Medien
Medienbischof betont Verantwortung für Publizistik
Mit zahlreichen Gästen aus Kirche und Medien hat das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik seinen 50. Geburtstag gefeiert. Redner stellten die Verantwortung der Kirche für Pressevielfalt und verantwortungsbewussten Journalismus heraus.
Zum 50. Geburtstag des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP) haben Vertreter aus Medien und Kirche die Bedeutung kirchlicher Medien für die Pressevielfalt in Deutschland betont. Evangelische Publizistik sei ein evangelischer Beitrag zur Gestaltung einer demokratischen, gerechten, nachhaltigen und friedlichen Gesellschaft, sagte der evangelische Medienbischof Volker Jung beim Festakt zum GEP-Jubiläum vor mehreren Hundert Gästen aus Kirchen und Medien in Frankfurt am Main.
Zum Verständnis des Evangeliums gehöre, dass es eine gesellschaftsgestaltende Kraft habe, sagte der hessen-nassauische Kirchenpräsident Jung, der im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für Medienthemen zuständig ist und auch Vorsitzender des GEP-Aufsichtsrats ist. «Die hat auch die Publizistik
- für die Weltwahrnehmung, für die Gestaltung von Gesellschaften und vor allem für die Demokratie», ergänzte er. Deswegen sei es «gut und wichtig, dass Kirche sich publizistisch engagiert». GEP-Direktor Jörg Bollmann sagte: «Demokratie braucht Medienvielfalt, Medienvielfalt braucht auch evangelische Publizistik.»
Der Chefredakteur der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), Bernward Loheide, sagte in seinem Grußwort, das GEP fördere ein Gut, das wirtschaftlich, technologisch und gesellschaftlich unter großem Druck stehe - die Pressevielfalt. Die Kirchen forderte er auf, weiter in Publizistik und nicht nur PR zu investieren. Werbung machten auch Burger-Ketten. «Kirche ist nicht für sich selbst da. Sie leistet mit ihren Medien einen unverzichtbaren Dienst am Zusammenhalt der demokratischen Gesellschaft - und damit auch an der Glaubwürdigkeit der Kirche», sagte er.
ARD-Programmdirektorin Christine Strobl hob die Bedeutung eines gemeinwohlorientierten Journalismus und einer wertebasierten Publizistik hervor. Die ARD sei ebenso wie das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik dem Gebot der wahrheitsmäßigen Berichterstattung verpflichtet, sagte Strobl. Die Verpflichtung zur Wahrheit setze auch Unabhängigkeit voraus, fügte sie hinzu.
Auch GEP-Direktor Bollmann stellte heraus, dass die Journalistinnen und Journalisten in seinem Haus unabhängig sein müssten. Es gehöre zum Auftrag der evangelischen Publizistik, zum Verständnis wichtiger Vorgänge in der Christenheit zu verhelfen, sagte er. Das schließe «eine kritische Berichterstattung in schonungsloser und unabhängiger Offenheit über die Fehler und Schuld auch der Kirche» ausdrücklich ein.
Das vor 50 Jahren gegründete GEP mit Hauptsitz in Frankfurt ist das bundesweite Medien-Dienstleistungsunternehmen der EKD, ihrer Gliedkirchen, Werke und Einrichtungen. Zum GEP gehören unter anderem die Zentralredaktion des Evangelischen Pressedienstes (epd), das evangelische Monatsmagazin «chrismon», die digitalen Marken «evangelisch.de» und «yeet» sowie die Rundfunkarbeit mit «Wort zum Sonntag» und «ZDF-Fernsehgottesdienst». 94-prozentige Anteilseignerin an der gemeinnützigen GmbH ist die EKD, das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung hält 6 Prozent. (epd)
Autor:Katja Schmidtke |
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