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Evangelisches Jugendfestival »Kannste glauben« vom 22. bis 24. Juni in Volkenroda
Wild beten und fromm tanzen

Volles Programm: An drei Tagen gibt es unter anderem Grenzerfahrungen in luftiger Höhe, einen Vaterunser-Gebets-
parcours oder praktische Tipps, wie man den Glauben im Schulalltag leben kann.  | Foto:  Matthias Sengewald
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  • Volles Programm: An drei Tagen gibt es unter anderem Grenzerfahrungen in luftiger Höhe, einen Vaterunser-Gebets-
    parcours oder praktische Tipps, wie man den Glauben im Schulalltag leben kann.
  • Foto: Matthias Sengewald
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Im Flur des Kinder- und Jugendpfarramtes in Magdeburg hängt an einem Holzbalken ein Tippschein: 402, 520, 453 und andere Zahlen. Wir sind zwar nicht unter die Zocker gegangen, aber wir tippen, wieviel Jugendliche zum Evangelischen Jugendfestival ins Kloster Volkenroda kommen werden. Ich habe optimistisch 679 geschätzt. Etwa 450 Meldungen liegen uns schon vor.
Das zeigt ein wenig die Herausforderungen heutiger Jugendveranstaltungen. Langfristige Zusagen sind schwer zu bekommen. Die Welt ist schneller geworden, gerade die Jugendwelt. Lange Anmeldevorläufe widersprechen den Möglichkeiten der Sofortkommunikation. Binnen Sekunden können sich die Jugendlichen über WhatsApp & Co verabreden: »Morgen Festival. 40 Euro. 3 Musikbühnen. Zelt mitbringen! Kommste?« Darin steckt natürlich die Chance, dass sich einige noch spontan entscheiden. Letztes Mal waren über 700 Jugendliche dabei.
Ergraute Ex-Jugendliche denken jetzt zurück an alte Zeiten: Landesjugendsonntage und Petersbergtreffen –
das waren noch Massen! Tausende. Ohne Smartphone, dafür Ormig-Abzüge: »Nur zum innerkirchlichen Dienstgebrauch.« Die Zeiten sind anders geworden, das wissen wir alle. Nicht so genau wissen wir, wie wir darauf reagieren sollen. Man fährt nicht etwa zum Evangelischen Jugendfestival, weil das für junge Christen der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) eben dazugehört. Man fährt dorthin, wo es Spaß macht, wo man Freunde trifft, wo es cool ist. Gute Musik, nette Leute, kein Stress. Kirche kann – muss nicht sein.
Und dann soll’s ja auch evangelisch zugehen. Jugendliche aus den Jungen Gemeinden der EKM, aus Anhalt und von den Jugendverbänden wie dem Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM), Entschieden für Christus (EC), Pfadfinder (VCP), die sich unter dem Dach des Bundes evangelische Jugend in Mitteldeutschland zusammenfinden, fühlen sich für das Festival verantwortlich. Eine tolle Gelegenheit trotz aller Unterschiedlichkeit miteinander was auf die Beine zu stellen.
Genau das macht das Festival aus. Leute mit unterschiedlicher Frömmigkeit feiern gemeinsam. Das ist Herausforderung und Bereicherung zugleich. Da ist Sarah, die selbstverständlich über vielerlei Geschlechtlichkeit in der Schöpfung streitet und Tim, der das deutlich in Frage stellt. Und beide sind Christen. Die können streiten und dann auch miteinander tanzen. Denn es gibt Hip-Hop von »2schneidig«, christliche Lobpreisbands, Punk-Rock und Blues sowie Jugendbands mit tollem handgemachtem Sound. Und damit auch Körper und Seele aktiv dabei sind, gibt’s den Songwriter-Workshop, Glasritzkurse und Infos über Jugendarbeit in Kolumbien. Man kann sich als Poetry-Slammer probieren, Jugendlichen aus Polen, Schweden und der Slowakei begegnen. Eine Gruppe geflüchteter Jugendlicher ist auch dabei. Auf dem Programm stehen Impro-Theater, politische Diskussion, Gespräche über Gott und das Leid. Fröhlich wird es beim Lach-Yoga und in der Silent-Disco. Es wird fromm gebetet und wild getanzt. Und auch wild gebetet und fromm getanzt.
Vieles ist möglich im Kloster Volkenroda. Unter dem Motto »Kannste glauben!« wird von der Eröffnung am Freitagabend bis zum Abschlussgottesdienst am Sonntag ein abwechslungsreiches Programm geboten. Schon am Mittwoch, 22. Juni, kommen etwa 60 Jugendliche zum Vor-Camp. Da werden Zelte aufgebaut und das Moderieren trainiert, Beleuchtung und Tontechnik installiert, Abläufe besprochen, Teams eingeteilt und Andachten gehalten. Damit alles gut wird. Ja, ich bin optimistisch, dass ich spontan doch noch gewinne mit meinem Tipp. Denn es lohnt sich. Peter Herrfurth,
Landesjugendpfarrer der EKM

8 www.evangelischesjugendfestival.de

Volles Programm: An drei Tagen gibt es unter anderem Grenzerfahrungen in luftiger Höhe, einen Vaterunser-Gebets-
parcours oder praktische Tipps, wie man den Glauben im Schulalltag leben kann.  | Foto:  Matthias Sengewald
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