter hohen Stacheldrahtzaun an der Grenze zu Belarus ins Land. „Die Regierung will aber keine anderen als ukrainische Flüchtlinge“, sagt Sprecherin Agnieszka Godfrejów-Tarnogórska und erinnert damit auch an frühere Jahre, in denen sich die polnische Regierung vor den Flüchtlingsströmen aus muslimischen Ländern verschloss und ihre Ablehnung mit der christlichen Kultur des Landes begründete. „Das erschwert auch unsere Arbeit, denn wir helfen allen.“

Die Polizei rühme sich mitunter, Flüchtlinge nicht durchzulassen. Unterstützung bekommt die polnische Diakonie von der deutschen Diakonie Katastrophenhilfe, kirchlichen Hilfsorganisationen und dem LWB. Der wendet den größten Teil seiner Mittel für den Weltdienst auf, seine Entwicklungsorganisation. Sie hat für die Unterstützung der Mitgliedskirchen in Polen, der Ukraine, Slowakei und Rumänien eine eigene Stiftung gegründet. Der Weltdienst verfügt über jahrelange Erfahrungen bei der Flüchtlingsarbeit und hat Kontakte zu Regierungen, UN-Organisationen und bürgerschaftlichen Akteuren. In Polen hat er ein neues Feld aufgemacht. Es umfasst Kinderschutz, Prävention sexualisierter Gewalt und und psychosoziale Unterstützung. „Der Zustand mit Russland ist ein Krieg. Wer ehrlich sein will, soll sagen, wer der Angreifer ist und wer sich verteidigt"

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