Netzwerk Christsein heute gegründet
Fusion kirchenkritischer Gruppen

- hochgeladen von Online-Redaktion
München, 30.03.2025 (kb). Die im Jahr 2012 auf Initiative von Prof. Dr. Klaus-Peter Jörns gegründete „Gesellschaft für eine Glaubensreform“ (GfGR) hat sich auf ihrer jährlichen Mitgliederversammlung vom 29.03.2025 für eine Fusion mit dem 2024 gegründeten „Netzwerk Reform des Christentums“ entschieden. Mit der Verschmelzung der beiden Gruppen wurde auch ein neuer Name des Vereins beschlossen, der künftig „Netzwerk Christsein heute: Glaubensreform – Kirchenreform“ (NCh) heißen wird. Die Gesellschaft und das Netzwerk hatten diese Fusion angestrebt, weil sie sich den gleichen Zielen verbunden wussten und sich durch diese Vereinigung eine verstärkte Schlagkraft versprachen.
Mit der Fusion wurde auch eine neue Vereinssatzung verabschiedet, die sich an die alte Fassung der GfGR anlehnte, aber auch neue Elemente aufgriff. Der neugegründete Verein „steht allen an einer Reform des Christentums Interessierten“ offen. Er möchte, „dass die Grundfragen des Lebens“ den Ausgangspunkt der christlichen Religion bilden und dass „die Botschaft Jesu vom Reich Gottes in den Vordergrund der kirchlichen Verkündigung gestellt wird“ – heißt es in der neuen Satzung.
Mit dem „Reich Gottes“ verbindet der Verein „nicht nur das leibliche, seelische und spirituelle Wohl der Christen“, sondern auch „das Bemühen um eine Transformation der menschlichen Gesellschaft, weg von Unfrieden, Ungerechtigkeit und Ungleichheit und hin zu Frieden, Freiheit sowie wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Gerechtigkeit“. Der neue Verein bekennt sich ausdrücklich zu einer „historisch-kritischen Exegese“ der Bibel und hält es für notwendig, die traditionellen Überlieferungen einer „theologischen Kritik“ zu unterziehen.
Pfarrer Friedrich Laker, der die Mitgliederversammlung leitete, und der Initiator des Netzwerks, Prof. Dr. Joachim Kunstmann, begrüßten die Entscheidung der Mitgliederversammlung. „Die Fusion dürfte ganz im Sinne von Klaus-Peter Jörns, dem Gründer der GfGR, sein“, so Laker. „Wir haben mit dieser Fusion einen wichtigen Schritt gemacht, um einer notwendigen Kirchenreform mehr Dringlichkeit zu verleihen“, ließ Prof. Kunstmann verlauten.
Eine Kirchenreform wird von vielen Beobachtern innerhalb und außerhalb der Kirchen für erforderlich gehalten. In seinem „Göttinger Manifest 2024“ hatte das Netzwerk konstatiert, dass die Kirchen Deutschlands „eine fundamentale Krise“ durchleben, worauf die Kirchenleitungen „bisher lediglich mit Strukturreformen, vor allem aber mit Ratlosigkeit reagiert“ hätten. „Die Kirche muss dem Wesen des Christentums und den sich daraus ergebenden Aufgaben für das Leben wieder entsprechen“, hieß es im Manifest. Dem Netzwerk hatten sich mehrere kirchenkritische Gruppen und Vereine aus beiden Großkirchen angeschlossen.
Eine erste Jahrestagung des neu gegründeten Netzwerks ist vom 31. Oktober bis 2. November 2025 in Nürnberg geplant. Arbeitstitel: „Christsein, Glauben, Kirche in der Welt von morgen.“
Für Rückfragen oder Interviews stehen zur Verfügung:
• Pfarrer Friedrich Laker, Dortmund, Telefon: 0231-819302, Email: friedrich.laker@posteo.de
• Prof. Dr. Joachim Kunstmann, Weingarten, Telefon: 0751-8390, Email: kunstmann@mail.de
• Prof. Dr. Anna-Katharina Szagun, Lenglern, Telefon: 05593/626, Email: anna-katharina@szagun.de
• Dr. Kurt Bangert, Bad Nauheim, Telefon: 06032-9252050, Email: bangertkurt@gmail.com
Für weitere Informationen, siehe: www.netzwerkreform.de
Autor:Hans-Jürgen Günther |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.