Da war der Peter aber ziemlich verschupft
DER MANFRED KANNGIESSER
Bevor Professor Leidel beim "Forum am Vormittag" launig und kenntnisreich über Richard Wagner referierte, kam er auf mich zu und erklärte, dass Herr Kanngießer, der Vorsitzende des Hummelvereins, mich unbedingt zu Kühmstedt befragen wolle. Der, Kanngießer, stünde im Telefonbuch, und ich sollte mich bitte mit ihm in Verbindung setzen.
Mit dem Musiker Friedrich Kühmstedt, geboren am 18.11.2008 in Oldisleben, habe ich mich einmal 2008 intensiver beschäftigt, weil ich in Oldisleben Pfarrer gewesen bin. Damals habe ich einen Artikel über Kühm-stedt geschrieben, und der Lionsclub Bad Frankenhausen/Kyffhäuser hat auf meinen Antrag eine Gedenktafel am Geburtshaus, Markt 29, anbringen lassen, die nach einem Konzert in der Kirche unter Mitwirkung des Posaunenchores feierlich enthüllt wurde. Kühmstedt war Schüler von Heinrich Rink in Darmstadt und Johann Nepomuk Hummel in Weimar. Darin besteht also die Verbindung.
Nach Hause zurück gekehrt, nehme ich also das Telefonbuch und finde dort einen Kanngießer, Peter mit zwei
Nummern, der aber gerade nicht zu erreichen ist. Damit hat sich die Sache also zunächst erledigt, und ich wende mich nach dem Mittagessen einer kleinen Ruhepause zu. Doch mittendrin klingelt das Telefon, und der Herr Kannegießer ist dran. Meiner Frau hatte ich zuvor die Sache berichtet und erfahren, dass der Vorsitzende des Hummelvereins mit Vornamen Manfred heißt. Und so sagte ich nach einer Begrüßung, dass ich nicht den
Peter, sondern den Manfred Kanngießer suchte. Da war der Peter aber ziemlich verschnupft und ratterte herunter: "Also wenn Sie den Manfred suchen, dann rufen Sie gefälligst nicht den Peter an. Das sollten Sie sich für alle Zeiten hinter die Ohren schreiben!" Und schon hatte er aufgelegt. Da kam ich mir ziemlich begossen vor. Es hätte doch auch sein können, dass er seinen Namensvetter kennt. Ich murmelte einige Unfreundlich-keiten vor mich hin, ging ins Internet und fand Manfred K. in der Brauhausgasse. Ich lichtete meinen Artikel zu Kühmstedt ab, schrieb ein paar erklärende Worte und schickte den Brief in die Brauhausgasse. Nach einigen Tagen kam der als "unzustellbar" zurück. Nun also das Ganze an Professor Leidel. Der würde die richtige Adresse vielleicht haben? Und so kam dann nach einigen Tagen der Anruf von Manfred Kanngießer. Er bedank-te sich für den Artikel und war angenehm freundlich. Er wolle vor allem wissen, ob ich etwas zu dem Oratorium "Die Verklärung des Herrn" sagen könne? Oder vielleicht sogar wisse, wer die Noten dazu haben könnte? Nun, ich weiß von dem Oratorium, das Kühmstedt der Großherzogin Maria Pawlowna gewidmet hat.
Es gibt auch noch ein weiteres Oratorium mit dem Titel "Der Sieg des Göttlichen". Und ich sagte, dass ich ein Paar Ablichtungen von Motetten Kühmstedts habe, und dass einiges von den Orgelwerken in den letzten Jahren bei Schott in Mainz heraus gekommen sei. Aber daran war Manfred Kanngießer nicht interessiert.
(Vielleicht kann ja einer, der diese Zeilen liest, mehr dazu sagen?)
Autor:Martin Steiger |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.