Herder-Förderpreis 2024
Engagement für Bildung und Demokratie
An die Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar (EJBW) geht in diesem Jahr der mit 2.000 Euro dotierte Herder-Förderpreis – insbesondere für das Engagement um die Initiative „Weltoffenes Thüringen“. Die Preisverleihung erfolgte bei einem Empfang von Kirche, Diakonie und Klinikum in der Weimarer Stadtkirche St. Peter und Paul anlässlich des Geburtstages von Johann Gottfried Herder.
Weimar (red) – „Mit der Vergabe des Herder-Förderpreises an die Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte würdigen wir das Engagement um die Initiative ,Weltoffenes Thüringen‘. Es hat uns sehr beeindruckt, wie schnell sich mit Unterstützung der EJBW ein großes Netzwerk von Menschen aus sozialen Einrichtungen sowie Vertreterinnen und Vertretern von Kultur, Kirche und Wirtschaft gebildet hat, um gemeinsam für Demokratie in Thüringen einzustehen“, sagte Henrich Herbst, Superintendent des Kirchenkreises Weimar, beim Empfang.
„Die Arbeit der Europäischen Jugendbildungs- und Begegnungsstätte verweist wesentlich auf den Wert von Demokratie für das gesellschaftliche Zusammenleben, was in diesem Wahljahr 2024 von besonderer Wichtigkeit ist“, betonte Pfarrerin Dr. Teresa Tenbergen in der Laudatio. Die Liste der Veranstaltungen, Workshops und Seminare sei lang und breit gefächert. „Aber es geht dabei nicht nur um die Vermittlungen faktischer Inhalte, sondern auch um ein Lernen auf vielfältigen Ebenen, eben beim sich begegnen, gemeinsam leben, austauschen, ausprobieren, Visionen schaffen. Herder hätte das wohl gut gefallen. Schließlich glaubte er an die mögliche Einheit der Menschheit in der Vielfalt der Völker, Nationen und Kulturen und warb auf dieser Grundlage für ein friedliches Miteinander auf dieser Erde", so Tenbergen.
Die EJBW ist eine Institution der außerschulischen politischen Jugendbildung am Lernort Weimar als Ort der Begegnung für Jugendliche, junge Erwachsene sowie Fachkräfte der politischen Jugendbildung aus dem In- und Ausland. Den Gästen soll es ermöglicht werden, sich mit zentralen gesellschaftspolitischen Fragestellungen auseinanderzusetzen, mit- und voneinander zu lernen und einzigartige Bildungserfahrungen zu sammeln.
Der Herder-Förderpreis wurde zum 13. Mal verliehen. Er wurde an Eric Wrasse, Pädagogischer Leiter der EJBW, übergeben.
Die Festrede zum Herder-Empfang hielt Prof. Dr. Johannes Schilling von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel zum Thema „Gesungener Glaube. 500 Jahre Evangelische Gesangbücher.“Er würdigte dabei die beiden von Johann Gottfried Herder herausgegebenen Gesangbücher, aus denen die Festgemeinde Lieder sang.
Grußworte gab es von Ralf Kirsten, Bürgermeister der Stadt Weimar, und Dr. Klaus von der Weiden, Präsident des Thüringer Verfassungsgerichtshofes. Im Anschluss wurde zum Geburtstagsfest auf dem Platz hinter der Herderkirche geladen.
HINTERGRUND
Der Herder-Förderpreis wird gemeinsam vom Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Weimar, der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Weimar, der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein und dem Sophien- und Hufeland Klinikum Weimar im Gedenken an Johann Gottfried Herder gestiftet. Der deutsche Theologe, Dichter, Philosoph und Übersetzer wurde am 25. August 1744 geboren. Von 1776 bis zu seinem Tod im Jahr 1803 wirkte er als Generalsuperintendent in Weimar. Die evangelische Stadtkirche St. Peter und Paul gilt als eine der bedeutendsten Kirchen Thüringens und wird im Volksmund als „Herderkirche“ bezeichnet. Hier befindet sich auch die letzte Ruhestätte Herders. Seit 1999 gehört sie zum UNESCO Weltkulturerbe.
Autor:Online-Redaktion |
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