Die Zukunft ist nah
Am 8. August ist der norwegische Erfolgsautor, Umweltaktivist und evangelische Theologe Jostein Gaarder 67 Jahre alt geworden. Der Autor des philosophischen Jugendbuchbestsellers »Sophies Welt« (1993) hat zunehmend das Engagement für den Umweltschutz und gegen die Klimaerwärmung in den Mittelpunkt seines Lebens gerückt. Etwa mit dem von ihm 1997 bis 2013 vergebenen »Sophie-Preis«, mit dem jährlich Personen und Initiativen aus aller Welt für herausragendes Engagement im Umweltschutz geehrt wurden.
Der Klimawandel sei das Folgenreichste, was die Menschheit jemals ausgelöst habe, sagte er auf einer Lesereise in München. Ihn treibt die Frage um, wie wir die Schöpfung bewahren können.
Im Buch »Maya oder das Wunder des Lebens« (1999) steht die eindringliche Warnung: »Der Mensch ist vielleicht das einzige Lebewesen im ganzen Universum, das über ein universelles Bewusstsein verfügt. Dann ist es nicht nur eine globale Verantwortung, die Lebensmöglichkeiten auf diesen Planeten zu erhalten, sondern auch eine kosmische. Sonst senkt sich Dunkelheit herab und Gottes Geist schwebt nicht mehr über den Wassern.«
Die drohende Katastrophe hat er 2013 in dem Jugendroman »2084 – Noras Welt« literarisch beschrieben. Darin erlebt sich die Protagonistin – die 16 jährige Nora – als ihre eigene Urenkelin im Jahre 2084. Nora erlebt ganz real in ihren Träumen, dass der sonst so schneesichere Winter sehr warme Phasen hat, in denen Rentiere auf der Suche nach Nahrung in die Siedlungen vordringen. Die Beschreibungen sind nie abgehoben von der Wirklichkeit, denn es besteht die Möglichkeit, dass sie sich in der Zukunft so ereignen könnten. Nora spricht mit ihrem Freund über ihre Träume. Beide wollen etwas tun. Gaarder liefert dabei sehr gute Vorschläge, wie der Einzelne helfen kann, dass die Katastrophe nicht stattfindet. Gaarder nimmt immer Bezug auf lebende Personen, wodurch dem Leser durch die Realitätsnähe der Schilderungen die Gegenwart noch bewusster wird. Gaarder beruft sich schließlich auf die Goldene Regel der Bergpredigt, die sehr verwandt ist mit dem kategorischen Imperativ von Kant. Für ihn besitzt das Prinzip der Gegenseitigkeit somit auch eine zeitübergreifende Dimension: »Verhalte dich gegenüber der nächsten Generation so, wie du wünschst, die Generation vor dir hätte sich dir gegenüber verhalten«.
Eckardt Krause Erinnert
Autor:Online-Redaktion |
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