Menschen
Reden und sammeln
Der Ewigkeitssonntag ist ein Tag zum Abschiednehmen, zur Rückschau, zum Erinnern – und auch für Begegnungen, die von einem besonderen Geist getragen sein können.
Von Katja Schmidtke
Mit Menschen ins Gespräch zu kommen, das empfinden Ursula Darnstaedt und Claudia Schöne als besonders wertvoll, wenn sie am Ewigkeitssonntag in Bernburg am Friedhof nahe des Martinszentrums ihren Dienst versehen. Die beiden Frauen engagieren sich ehrenamtlich in der Gemeinde und gehören zum Team der Haus- und Straßensammlung. Vom 17. bis 29. November bitten die Landeskirche Anhalts, die EKM und die Diakonie Mitteldeutschland als deren gemeinsamer Wohlfahrtsverband um Spenden für Menschen in Not. In zahlreichen Kirchengemeinden sind ehrenamtliche Sammler unterwegs.
So auch in Bernburg. Die Martinsgemeinde sammelt zum einen für Projekte der Diakonie Mitteldeutschland und zum anderen für die diakonischen Vorhaben in der eigenen Gemeinde. "Vor allem für die Arbeit mit älteren Menschen", sagt Claudia Schöne. Im Katharinentreff gibt es theologische Impulse ebenso wie Begegnung und Austausch, Spiele und Kreatives oder Treffen mit den Jungen und Mädchen aus dem gemeindeeigenen Kindergarten. Auch Geburtstags- und Krankenbesuche mit Blumengrüßen werden dank der Sammlung ermöglicht.
Am Friedhof an der Parkstraße stehen die Frauen und Männer mit ihrer Spendendose, jeweils in einem Team von zwei Leuten für etwa anderthalb Stunden. Dann kommt das nächste Team. Insgesamt macht fast ein Dutzend Gemeindeglieder mit, auch die beiden Pfarrer sind eingebunden.
Die Begegnungen sind jedes Mal ganz unterschiedlich, sagt Ursula Darnstaedt. "Manche Menschen steuern zielstrebig auf uns zu, andere machen einen Bogen. Manche kennt man und hält ein Schwätzchen. Viele spenden, selbst wenn sie nicht in der Kirche sind". Auch Claudia Schöne freut sich über die Aufgeschlossenheit der Menschen und über Begegnungen, die nicht vieler Worte bedürfen. Trost spenden, Hoffnung teilen – auch das gehört dazu. Beide Frauen profitieren von ihrer Berufserfahrung: Ursula Darnstaedt blickt auf ein erfülltes Berufsleben als Ärztin zurück, während Claudia Schöne einst bei der Sparkasse arbeitete und heute im Martinszentrum als Sekretärin tätig ist. Sie sind gut vernetzt, können souverän und authentisch mit Menschen umgehen und glaubwürdig von ihrer Kirche erzählen. Sie sind beide ganz unterschiedlich aufgewachsen, aber inzwischen fest in der Martinsgemeinde verwurzelt und prägen zum Beispiel als Lektorinnen das Gemeindeleben mit. "Dass Gott bei uns ist, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, das ist mein starker Glaube. Das war und ist immer in mir", sagt Claudia Schöne.
Autor:Katja Schmidtke |
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