Da, mit der aufbrechenden Sonne
OSTERN
Dabei war weder Mensch noch Tier,
und wenn doch, dann schlafend.
Hörte einer das Schnarchen der Soldaten
oder den Schrei der Nachteule in der
Ferne? War da ein halb-dunkler Schatten,
der Klang der Posaune oder nur
ein leises Klingen?
Die Jünger waren abgetaucht.
Judas hing an seinem Strick.
Der Stein noch nicht abgerollt,
die Engel noch nicht auf Position,
die Frauen noch nicht auf dem Weg. Bis
in die Nacht hinein hatten sie Tränen
und Kummer vor Gott gebracht.
Da, mit der aufbrechenden Sonne,
hatte Gott alles umgekehrt:
aus Dunkel wurde Licht; aus Schmerz
wurde Freude; aus Verzweiflung wurde
Lobgesang. Langsam und zögerlich.
Er ist auferstanden! Das Grab ist leer.
Er wurde gesehen. Wirklich! Halleluja!
Autor:Martin Steiger |
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