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Ein Mann für alle Fälle

Ralf Kleist ist Leiter der Kreisdiakoniestelle Jena

Von Doris Weilandt

Vor wenigen Monaten feierte Ralf Kleist sein 30-jähriges Dienstjubiläum in der Evangelischen Kirche. Vor wenigen Wochen, am 23. Februar, wurde der Gemeindepädagoge in sein neues Amt als Leiter der Kirchenkreissozialarbeit bei der Diakonie Ostthüringen eingeführt. Er folgt der Theologin Franziska Rohner, die Ende 2017 in den Ruhestand gegangen ist. Im Mittelpunkt seiner neuen Aufgabe steht die Hilfe für Bedürftige. Aus Spendenmitteln werden jährlich 12.000 Euro an Menschen in Notlagen ausgereicht, für Essen, Fahrtkosten und Kleidung. Ralf Kleist möchte neben der Gemeindearbeit, der Sozial- und Lebensberatung Netzwerke aufbauen und neue Projekte initiieren. »Diakonie vor Ort« nennt er seine Idee. Erste konkrete Vorstellungen gibt es bereits. Um die Gemeinschaft zwischen Alt und Jung zu fördern, sollen zusammen mit Schülern Hochbeete in Altenheimen entstehen.
Ralf Kleist hat als Elektriker bei der Evangelischen Kirche angefangen. Als die Pfarrer Rainer Hartmann, Eckhard Schack und Superintendent Udo Siebert planten, das alte, spätbarocke Pfarrhaus in Kunitz zu einem Rüstzeitheim umzubauen, übernahm er diesen Spezialauftrag. Ralf Kleist transportierte das meiste Baumaterial mit seinem Fahrrad vom Baustoffhandel in der Kahlaischen Straße bis in den Norden von Jena. Viele Jugendliche halfen beim Bau. Trotz Baustopp, den die Stasi zu verantworten hatte, und des Materialmangels konnte das Haus eröffnet werden. Ralf Kleist begann ein berufsbegleitendes Studium der Gemeindepädagogik, später sattelte er noch eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten drauf. Das Rüstzeitheim blieb trotz aller neuen Aufgaben seine Herzensangelegenheit, der er nach der Wende mit dem Verein Evangelische Kinder- und
Familientagesstätten e.V. nachging. Neben vielen Gruppen fanden sich dort Jahr für Jahr Kinder aus Tschernobyl ein, um sich zu erholen.
Ab 2000 fand Ralf Kleist eine neue große Herausforderung: das Projekt »Offene Kirche«. »Das war eine sehr reizvolle Aufgabe bis jetzt. Ich hatte große Freiheit in der Ausgestaltung der Arbeit«, blickt er jetzt als Leiter der Diakoniereinrichtung zurück. Neben Konzerten in der Stadtkirche St. Michael entstanden Veranstaltungsreihen, die aus dem Kulturkalender der Stadt nicht mehr wegzudenken sind: der Kunstgarten auf dem Johannisfriedhof oder »Orte der Begegnung« in der Löbstedter Kirche. Mit dem Verein »Ein Dach für alle« kümmerte er sich um von Obdachlosigkeit bedrohte Menschen. Die kommunale Wohnungsgesellschaft jenawohnen hat ihnen ein Haus gebaut. Dort betreut der Verein die Betroffenen. Jetzt schließt sich ein Kreis. Ralf Kleist ist auf seine neue Aufgabe gut vorbereitet und wird sich mit Engagement den Herausforderungen des kirchlichen Hilfswerks der Diakonie widmen.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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