Ökumenische Bibelwoche
Von Karl-Helmut Hassenstein
In vielen Kirchengemeinden gibt es das Angebot einer Bibelwoche. Sie bietet Gelegenheit für Gruppen, Kreise und Einzelpersonen, sich einmal im Jahr etwas intensiver über die Bibel auszutauschen. Die Ökumenische Bibelwoche steht unter dem Motto: »Bist du es? Zugänge zum Matthäusevangelium«.
»Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?« So lässt Johannes der Täufer durch Boten den Wanderprediger Jesus von Nazareth fragen. Er kennt Jesus. Er hat ihn im Jordan getauft und erlebt nun, wie Menschen von diesem Jesus begeistert sind, von ihm Hilfe erhoffen und von ihm erzählen. Ist er der so lange erwartete Messias, der im Auftrag Gottes vieles zum Guten verändern wird?
Johannes befindet sich im Gefängnis und ist unsicher in der Beurteilung Jesu. Jesus antwortet ihm nicht mit »Ja« oder »Nein«. Er weist Johannes auf das hin, was geschieht: »Sagt Johannes wieder, was ihr hört und seht.« Der uns unbekannte Verfasser des Matthäus-Evangeliums ist ein christusgläubiger Jude, der schriftliche und mündliche Überlieferungen von Jesus sammelt und sie um 80–90 n. Chr. als »Frohe Botschaft« (Evangelium) zusammenstellt. Er ordnet dabei seine Berichte nach einem zeitlich dreigeteilten Schema: Beginn der Tätigkeit Jesu in Galiläa; Unterweisung seiner Jünger und Gang nach Jerusalem; Leiden, Tod und Auferstehung Jesu.
Matthäus will seinen Zuhörern und Lesern, damals wie heute, die gute Nachricht von Gott und seinem Sohn Jesus Christus nahebringen. Er verbindet die Erzählungen über Jesus, seine Botschaft und sein Leben miteinander und lässt sie so für uns zu einem wichtigen und tragfähigen Grund für unser Leben werden.
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