Reformierte Gemeinden einst und heute
Die Ansiedlung und die Entwicklung reformierter Gemeinden in Mitteldeutschland waren abhängig von der Konfessionspolitik der jeweiligen Landesherren. So betrieben diese in den Fürstentümern Anhalts und im kurhessischen Amt Schmalkalden aktiv den Übergang vom Luthertum zum Calvinismus.
In Thüringen gab es reformierte Gemeinden unter anderem in Eisenach,
Hildburghausen, Schmalkalden und Weimar.
In Brandenburg-Preußen folgte die Bevölkerung dem Glaubenswechsel des Kurfürsten nicht. Weil er sich auch mit Zwang nicht durchsetzen ließ, führte dies zur Tolerierung der Bekenntnisse.
An den Höfen der Wettiner in Sachsen wurde die reformierte Glaubensausübung bis ins 19. Jahrhundert nur im persönlichen Umfeld der reformierten Ehefrau eines Landesherren gestattet (Ausnahme: Sachsen-Barby).
Quelle: »Auf den Spuren der Reformierten in Mitteldeutschland« von Dr. Margit Scholz aus dem Buch »Die andere Reformation. Johannes Calvin und die Reformierten in Mitteldeutschland«. Begleitband zur gleichnamigen Wanderausstellung, Magdeburg, 2010
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