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Das Abendmahl in Oschätzchen

Inszenierung frei nach Leonardo da Vinci: Auf Anregung der Kirchenhistorikerin Christin Rege-Uschner (8. v. l.) wurde Jesus Christus nicht mit seinen zwölf Aposteln, sondern mit Familienangehörigen anlässlich des 94. Geburtstages von Urgroßmutter Johanna Stein (3. v. l.) nachgestellt. Unser Foto zeigt Ortsvorsteher Oliver Schneider (7. v. l.), Pfarrer Otto-Fabian Voigtländer (4. v. l.) und den wissenschaftlichen Mitarbeiter des Museums Bad Liebenwerda, Ralf Uschner (6. v. l., stehend), in der Gemeinschaft | Foto: Veit Rösler
  • Inszenierung frei nach Leonardo da Vinci: Auf Anregung der Kirchenhistorikerin Christin Rege-Uschner (8. v. l.) wurde Jesus Christus nicht mit seinen zwölf Aposteln, sondern mit Familienangehörigen anlässlich des 94. Geburtstages von Urgroßmutter Johanna Stein (3. v. l.) nachgestellt. Unser Foto zeigt Ortsvorsteher Oliver Schneider (7. v. l.), Pfarrer Otto-Fabian Voigtländer (4. v. l.) und den wissenschaftlichen Mitarbeiter des Museums Bad Liebenwerda, Ralf Uschner (6. v. l., stehend), in der Gemeinschaft
  • Foto: Veit Rösler
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Sonderausstellung zum Reformationsjubiläum zwischen Elbe und Elster

Von Veit Rösler

Ist das eine ähnliche Szenerie, wie sie sich vor fast 2 000 Jahren im Heiligen Land abgespielt haben soll? In einer Initiative der Kirchenhistorikerin Christin Rege-Uschner ist jetzt in Oschätzchen bei Bad Liebenwerda ein ähnliches Bild entstanden, wie es das Neue Testament beschreibt. Jesus Christus wird hier jedoch nicht mit seinen zwölf Aposteln, sondern mit Familienangehörigen dargestellt. Für die »Gemeinschaft der Gläubigen beim Abendmahl« wurde eine Jubelfeier anlässlich des 94. Geburtstages von Johanna Stein genutzt.
Das Projekt entstand zur Vorbereitung der Sonderausstellung »Im Kernland der Reformation. Aus dem Alltagsleben zwischen Elbe und Elster um 1550«, die vom 13. April bis
31. Oktober im Mitteldeutschen Ma­rionettentheatermuseum Bad Liebenwerda präsentiert wird. Der Landkreis Elbe-Elster (AG Luther-Pass), die Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde und die Sparkassenstiftung »Zukunft Elbe-Elster-Land« wollen damit die Zeit um das Jahr 1517 vergegenwärtigen. Ralf Uschner, der wissenschaftliche Mitarbeiter des Museums Bad Liebenwerda, meint dazu: »Die heutigen Bundesländer Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt beanspruchen für sich, Kernland, Mutterland oder Ursprungsland der Reformation zu sein. Dabei wird oft unter Beachtung der kirchlichen Verwaltungsstrukturen übersehen, dass sich das eigentliche Kernland der Reformation im Dreiländereck zwischen Wittenberg, Torgau und Bad Liebenwerda befindet, also auch auf brandenburgischem Territorium. Es ist die alte Propstei Kurkreis Wittenberg, einst Kerngebiet des ernestinischen Kurfürstentums Sachsen, wie es von 1485 bis 1547 bis zur Schlacht bei Mühlberg bestand.«
Die Ausstellung entführe in das Alltagsleben des 16. Jahrhunderts und richte ihr Augenmerk auf den Beitrag der Region zwischen Elbe und Elster für die Reformationsgeschichte, so Ralf Uschner. So erinnert sie auch daran, dass Martin Luther 1519 in Liebenwerda weilte. Die Gestaltung lag in Händen von Dipl.-Designer Uwe Schaffranietz (Maasdorf).
Das Reformationsgeschehen an der Schwarzen Elster wird durch zahlreiche Persönlichkeiten regional greifbar. Viele Familien sind bis heute hier ansässig. Die Region liegt mittendrin im Geschehen. So wird 1547 zwischen Mühlberg an der Elbe und der Lochauer Heide (heute: Annaburger Heide) die Entscheidungsschlacht des Schmalkaldischen Krieges ausgefochten. Die Stadt Liebenwerda hält ihrem sächsischen Kurfürsten bis zuletzt die Treue: »Ey, da lob ich meine Liebenwerdaer drum«, so Kurfürst Johann Friedrich. Schüler sind eingeladen, spielerisch in das Reformationszeitalter einzutauchen. Zeitfenster öffnen Bezüge zur Gegenwart, machen noch heute gelebte Reformation in Glauben, Sprache und Alltag sichtbar. Die Ausstellung widmet sich ebenso der Geschichte der Pflege des reformatorischen Erbes. Neben den zahlreichen Luthereichen und -gedenkstätten gilt ein besonderes Augenmerk dem Lutherdenkmal in Worms, das vor 150 Jahren im Eisenkunstguss Lauchhammer gefertigt wurde.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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