Ach, schön! Wie bei meiner Oma!
ROBERT AUS BOZEN
Seit Oktober 2012 leben wir in einer Mietwohnung in Weimar, mitten in der Stadt. Vor uns und mit uns sind andere Mieter eigenzogen. Darunter drei Studenten der Bauhaus-Uni: der kühle Kai aus Hamburg, die schöne Magdalena aus Mönchengladbach und der freundliche Robert aus Bozen, der "mit den Augen lacht", wie man sagt. Wir sind im Haus alle per Du, nachdem Christian und Matthias, die über uns wohnen, uns eines Tages "zur Martinsgans" eingeladen hatten. D.h. es waren zwei Gänse, "Bärbel" und "Elfriede", mit selbst gemachten Thüringer Klößen und allem Drum und Dran. Ein sehr gelungener Abend! Auch Johannes und Natalie mit ihrem kleinen Sohn Eliel, das heißt "mein Gott ist Gott", waren dabei, unsere direkten Nachbarn auf der ersten Ebene, und Christian, der Kfz-Meister. Zuletzt war noch Andrea eingezogen, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, eine fröhliche, jüngere Frau, auf gleicher Ebene wie der Kfz-Meister wohnend, also unter dem Dach.
Eines Tages nun erscheint Robert mit einer Flasche Wein unter dem Arm, einem Südtiroler St. Magdalener. Er wolle sein Studium in Rotterdam fortsetzen, sich verabschieden und uns danken, das wir immer unseren ausgelesenen "Spiegel" zur Weiterverwendung der Hausgemeinschaft auf die Treppen gelegt hätten. Wir bitten ihn herein. Er tritt ins Wohnzimmer, blickt einmal umher und sagt: ""Ach, schön! Wie bei meiner Oma!"
Wir lachen zusammen, und Recht hat er: Wir sind die Ältesten im Haus und könnten glatt seine Großeltern sein. Wir wünschen ihm eine gute Zeit in Rotterdam, und vielleicht kehrt er ja nach ein/zwei Jahren wieder nach Weimar zurück, um sein Studium zu beenden?
Eine gute Zeit, lieber Robert. Und bleib behütet!
Autor:Martin Steiger |
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