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Glaube und Alltag

Beiträge zur Rubrik Glaube und Alltag

Erinnerungen an einen wackeren Mann
Cand. theol. Linsenbarth

Der Genannte fristete zehn Jahre lang in Hemleben ein kümmerliches Dasein. Er lebte vom Privatunterricht der Kinder wohlhabender Bauern des Dorfes und von gelegentlichen Vertretungen des Ortspfarrers. Da zu bescheiden und ohne Beziehungen hatte er es nie zu einer eigenen Pfarrstelle gebracht. Als der Pfarrer von Hemleben 1740 verstarb (Johann Sebastian Bach starb 1750.), gab es viele Bewerbungen, weil die Stelle gut dotiert war, aber der Graf von Beichlingen, zu dessen Besitz der Ort gehörte,...

  • Weimar
  • 04.03.23
  • 2
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Wort zur Woche
Von Weingärtnern und Brückenbauern

Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Römer 5, Vers 8 Lautes Geschrei ertönt aus der Spielecke in der Kindertagesstätte: Luca und Sara zerren am großen roten Spielzeugbagger. Der eine spielte schon damit, die andere möchte das jetzt auch. Von Beate Marwede Lautstark melden sie ihre Ansprüche an. Luca boxt Sara, Sara schubst Luca. Die Erzieherin wird die beiden trennen und mit ihnen klären: Nicht schlagen, nicht boxen, nicht...

  • 04.03.23
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Predigttext
Wo ist er hingegangen?

Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und zog einen Zaun darum und grub eine Kelter und baute einen Turm und verpachtete ihn an Weingärtner und ging außer Landes.Markus 12, Vers 1 Gottesbilder sind unser Thema. Die Konfirmanden haben ihre eigenen gemalt, unterschiedliche biblische Bilder nachgezeichnet oder vorliegende auf Gott hin gedeutet. Von Teresa Tenbergen Auf den Rand der Bilder kleben sie Zettel mit den jeweiligen Eigenschaften für Gott. Ein Bild zeigt sich entfernende Schritte im Sand....

  • 03.03.23

Einen Eid leiste ich in keinem Fall
MUSTERUNG

Als im Oktober 1961, nachdem der Bau der Mauer begonnen hatte, in einer Vollversammlung des Lehrkörpers und der Studentenschaft der Hochschule für Musik "Felix Mendelssohn-Bartholdy" Leipzig einer der Gesangs-Studenten aufsprang (Er konnte zwar nicht besonders gut singen, aber er hatte das richtige Parteibuch!) und eine flammende Rede hielt des Inhalts, dass "der sozialistische Student" natürlich bereit sein müsse, im Falle eines Krieges "die Heimat mit der Waffe in der Hand zu verteidigen", da...

  • Weimar
  • 02.03.23
  • 2
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Wort zur Woche
Warum der Teufel kein Imageproblem hat

Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre. 1 Johannes 3, Vers 8b Die Masken sind gefallen. Die Zeit der Verkleidungen ist vorbei. Das rot-schwarze Kostüm und der Haarreif mit den Hörnern, sie verschwinden wieder im Schrank. Jetzt ist Fastenzeit. Von Martin Olejnicki, "Denn dazu ist der Sohn Gottes erschienen, dass er die Werke des Teufels zerstöre." Der Teufel hat längst kein Imageproblem mehr. In den Karnevalsumzügen war er landauf, landab hundertfach...

  • 25.02.23
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Predigttext
Gemeinsam Leid teilen

Und sie saßen mit ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte und redeten nichts mit ihm; denn sie sahen, dass der Schmerz sehr groß war.Hiob 2, Vers 13 Wenn ich bei ihr bin, was soll ich sagen?“ Die Frau schaut fragend. Vor wenigen Wochen ist der Ehemann einer guten Freundin völlig unerwartet gestorben, mit reichlich 40 Jahren. Von Philipp Pohle Was soll man in so schwerer Not sagen? Die drei Freunde von Hiob sagen nichts. Elifas, Bildad und Zofar besuchen Hiob, den ehemals sehr reichen,...

  • 24.02.23
  • 1
Premium
Foto: Grafik: Johanna Ouzu

Fastenserie (1)
Er stinkt schon! Er lebt schon!

Der Sonntag "Invokavit" verdankt seinen Namen dem lateinischen Antiphon "Er ruft mich an, darum will ich ihn erhören" (Psalm 91, Vers 15). Von einem besonderen Ruf ist im ersten Teil der Serie "Theologie elementar" die Rede: "Lazarus, komm heraus!" Von Rolf Wischnath Das Grab des Lazarus bestand aus einer Höhle, die mit einem großen Stein verschlossen war. Und Jesus ging außer sich vor Zorn zu diesem Grab. Und er sagte ›Wälzt den Stein weg!‹ Da sagte Marta, die Schwester des Toten: ›Herr er...

  • 22.02.23
  • 1
  • 1
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Wenn die Masken fallen

Am Aschermittwoch ist alles vorbei: Die „fremden Federn“ landen im Kostümschrank und die Fastenzeit beginnt. Nach den ausgelassenen Tagen kommt die Zeit der Einkehr mit der Chance zur Neuausrichtung. Von Alexandra Grüttner-Wilke Gilt Fasching als ein Zeitraum ausgelassener Heiterkeit, aktiviert das Wort „fasten“ eher ein Netzwerk an Begriffen, die das Gegenteil suggerieren: Verzicht, Mühsal, Entbehrung. „Das soll ja gesund sein“ meldet sich dazwischen vorsichtig auch eine optimistische Stimme....

  • 22.02.23

der Sperling
Geburtstagsgabe (27)

„Kaufet man nicht zween Sperlinge um einen Pfennig? Dennoch fällt deren keiner auf die Erde ohne euren Vater.“ Der solches sagte war Meister Jesus. Und wer es uns in das liebe Deutsch übersetzte, war Vater Luther. Luther, Luther, Luther, Luther … Über alles. Denn Luther lässt uns auf sich sitzen und wirft niemanden von uns ab. Wir Spatzen sind fröhliche Vögel. Wir treiben uns auf Straßen und Plätzen herum, hüpfen eifrig umher, dabei bereden wir alle wichtigen und unwichtigen Sachen. Aber noch...

  • Sonneberg
  • 20.02.23
der Vorfahr zu Luther

der Vorfahr über Luther
Geburtstagsgabe (3)

Als Euern angeblichen Urururgroßvater hört mich an. Schreiben kann ich selber zwar nur schlecht, deshalb wählte ich mir den Kranich als Sekretär. Mag nämlich sein, dass Ihr Euch sonst schämt, wenn Ihr meine mangelhafte Orthographie seht und Euch zugleich dabei einfällt, dass Ihr von mir abstammen wollt, worauf Ihr ja seit Darwin so stolz seid. Was hat der Affe Euch heute noch zu sagen? Erst einmal nichts. Dann aber doch! Und - keine Angst - es ist was Gutes: Diese Filme, Planet der Affen, King...

  • Sonneberg
  • 20.02.23

eigentlich ... war es nämlich so
Geburtstagsgabe (9)

Auch der Papagei schrieb Luthern einen Brief. Anlässlich des vergessenen Geburtstags. Wir lesen darin viel Erstaunliches: Liebe Leute, jeder hat heute ein Haustier. Tiere sind die besseren Menschen, wie man so schön sagt. Wer kein Tier hat, mit dem stimmt was nicht. Ich war Luthers Papagei. Er liebte mich so sehr … Ich brachte ihm nämlich Theologie bei. Wir waren Unzertrennliche. Ich wurde 70 Jahre alt. Ihr wisst aus dem Internet, dass wir Papageienvögel sehr alt werden können. Wenn Ihr das...

  • Sonneberg
  • 20.02.23
Thekla - Jüngerin des Paulus

de amore
ECCLESIAE

Wer will, dass der Teufel ihm hilft, muss als Gegenleistung seine Seele drangeben. Das Einverständnis zur Darbringung dieses Preises drückt sich darin aus, dass der Vertrag erstens mit dem eigenen Blut unterschrieben werden muss. Und zweitens dadurch, dass man für die Zeit des Hilfspakets sowohl der Musik als auch der Liebe zu entsagen hat. So oder so ähnlich berichten es einige Märchen und Thomas Mann im Dr. Faustus-Roman. Wobei das mit der Musik hier nicht so ganz so einfach ist, denn der...

  • Sonneberg
  • 19.02.23

Fastenaktion "7 Wochen ohne …"
Nur nicht den Mut verlieren

 Es gibt Worte, die anscheinend aus dem alltäglichen Sprachgebrauch nahezu verschwunden sind. Verzagen, verzagt oder Verzagtheit gehören zu diesen Worten. Von André Poppowitsch Laut der Online-Ausgabe des Dudens sind die Worte seltener als einmal in einer Million Wortformen des Dudenkorpus belegt. Das Wort "leuchten" kommt hingegen mehr als zehn Mal in einer Million Wortformen vor. Beim Dudenkorpus handelt es sich um eine Zusammenstellung elektronischer Texte, wie Zeitungs- und...

  • 18.02.23
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Predigttext
Stufen der Liebe

Denn die Liebe ist langmütig und freundlich Sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. Die Liebe hört niemals auf. 1. Korinther 13, Verse 5, 7 und 8 Die Liebe ist am größten“, ein Satz, oft gelesen vor dem Traualtar, wo zwei Menschen sich mit ihren Träumen und Wünschen auf einen gemeinsamen Weg begeben. Von Ulrich Seidel Liebe wird beschrieben, was sie nicht ist und dann auch, was sie ist: Sie sucht nicht das Ihre, lässt sich nicht verbittern, hofft und glaubt aber alles....

  • 18.02.23
2 Bilder

Wort zur Woche
Berg- und Talfahrt der Gefühle

Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden,was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn. Lukas 18, Vers 31 Es geht wieder bergauf. Dieser in unserem Sprachgebrauch eher positiv besetzte Ausspruch, er bekommt vor dem Hintergrund dessen, was Jesus da in Jerusalem droht, einen bitteren Beigeschmack. Von Martin Olejnicki Und mit ähnlich gemischten Gefühlen gehe ich auch in diese Woche. Sie bringt den Rosenmontag und den Aschermittwoch. Eine Berg- und...

  • 18.02.23
Nicola Sarić - Gleichnis von viererlei Acker

viererlei Acker
die Gleichnisse Jesu

Zum Fest am Feiertag zog miteinander
 das Volk der Stadt hinauf ins offne Land.
 Sie schauten Jesus bittend an, da wandt’ er sich ihnen zu. Und segnet mit der Hand
 die Vielen, welche kamen zu vernehmen,
 wie Gott im Wort sein Bildnis gibt bekannt.  „Ein Sämann wollte neulich sich bequemen,
 zu streuen edle Körner auf das Feld.
 Indem er säte, kam es zu Problemen, wie überall in unsrer weiten Welt.
 Manch Korn fiel auf den Weg und ward zertreten 
als Fraß den Vögeln unterm Himmelszelt. Auf...

  • Sonneberg
  • 11.02.23
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Wort zur Woche
Die Hand auf seinem Rücken – und plötzlich war alles anders

Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht. Hebräer 3, Vers 15 Er fühlte sich wie im Nebel. Nichts drang mehr zu ihm durch. Eingehüllt wie in dicke schwere Wolken saß er da und sagte nichts. Eine leise Stimme zu seiner rechten, eine sehr aufgebrachte Stimme auf seiner linken Seite. Von Magdalene Franz-Fastner Er hörte es einfach nicht mehr. Er schaltete ab. Er sah alles um sich herum, aber es gab keine Verbindung mehr. Zu oft schon hatte er in solch einer Klemme gesteckt....

  • 11.02.23
Foto: www.pixabay.com

Andacht Liebe Valentinstag
Die Liebe hat einen langen Atem

Liebe Leser*innen! Die Liebe ist gütig, so sagt es Paulus in seinem berühmten 1. Korintherbrief. Die Liebe eifert nicht, prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf, sie ist nicht taktlos, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht zum Zorn reizen, sie rechnet das Böse nicht an, sie freut sich nicht über das Unrecht, sie freut sich mit an der Wahrheit. Was wäre die Welt ohne Liebe? Ohne Zärtlichkeiten, ohne Schmetterlinge im Bauch, ohne Schmusen und Händchenhalten, ohne die aufmunternde Hand,...

  • Eisleben-Sömmerda
  • 10.02.23
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Predigttext
Suche nach Gott

„Suchet den Herrn, solange er zu finden ist; ruft ihn an, solange er nahe ist.“ Jesaja 55, Vers 6 Auf einem kurzen Spazierweg durch den Park passiere ich eine niedrige Steinmauer. Dahinter kauert ein Mädchen: bunte Jacke, verschwörerischer Blick, sie legt sich den Zeigefinger auf den Mund. Ich höre ein anderes Kind rufen: „Eckstein, Eckstein, alles muss versteckt sein!“ Es steht mit dem Gesicht zu einem Baum und hat die Hände über die Augen gelegt. Von Henrike Kant Ehe es sich umdreht, fügt es...

  • 10.02.23
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Suche Frieden und jage ihm nach! (Psalm 34,15): Die Skulptur "Non Violence" von Carl Fredrik Reuterswärd gilt weltweit als Symbol für Gewaltslosigkeit. Sie steht vor dem Hauptquartier der UN in New York. | Foto: misu – stock.adobe.com

Pflugscharen zu Schwertern
Frieden schaffen mit Waffen?

Ob Waffenlieferungen an die Ukraine gerechtfertigt sind oder nicht, wird in der EKD und ihren Gliedkirchen vor dem Hintergrund christlicher Friedensethik diskutiert. Eine biblische Einordnung. Von Manuel Vogel Die Parole „Frieden schaffen mit Waffen“ ist so schrecklich und himmelschreiend abwegig, dass die Wahrheit ihres Gegenteils – „Frieden schaffen ohne Waffen“ – in der Bibel nirgends bewiesen oder auch nur diskutiert werden müsste. Wenn das alte Israel Krieg geführt hat, hat es diese Kriege...

  • 08.02.23

Der Montag ist für viele Pfarrer der Ersatzsonntag
KRANKENBESUCHE

Der Montag ist für viele Pfarrer der Ersatzsonntag. So haben es auch meine Eltern gehalten. Sie fuhren mit ihrem kleinen Trabant von Gebesee nach Erfurt. Vater ging in die Sauna. Mutter ging einkaufen. Sie trafen sich dann in der Mittagszeit zu einem kleinen Essen wieder, bevor sie die Heimreise antraten. An jenem Tag hatte mein Vater noch einen Besuch im Krankenhaus absolviert, wo ein Gemeindeglied aus Gebesee lag. Er hatte mit ihm dies und das beredet, ihm Mut zugesprochen und ihm zum...

  • Weimar
  • 06.02.23
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Echternachter Evangeliar - Arbeiten im Weinberg

Sonntagsevangelium (Mt 20,1-16)
von der Arbeit im Weinberg

Weil Christus seine Jünger wollte lehren, rief er: „Herbei, versammelt euch um mich!“ Sie mochten ihm das Lehren nicht verwehren - zwölf Schüler scharen um den Meister sich. Da hob er an: „Heut lasst mich was erzählen, von eines Mannes Weinberg wunderlich: Zur Zeit der Lese sollte keiner fehlen, drum schickt er zu den Trauben alle hin, für einen Silbergroschen sich zu quälen, wenn ging der Sinn nach Arbeit und Gewinn. Wer früh am Marktplatz stand, war bald zu sehen im Weinberg dann als...

  • Sonneberg
  • 04.02.23
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Wort zur Woche
Kleines Wort, große Geste

Wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit. Daniel 9, Vers 18b Es tut mir leid! Wirklich!“, sagte er. „Das glaube ich dir nicht! Wieso passiert es trotzdem immer wieder?“ Sie tobte. Von Magdalene Franz-Fastner Unzählige Male hatten sie schon miteinander gestritten. Es war zum Verzweifeln. Sollte sie ihm wirklich vertrauen? So oder so ähnlich – wir kennen sicherlich alle solche Situationen, wo Verletzungen geschehen und...

  • 04.02.23
Premium
Foto: Anton Petrus – stock.adobe.com

Zeit zur Umkehr

Zum Kirchentagssonntag am 5. Februar sind Gemeinden eingeladen, sich in ihren Gottesdiensten auf die Großveranstaltung einzustimmen. Aus dem Materialheft zum Kirchentagssonntag stammt dieser Predigtimpuls. Von Aylin Sayin Da will man doch nur den wunderschönen Sonnenuntergang/die schöne Kirche fotografieren, doch das blöde Handy schaltet die Innenkamera ein und man sieht sich selbst – natürlich von der besten Seite … im besten Licht, im schönsten Winkel und denkt sich vielleicht: Wer bitte ist...

  • 03.02.23

Beiträge zu Glaube und Alltag aus

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