Wenn keiner dagewesen wäre...
HEIZDECKE IM SOMMER
Das Pfarrhaus von Oldisleben war in den ersten Jahren unseres dortigen Aufenthaltes hundekalt, bis dann eine
Forster Heizung eingebaut werden konnte. Unter der Kälte hatte vor allem meine Frau zu leiden, und sie behalf sich deshalb im Winter mit einer Heizdecke. Irgendwann im Frühjahr war diese auf die daneben stehende Truhe gewandert, ohne dass der Stecker gezogen worden war. Andere Sachen waren darauf abgelegt worden.
Jemand hatte den Schalter der Heizdecke mit dem der Nachttischlampe verwechselt, und so war die Decke aktiviert worden.
Das kann durchaus ich selbst gewesen sein, weil ich bei Abwesenheit meiner Frau gern in ihrem Bett schlafe, um ihr nahe zu sein. Die Decke wärmte einige Tage vor sich hin, bis die Hitze so groß war, dass sich Rauch entwickelte. Von dem Geruch wachte ich eines morgens auf. Ich hatte geträumt, dass es brennt. Ich sah den Rauch, rannte zum Fenster, öffnete es, riss den Stecker aus der Steckdose und warf den ganzen Kram aus dem Fenster. Wenn keiner dagewesen wäre, hätte es einen Zimmerbrand gegeben, und das ganze schöne Haus von 1905 wäre wohl abgebrannt! Es hat noch tagelang übel gestunken, weil auch eines der Schaf-Felle, die auch dort lagen. bereits angeschmort war.
Jeder, dem ich diesen Vorfall erzählte, sagte: "Da habt ihr aber Glück gehabt!" Frau Fohmann, unsere Küsterin,
Mitbewohnerin und gute Seele des Hauses, sagte, wir seien bewahrt worden. Und das sehe ich auch so. Seitdem habe ich eine Heidenrespekt vor Heizkissen und Heizdecken. Man kann mit ihnen nicht vorsichtig genug sein! Meine Frau hat sich eine Wärmflasche gekauft. Na siehste!
Autor:Martin Steiger |
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