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Wort zur Woche
Jetzt ist die Zeit – für Korrekturen

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Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.
Lukas 12, Vers 48b

Ob sehr vermögende Menschen in Deutschland stärker besteuert werden sollten, ist umstritten. Laut einer Umfrage des Münchner ifo-Instituts befürworten Ökonomen mehrheitlich eine Steuererhöhung für Spitzenverdiener. Rund 56 Prozent begrüßen eine Anhebung der Reichensteuer auf Jahreseinkommen ab 278 000 Euro. Das betrifft etwa 0,5 Prozent der arbeitenden Bevölkerung. Liefert Jesus im Wochenspruch die Grundidee für die Reichensteuer? Dann können wir uns ja beruhigt zurücklehnen, denn wir sind ja nicht betroffen.
Dieser Vers steht am Ende eines Gleichnisses. Ein Gutsbesitzer geht auf Reisen und er beauftragt einen Verwalter, die Verantwortung zu übernehmen. Dieser hat nun das Sagen. Wie wird er mit der Aufgabe umgehen? Jesus beschreibt gleich vier Varianten: Der erste Verwalter ist treu und klug. Der zweite ist das genaue Gegenteil. Der Dritte nimmt es nicht so genau. Der Vierte hat keine Kennung seiner Aufgabe. Doch Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.
Die Strafen sind drakonisch. Da ist von Schlägen die Rede. Das möchte man gern überlesen. Dieser Text mutet uns einiges zu. Es geht um Rechenschaft, die der Gutsbesitzer in dieser Geschichte von seinem Verwalter fordert. Auch mich wird Gott eines Tages fragen, was ich aus meinem Leben gemacht habe. Und er erinnert mich daran schon jetzt: Reicht es aus, so zu leben, wie ich lebe? Stets bemüht, halbwegs anständig? Gelten die Prügel etwa mir? Diese Geschichte ist anstößig. Sie soll mich zum Nachdenken anstoßen.
Es geht in der Geschichte um Verantwortung meinen Nächsten gegenüber. Wie gehe ich mit ihnen um. Wie nutze ich meine Position zum Wohl anderer, oder nutze ich sie aus? Leben mit Blick auf Gottes Ewigkeit bedeutet, verantwortlich zu leben mit den Gaben und Aufgaben, die mir anvertraut sind. Der erste Verwalter verkörpert das Idealbild. Oft bin ich schon daran gescheitert. Aber ich kann mich daran orientieren und immer wieder korrigieren lassen.
Willi Wild, Lektor in Weimar

Autor:

Willi Wild

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