Reisebeobachtung
Von Lachsforellen und neidischen Blicken
Zu meinem 60. Geburtstag bekam ich von unserem Sohn L. einen 12-tägigen Urlaub nach Schottland geschenkt. Wir flogen Sonntag Judika ab Frankfurt/M und kamen Gründonnerstag 2000 zurück. Das Ziel war ein kleines Landhotel in der Nähe von Edinburgh. L. hatte alles gut vorbereitet. In Schottland erwartete uns ein Mietauto, mit dem wir die Gegend erkunden wollten, und er hatte für jeden von uns eine neue Angel gekauft, um vielleicht den einen oder anderen Fisch aus einem der Flüsse zu ziehen.
Beinahe wäre die Sache noch schief gegangen, und ich hätte meinen Flug verpasst, weil zwischen Erfurt und Gotha so ein armer Mensch meinte, sich vor den Zug schmeißen zu müssen. Ich gebe zu, dass meine Gedanken auf ihn nicht sehr freundlich waren. Wenn schon einer seinem Leben ein Ende setzen will, dann doch bitte in aller Ruhe zu Hause mit Strick oder Messer, Tabletten oder einer Plastik-Tüte um den Kopf, aber nicht so, dass durch ihn der Verkehr aufgehalten wird!
In Schottland war es saukalt, und die Fische im Fluss hatten keine Lust, anzubeißen. So nahmen wir die Gele-genheit wahr, in einem der Zucht-Teiche unterwegs unsere Angeln auszuwerfen, was schon nach kurzer Zeit sehr erfolgreich war. Beide haben wir eine schöne Lachsforelle nach Hause gebracht, und in der Küche unseres Hotels war man bereit, sie uns am nächsten Tag zu servieren. Zwei größere Forellen waren für zwei Personen
eigentlich zu viel, und wir hatten Mühe, sie zu schaffen. Ihr Anblick brachte ein paar der weiteren Gäste dazu, ebenfalls Forelle zu bestellen. Doch ihre Forellen waren deutlich kleiner als unsere, was uns einige neidische Blicke einbrachte...!
Autor:Martin Steiger |
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