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Flüchtlingsrettung: Kieler Forschungsschiff soll verkauft werden – EKD ist interessiert
"Poseidon" als Rettungsschiff im Gespräch

Das Kieler Forschungsschiff „Poseidon“ könnte im kommenden Jahr als Rettungsschiff für Flüchtlinge im Mittelmeer zum Einsatz kommen. Nach Informationen der Kirchenzeitung ist die „Poseidon“ in Kreisen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) dafür im Gespräch.
Das Schiff, das dem „Geomar“ Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel gehört, führt derzeit seine letzte Forschungsreise durch. Es soll danach über die bundeseigene Verwertungsgesellschaft „Vebeg“ verkauft werden. „Dass das Forschungsschiff Poseidon zum Verkauf steht, ist bei der EKD bekannt“, sagte eine Sprecherin der EKD auf Nachfrage. „Es könnte als Rettungsschiff durchaus geeignet sein.“
Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland hatte im September beschlossen, zusammen mit anderen Organisationen ein eigenes Schiff zur Flüchtlingsrettung ins Mittelmeer zu entsenden. Dazu soll in den nächsten Wochen ein Trägerverein gegründet werden. Für die Mission rechnet die Kirche mit Kosten im hohen sechsstelligen bis niedrigen siebenstelligen Bereich, sagt der EKD-Ratsvorsitzende, Heinrich Bedford-Strohm.
Die Initiative für ein eigenes kirchliches Rettungsschiff geht auf den Kirchentag in Dortmund zurück. Der Grüne Europaabgeordnete Sven Giegold und der Direktor der Berliner Stadtmission, Joachim Lenz initiierten eine Resolution, in der der Rat der EKD aufgefordert wurde, vor dem Hintergrund der Irrfahrt und Beschlagnahme von Hilfsschiffen ein eigenes Schiff ins Mittelmeer zu schicken.
Ob die Kirche und ihre Partnerorganisationen bei der „Poseidon“ allerdings zum Zuge kommen, ist völlig unklar. Nach Angaben der Vebeg wird das Bieterverfahren für das 1975 erbaute und 60 Meter lange Forschungsschiff verdeckt geführt. Man könne daher nicht sagen, wieviele Gebote bereits in welcher Höhe eingegangen seien. Allerdings gebe es zahlreiche telefonische Anfragen, die auf ein weltweites Interesse an dem Schiff hindeuten. Wer es kaufen will, zeigt sich deswegen erst im Januar 2020. Dann soll es einen zentralen Besichtigungstermin für die „Poseidon“ in Kiel geben.
Benjamin Lassiwe

Autor:

Online-Redaktion

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