Freitag, vor eins ...

Unsere Seite 1 - Schuhkauf mit Segen

Wann haben Sie zuletzt beim Einkaufen gebetet? Während der Pandemie vielleicht, kurz bevor Sie den Einkaufswagen in Richtung des Regals mit den Hygieneartikeln geschoben haben? Oder vorm Apple Store, als es galt das neuste Wunderwerk aus dem Silicon Valley zu ergattern? Oder - noch nie? Warum Sie es aber unbedingt einmal versuchen sollten, zeigt ein Blick nach Hessen!

Hier hat in dieser Woche eine freikirchliche Gemeinde im größten Einkaufszentrum  von Wetzlar einen Gebetsabend veranstaltet. Das "Forum" in der mittelhessischen Stadt beherbergt immerhin 110 Geschäfte und zählt im Durchschnitt knapp 23.000 Besucher täglich. Ein ungewöhnlicher Ort für Einkehr, möchte man meinen. Pastor Fabian Solovera sieht das anders. Viele Menschen strahlten gerade beim Einkaufen keine Freude aus, meint er. Logisch, den meisten von uns sind Stadtgänge eher lästig. Erledigt werden muss, was die Notwendigkeit gebietet: Das Kind ist gewachsen und braucht eine neue Hose - also los! Der Mixer ist plötzlich beim Kuchenbacken ausgestiegen - noch fix zum Elektrohändler! Das Waschmittel geht auch schon wieder zur Neige - gut, dann auch ein kurzer Halt am Supermarkt!

Was Ihnen bestimmt bekannt vorkommt, ist sicher auch dem Geistlichen aus Wetzlar nicht fremd. Und so muss sich Solovera wohl bei seiner Vorbereitung auf die Allianzgebetswoche gedacht haben: Was läge da also näher, als die frohe Botschaft des Evangeliums ins Einkaufszentrum zu bringen und zwischen Schuhladen, Juwelier und Reisebüro zu verkünden? Die Teilnehmerzahl sollte ihm recht geben: Über 100 Besucher waren gekommen, haben gebetet, gesungen sich gegenseitig gesegnet - und im Einkaufsstress ganz sicher auch ein bisschen entschleunigt. Was für eine Freude!

„Joy“ (zu deutsch: Freude) ist auch das Motto der diesjährigen Gebetswoche der Evangelischen Allianz, die noch bis zum Sonntag andauert. Dem Gebet widmen wir in dieser Woche einen Schwerpunkt. Gute Lektüre!

Unsere Themen

• Freude und Gutes: Die Evangelische Allianz in Deutschland (EAD) und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) betonen ihre Einheit im gemeinsamen Gebet.
• Gesang als Gebet: Anlässlich seines 125. Geburtstages gibt es ein Musical über Paul Schneider. Im März wird es erstmals auch in Thüringen aufgeführt. Conny Mauroner hat mit Peter Menger, dem Autor des Stücks, und seiner Frau Deborah gesprochen.
• Gitarren statt Knarren: Friedenslieder ermutigen Menschen seit Jahrhunderten, die Bedrohungen des Lebens zu ertragen. In unseren Zeiten bekommen alte Lieder eine neue Bedeutung. Udo Lindenbergs "Wozu sind Kriege da" von 1981 ist eines davon, weiß Uwe Birnstein.

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